Deutschstunde

Zeichensetzung Teil 1: Kommasetzung - Deutschstunde 03

Ja, das ist auch so ein Thema, was vielen offenbar Schwierigkeiten bereitet.
Da das Kapitel sonst zu unübersichtlich würde, werde ich es auf zwei Teile aufteilen.
Hier im Teil 1 wird es um die Kommasetzung gehen.

Zu allererst etwas Allgemeines: Ein Leerzeichen kommt immer nach einem Satzzeichen.

So, jetzt können wir anfangen.

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1. Komma bei Aufzählungen:

Zwischen den aufgezählten Dingen kommt ein Komma. Bei der letzten Aufzählung ist es üblich, es mit einem „und", „oder" oder „sowie" zu verknüpfen. Es ist zwar grammatikalisch nicht falsch, wenn auch da ein Komma gesetzt wird; doch es ist angenehmer zu lesen mit einer der zuvor genannten Konjunktionen.

Beispiel:
Lisa sitzt im Garten, hört Musik und beobachtet die Vögel.

Einfache Aufzählungen sollten aber kein allzu großes Problem darstellen, wenn man die Grundschule abgeschlossen hat.

Bei Adjektiven kann das unter Umständen aber schon mal zu Kopfzerbrechen führen, ob da jetzt ein Komma hin muss oder nicht.

Hier gilt die Regel, wenn es gleichrangige Adjektive sind, werden sie mit einem Komma getrennt; ansonsten bleiben sie so stehen.

Beispiel:
Er ist ein großartiger, leidenschaftlicher Fußballspieler.

Zur Kontrolle kann statt dem Komma „und" eingesetzt werden. Ergibt der Satz dann Sinn, braucht man ein Komma.

2. Einschübe:

Zum besseren Verständnis werden Einschübe durch Kommata abgetrennt.

Beispiel:
Das Buch, das er liest, ist sehr spannend.

Der gleiche Satz ohne Komma würde lauten: „Das Buch das er liest ist sehr spannend." Das mag in diesem kurzen Satz noch zu verstehen sein und im Chat mit Freunden auch sicher niemanden stören. Bei längeren Sätzen und Einschüben wird das aber schnell unübersichtlich. Zudem sind wir hier auf Wattpad und nicht WhatsApp. 
Außerdem ist das Komma auch eine kurze Redepause. Wenn ihr also nicht wollt, dass eure Leser einen Herzinfarkt erleiden, weil sie wegen fehlender Kommata zu schnell gelesen haben, berücksichtigt das. 

3. Ausrufe und Anreden:

Nach (oder auch vor) den kleinen Wörtchen „Ja"/„Nein" sowie weiteren Ausrufen, die einem Satz nach- oder vorangestellt sind, wird ein Komma gesetzt.

Beispiele:

Ja, das sehe ich genauso.

Nein, das kann nicht sein.

Oh, das ist aber schade.

Auch nach Anreden, wie z.B. in einem Brief, folgt ein Komma.

4. Erweiterter Infinitiv:

Hier ist es zwar keine Pflicht, ein Komma zu setzen. Es empfiehlt sich aber aus Gründen der Übersichtlichkeit und besseren Lesbarkeit. Wie ihr an meinem Buch sehen könnt, verwende ich meist ein Komma in diesen Fällen.

Beispiel:
Sie versuchte auf den Test zu lernen. / Sie versuchte, auf den Test zu lernen.

Ausnahmen:
Wird die Infinitivgruppe durch die Konjunktionen um, ohne, statt, anstatt, außer und als  eingeleitet, ist ein Komma verpflichtend.

Auch bei den Wörtern daran, dafür, darauf, so, dies, es und das muss ein Komma gesetzt werden.

5. Konjunktionen:

Vor den Konjunktionen „und", „oder", „sowie" sowie vor den Konjunktionspaaren „sowohl ... als auch" und „weder ... noch" steht kein Komma!
Auch vor „wie" und „als" steht kein Komma, wenn sie vergleichend verwendet werden. Dazu wird aber noch ein extra Kapitel kommen.

Beispiele:

Matthias gefällt sowohl Fantasy als auch Science-Fiction.

Lisa mag weder Spinat noch Brokkoli.

6. Haupt- und Nebensatz:

Haupt- und Nebensatz werden immer mit einem Komma getrennt. 

Kleine Merkhilfe:
Wenn der Nebensatz zuerst genannt wird, steht das Komma immer zwischen den zwei aufeinanderfolgenden Verben.
Im anderen Fall steht das Komma immer vor der Konjunktion.

Beispiel:
Obwohl es kalt ist, zieht sie keine Jacke an.

Sie zieht keine Jacke an, obwohl es kalt ist.

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Das war der Teil 1 der Zeichensetzung. Im nächsten Teil wird es dann um Anführungszeichen und die wörtliche Rede gehen, auch interessant im Hinblick auf die vielen Autoren hier, die es nicht auf die Reihe bekommen, einen anständigen Dialog zu verfassen.

Bis dann,

Eure Korrektur