Teil 8 - Die letzte Zigarette

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Thomas:

„Läuft alles nach Plan?" fragte ich Andy, der mich gerade anrief.
„Ja Smudo ist noch zu Hause. Oben ging gerade das Licht aus. Ich vermute, er wird jeden Augenblick raus kommen und sich auf den Weg machen."
Ich beendete das Gespräch und informierte Michi und Damion davon.
Wir waren bereits schon lange an der Lagerhalle angekommen und hatten alles nötige aufgebaut und erfolgreich den Soundcheck gemacht.
„Wenn das in die Hose geht, dann will ich auch nicht mehr Leben." kam es mit verheulten Augen von Michi und warf seine Kippe auf den Boden.
Da wir trotzdem bedenken hatten, dass wir ihn nicht aufhalten konnten, hatten wir bereits am Nachmittag Kontakt mit RTW, Feuerwehr und Polizei aufgenommen und unsere Vermutung geäußert. Sogar ein Kriseninterventionsteam stand bereit doch mit genügend Abstand, so dass Smudo nichts bemerken konnte. Der leitende Beamte und die Notärztin kamen gerade zu uns, um uns letzte Anweisungen zu geben.
„Sollte der Fall X eintreten und er sollte sein Vorhaben trotzdem wahrmachen.... Haltet euch bitte die Ohren zu! Dieses Geräusch würde sich in euer Gehirn fressen. Bitte achtet darauf."
Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper und mir wurde speiübel. Tränen der Verzweiflung rannen Michis Gesicht hinab und ich hatte Mühe ihn zu beruhigen.
Die Sonne war schon lange untergegangen und plötzlich hörten wir ein Auto, welches den Feldweg entlang fuhr und auf der anderen Seite der Halle parkte.
Aus einer anderen Richtung hörten wir Schritte und Andy stand plötzlich neben uns.
Schnell tauschten wir uns aus und versteckten uns ein Stück weiter in der Hoffnung, dass Smudo unseren Aufmarsch und die Kulisse nicht bemerkte.

Smudo:

Michi steht auf Männer und hat einen Freund...

Wieder hallten diese Worte durch meinen Kopf. Unvermeidlich hatte sich wieder dieser Kloß in meinem Hals gebildet. Der Schmerz, dieser unbeschreibliche Schmerz in meiner Brust kehrte wieder zurück. Tränen der Trauer, der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit liefen mir über die Wangen.
„Ein kleiner Schritt für mich - ein großer in meinem Leben!" kam es fast lautlos über meine Lippen.
Gedanklich war ich dieses Szenario schon gefühlt hunderte Male durchgegangen. Noch nie war ich so kurz davor, wie an diesem Abend.
Durch den kalten Wind der Nacht, legte sich eine Gänsehaut über meine Haut und ich begann zu frösteln. Fast apathisch starrte ich in die Ferne.
Ein allerletztes Mal wollte ich diese Ruhe und den Ausblick auf den Sternenhimmel genießen.
Ich griff in meine Hosentasche und kramte eine zerknäulte Schachtel Zigaretten heraus.
„Die hat auch schon bessere Zeiten gesehen." lachte ich zynisch auf und zündete mir einen Glimmstängel an. Tief atmete ich den angenehm warmen Rauch ein und setzte mich auf den erhöhten Rand des Flachdaches und ließ meine Beine nach unten hängen. Unweigerlich erwischte ich mich dabei, darüber nachzudenken, ob der Aufprall weh tun würde. Diesen Gedanken schob ich jedoch zur Seite, denn ich wusste, dass nichts in der Welt damit zu vergleichen war, wie schlimm für mich die letzten Jahre meiner unerfüllten Liebe und Träume gewesen waren.
Ich entschied mich dazu, noch diese letzte Zigarette zu rauchen, bevor ich mein Leben für immer beenden wollte.

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Werden die anderen Smudo doch noch retten oder wird er Suizid begehen?
Es wird spannend. Bleiben sie dran! 😬

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