Kapitel 20

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Ich stehe vor seiner Tür und frage mich in einer Tour, warum ich hier bin. Leider ist mir diese Frage erst eingefallen, nachdem ich den weiten Weg schon auf mich genommen hatte. Warum jetzt? Warum ausgerechnet hierhin? Warum fällt mir seine Wohnung als erster Zufluchtsort ein, genau nachdem ich von meinem Freund weggerannt bin? Nun ist es allerdings sowieso zu spät, um umzukehren, egal wie die Antworten aussehen würden, da ich die Klingel bereits gedrückt habe, in einem Moment, in dem ich keine Sekunde über die Konsequenzen meiner Entscheidungen nachgedacht habe. Vielleicht habe ich in meiner Wut und Enttäuschung zu schnell gehandelt, definitiv habe ich das. Sonst bin ich immer auf alles perfekt vorbereitet, plane alles genauestens und wiege alle Möglichkeiten ab, aber jetzt? Ich tue einfach, wonach mir gerade ist und ich merke bereits, dass das nicht in jeder Situation der beste Weg ist. Wenn er zu Hause ist, dann wird er jeden Moment die Tür öffnen und ich weiß nicht, was ich tun soll. Mein Verstand rät mir, zu gehen, bevor es endgültig zu spät ist, während mein Bauch sich nicht entscheiden kann, was das Beste ist. Er ist mit der Situation völlig überfordert und für einen guten Rat nicht zu gebrauchen. Einzig und allein mein Herz behält mich hier. Es muss einen guten Grund geben, weshalb ich sofort hierher gelaufen bin und ich bin mir auch ziemlich sicher, diesen zu kennen, nur will ich mir diesen nicht eingestehen. Ich wünschte, ich hätte einen Spiegel, um feststellen zu können, ob ich gut genug aussehe oder total daneben. Ein kurzer Blick in meine Handykamera hat mir immerhin gezeigt, dass ich mir nochmal durch die Haare mit den Fingern fahren müsste, die von meinem kleinen Nickerchen ein wenig zerzaust waren. Ansonsten scheine ich ganz ansehnlich zu sein, soweit sich das mit dem schwachen Licht einer Straßenlaterne beurteilen lässt. Ich trage ein sehr anliegendes Top, in dem meine Brüste gut zu Geltung kommen, was nicht zuletzt an dem corasgenartiegen BH liegt, den mir Lucy aufgedrückt hatte, als wir im Dessougeschäft waren. Allerdings habe ich bisher kaum etwas getragen, in dem sie nicht auffallen, da sie einfach eines meiner einprägsamsten Körperteile darstellen. Der BH war ursprünglich mal für Max gedacht, doch das kommt mir schon so unwahrscheinlich lange her vor. Da war ich wirklich noch davon überzeugt, er würde mir im Handumdrehen verfallen, doch stattdessen bekam ich nur Abweisungen. Nicht einmal dieser blöde BH konnte daran etwas ändern. Habe ich jetzt ein Recht auf Geldrückgabe? Auf dem Aufsteller wurde mir die Versprechung gemacht, dass ich damit jedem Mann im Handumdrehen den Kopf verdrehen kann. Wären wir bloß so weit gekommen, dass Max den BH wenigstens zu Gesicht bekommen hätte, der rote konnte nicht viel ausrichten.
Und plötzlich steht er vor mir. Dass das Licht im Hausflur angegangen ist, habe ich trotz der Glastür nicht mitbekommen, da ich wie so oft in letzter Zeit viel zu sehr in meine Gedanken vertieft bin. Im Hausflur ist mittlerweile erneut das Licht ausgegangen, im Hintergrund kann ich erkennen, dass er seine Wohnungstür offen gelassen hat. Sanftes Kerzenlicht lässt mich in der restlichen Dunkelheit wenigstens ein bisschen von ihm erkennen. Wie er dort steht, nur von dem schwachen Licht bestrahlt, wirkt er noch verführerischer, als ich es mir im Kopf sehnsüchtig vorgestellt habe. Ja, Sehnsucht, die hat mich garantiert hergetrieben. Ich könnte Ewigkeiten hier herumstehen und seine Schönheit bestaunen, obwohl seine Gesichtszüge erst jetzt langsam weicher werden. Leider muss ich mich der Realität stellen.
„Vic", spricht er meinen Namen so schön aus, wie es noch niemand zuvor getan hat. Wahnsinn, ich bin wohl wirklich in ihn verknallt. Überrascht scheint Nik über mein Erscheinen nicht zu sein, man könnte fast meinen, er hätte mich bereits erwartet. Vielleicht wusste er schon lange vor mir, dass ich mich früher oder später zu ihm verirren würde. Er hält mir die Tür auf und lässt mich anschließend in seine wunderschöne Wohnung eintreten, die in dem flackernden Kerzenlicht wahnsinnig romantisch und gemütlich wirkt. Ich hätte nicht gedacht, dass er der Typ für Kerzen ist, das hier erscheint mir beinahe wie der perfekte Ort, um ES zu tun. Bei dem Gedanken daran, muss ich ein hysterisches Lachen unterdrücken. Deshalb bin ich nicht hergekommen, so absurd erscheint mir die Idee im Moment jedoch gar nicht. Nein, ich will keinen One-Night-Stand, auf keinen Fall.
