Unter dem Eis

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Unter dem Eis -

Wie fühlt es sich wohl an, zu ertrinken?

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Das eisige Wasser brennt in meinen Lungen, schnürt mir den Sauerstoff ab.
Unerträgliche Kälte verbeißt sich in meiner Haut, als ich von Sekunde zu Sekunde immer mehr in die Arme Unbewusstheit sinke.

Sinken.
Immer tiefer.
Und nur Dunkelheit ist es, die mich umgibt. Dunkelheit und vollkommene Stille.
Wo gerade noch matte Sonnenstrahlen durch die Wasseroberfläche geschienen haben, hat sich nun eine dicke Eisschicht in mein Sichtfeld geschoben.
Eine Eisschicht, die sich jedoch nicht mehr lange identifiziert lassen wird, da ich mich immer weiter von ihr entferne.
Ich sinke.
Sinke, immer tiefer in die unscheinbare Dunkelheit des Sees.
Und obwohl es so still ist, kann ich mein Blut rauschen hören.
Laut und klar in meinen Ohren,  als würden sie jeden Moment explodieren.

Mein Herz, in all der Panik sollte es wie wild schlagen,  doch wird es mit jedem Mal langsamer und auch die Schreie,  welche ich voller Verzweiflung ansetze, füllen meine Lungen mit neuem Wasser.

Meine Kleidung ist schwer und es scheint mir, als würden tausende von kleinen Nadeln durch meinen Körper jagen.
Und als der Druck zu viel, mein Sichtfeld schwarz wird, ist alles, was mir durch den Kopf schwirrt, die Frage, ob all dies bald wohl sein Ende hat.

GEDANKE - Kurzgeschichten und Gedichte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt