Teil 2

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Thomas:

Endlich hörte ich Stimmen auf dem Flur. Bär, der inzwischen schon ungeduldig wurde, lief im Studio auf und ab.
„Da seit ihr ja endlich. Für was trägst du eigentlich so eine fette Uhr am Handgelenk, wenn du nicht darauf schaust?" fragte Bär Smudo, was diesen jedoch nicht zu kratzen schien. Ohne uns eines Blickes zu würdigen setzte er sich auf den Sessel und klatschte in die Hände.
„Können wir dann? Ich hab nicht ewig Zeit."
Überrascht über sein tun, zeigte ich ihm den Vogel und schüttelte den Kopf.

Bär:

„Wie dem auch sei.... Ich hab euch her bestellt, weil ich möchte, dass wir das wie erwachsene klären. Ihr wisst, dass die Tour in knapp zwei Monaten anfängt und bis dahin möchte ich, dass ihr euch wieder zusammen rauft und entspannt seid wie immer." begann ich meine Ansprache und sah die vier nacheinander eindringlich an.
„Mir geht das ganze hier auch auf den Piss! Wir sind hier nicht im Kindergarten. Für mich ist das Schnee von gestern. Ob Michi jetzt auf Frauen oder Männer steht, ist mir egal." meldete sich Andy zu Wort und erntete ein eifriges nicken von Thomas.
„Ganz genau und so lange wir es nicht an die große Glocke hängen, ändert sich für die Band sowieso nichts." fügte Thomas hinzu und lächelte in die Runde.
„Smudo? Michi? Wie sieht's aus?" wollte ich wissen und sah in zwei lange Gesichter.
„Ich wusste, dass es ein Spiel ist, dass ich nur verlieren kann. Hätte ich es euch nicht gesagt und es wäre irgendwann raus gekommen, wärt ihr sauer gewesen. Jetzt hab ich die Eier gehabt um es euch zu Beichten und trotzdem ist es scheiße. Wenn Smudo so ein massives Problem damit hat, dann muss ich wohl meine Konsequenzen ziehen und die Band verlassen. Das ist es ja, was er letztens gefordert hatte." kam es schließlich von Michi und erntete von mir direkt einen finsteren Blick.
„Untersteh dich! Ihr seid die fantastischen Vier und dieses Prinzip funktioniert nunmal nur zu viert. Niemand hier will, dass du die Band verlässt! Smudo, sag du doch auch mal was." forderte ich ihn auf, da er als einziger unbeteiligt in die Runde blickte.
„Es wurde alles gesagt. Kann ich dann gehen?" fragte er und erhob sich von dem Sessel und blickte zum Ausgang.
„Reiß dich zusammen Junge und verhalt dich nicht wie ein bockiges Kind. Ich möchte, dass ihr anständig miteinander umgeht, probt und auch so in die Tour startet. Feierabend für heute!" sagte ich im befehlerischem Ton und Smudo kratzte sofort die Kurve.
„Der kriegt sich schon wieder ein!" meinte Andy und spurtete ihm hinterher.

Michi:

„Es tut mir so Leid." sagte ich zu Bär, der wütend aussah.
„Ist schon gut Michi. Du kannst nichts für Smudos dämliches Verhalten. Du hast dich korrekt verhalten und wir stehen gesammelt hinter dir." kam es von Bär und klopfte mir dabei auf die Schulter.
„Hey Michi das wird schon. Du kennst Smu. Der ist sensibel. Lass ihn die beleidigte Leberwurst spielen." meinte Thomas lachend und anschließend tranken wir zu dritt noch ein Bier.

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