GEDANKE - Kurzgeschichten und Gedichte

Die Stille der See

Soundtrack: The Ink From Books von Sleeping At Last

Die Stille der See

Wenn ich meine Augen öffne, kann ich sehen,  wie bunte Farbtupfer vor meinen Augen tanzen.
Fische,  die in großen Schwärmen an mir vorbei huschen.
Sonnenlicht bricht durch die Wasseroberfläche und schimmert sich in ihren Schuppen wieder.

Meist ist die Oberfläche unbewegt,  glatt wie ein Spiegel.
Wenn sich meine nackten Füße im schlammigen Grund der See vergraben, blicke ich zu ihr hinauf und kann den blauen Himmel erkennen. Wie durch einen Vorhang hindurch.

Hier unten ist es still, die Zeit scheint langsamer zu vergehen. Man taucht in seine eigene, kleine Welt ein.
Doch wenn man die Augen schließt, kann man hören, wie das Wasser dort oben auf das Ufer trifft.

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Sonnenstrahlen spiegeln sich auf der hellen Sandoberfläche, in welche sich mein Rücken vergräbt. Ein Lächeln auf meinen Lippen, beobachte ich, wie Luftblasen in die Höhe steigen, ganz langsam und wie in Zeitlupe.
Da erscheinen einem die Bewegungen der kleinen Fische gar hektisch.
Der Sand unter mir ist weich, wirbelt auf, als ich mich aufsetzte.
Muscheln schweben rechts und links von mir in die Luft, kommen geräuschlos zum Fall.
Meine Augen verfolgen ihren Bewegungen.
Hier unten gibt es nur das Leben der See und mich.

Das Wasser der Oberfläche kräuselt sich und ich sehe auf. Ein kleines Ruderboot wirft Schatten auf meine Umgebung.
Dort oben spielt sich ein ganz anderes Leben ab.
Ein Leben, in dem die Zeit zu rennen scheint. Und in dem sich so viele Gedanken in den eigenen Kopf schleichen.
Hier unten geht es mir gut, muss ich denken und schaue dem Boot hinterher.

Hier unten steht die Zeit still.
Hier ist es still, keine Sorgen, die mich plagen.

Nur das Wasser und ich.
Komplette Stille und mein Herzschlag,  der sich dem leisen Rauschen der Wellen anpasst.

Und wenn die Sonne untergeht,  ist es die vertraute Dunkelheit, die mich begrüßt. Dann umarmt mich das Wasser wie eine Decke und wiegt mich sanft in den Schlaf.