„Wie kommt es denn zu der Ehre, dass du mir einen Besuch abstattest?", fragt mich Nik nun doch und ich drehe mich aus meiner Starre herausgeschreckt zu ihm herum, nachdem ich mich kaum noch getraut habe, mich zu bewegen, solange er nichts sagt. Bei dem Klang seiner angenehm tiefen Stimme überkommt mich ein wohliger Schauer und ich würde am liebsten die wenigen Schritte, die noch zwischen uns sind, überwinden.
„Ich war bei Max", fange ich etwas ungeschickt und stotternd an, da ich keine Ahnung habe, wie ich ihm die Sache vernünftig erklären soll, ohne dass es für mich wahnsinnig peinlich wird. Ich kann es mir nicht einmal selber richtig erklären. Dieser Ort hat mich magnetisch angezogen, mehr weiß ich nicht.
„Er, naja, ist ein riesen Idiot und er hat mich so enttäuscht und wütend gemacht, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe, einfach gegangen und irgendwie hier gelandet bin." Auf meine bescheidene Erklärung reagiert Nik zunächst gar nicht, stattdessen mustert er mich genauestens von oben bis unten. Würde mich sonst jemand auf diese Weise betrachten, jeden Zentimeter genau unter die Lupe nehmen, wäre mir furchtbar unbehaglich zu Mute, doch wenn Nik das tut, löst es überall in mir ein Kribbeln aus. Dennoch habe ich ein wenig Angst, dass er feststellen könnte, dass er genug von mir hat und mich wieder wegschickt.
„Ich liebe ihn nicht mehr", setze ich aufgrund seines Schweigens nach, obwohl ich bezweifle, dass dies für Nik von großer Bedeutung ist. „Das tue ich schon eine ganze Weile nicht mehr richtig, wie ich es mal getan habe, aber jetzt sind meine Gefühle endgültig versiegt. Daran besteht kaum ein Zweifel."
„Und warum kommst du damit gerade zu mir?", will er wissen und lässt es für mich fast wie eine Abweisung erscheinen, sein Blick jedoch wirkt beinahe erfreut. Er will vermutlich einzig und allein, dass ich die Worte wahrheitsgemäß ausspreche und uns damit eingestehe, dass ich ihn auf eine Art gern habe, auf die ich es nicht tun sollte. Währenddessen schleicht er um mich herum wie eine Katze, was die Nervosität in mir nur steigert.
„Weil du einer der Gründe bist, weshalb es sich zwischen mir und Max so entwickelt hat", bringe ich leichter über die Lippen, als ich es erwartet habe, obwohl meine Hände klitschnass sind und mir das Herz bis zum Hals schlägt.
„Und was soll das genau bedeuten?", bohrt er weiter nach, obwohl er ganz genau weiß, worauf ich hinaus will. Ihm scheint es eine Menge Spaß zu bereiten, mich so zu quälen. Das Sofa steht mittlerweile zwischen uns, auf dessen Lehne er sich abstützt. Er sieht mir mit einer Intensität in die Augen, die mich ohne weiteres dazu veranlasst, ihm den Gefallen zu tun, auch auf diese Frage zu reagieren.
„Das bedeutet, dass ich dich will."
Es ist heraus. Zum ersten Mal spreche ich diese Worte aus und mache es auch für mich endlich offiziell. Vor dieser Tatsache kann ich mich nicht länger verstecken. Ja, ich will Nik, mit Leib und Seele, selbst wenn ich von ihm niemals erwarten kann, dass er mir gibt, was Max mir stattdessen gegeben hat, eine richtige Beziehung. Allerdings ist eine Beziehung ohne Leidenschaft auch nicht das, was ich wirklich brauche. Ich bin einfach nicht in der Lage, mir meine Gefühle für Nik auszureden, einfacher ist es, die negativen Aspekte zu akzeptieren. Ich kann nicht beeinflussen, wonach sich mein Herz sehnt. Ich würde mir in beiden Fällen wehtun, denn Nik ist für die Gefühle von sicherlich mehreren Frauen so gefährlich, wie eine echte Waffe für jeden Körper, dennoch wesentlich anziehender als eine Beziehung, die einem eingeschlafenem Fuß ähnelt. Ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte, dass ich mit einem Schlag so denke, so fühle, aber zurzeit lässt sich für vieles keine gute Erklärung mehr finden. Manche Dinge passieren eben, ohne dass man sie sich erklären kann, nicht nur in der Liebe, so funktioniert die ganze Welt. Ich muss mich damit abfinden, dass ich nicht mehr auf alles eine Antwort bekomme, dass ich nicht alles vorhersehen kann und dass es auch manchmal gut ist, wenn die Dinge einfach auf einen zukommen und es nicht immer das Richtige ist, alles vollkommen rational zu entscheiden. Wo bleibt dabei die Spannung?
Und so stehe ich nun hier in Niks Wohnzimmer und könnte nicht stolzer auf mich sein, so einen waghalsigen Schritt zu gehen. Endlich traue ich mich mal etwas, das fühlt sich an, wie die aufregendste Achterbahnfahrt.
Nik bewegt sich langsam, quälend langsam von seinem Sofa fort und geht mit eleganten, aber vorsichtigen Schritten auf mich zu. Jeden einzelnen davon verfolge ich gebannt mit meinen Augen, drehe mich immer in seine Richtung. Ich kann meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden, dazu bin ich viel zu sehr in seinen Bann gezogen. In den Bann eines Mannes, bei dem es mir nie als möglich erschien, dass ich ausgerechnet ihm verfalle. Nur einen Schritt von mir entfernt, bleibt er stehen und ich bin mir sicher, dass er nun das Zittern in meinem Atem hören kann. Mein ganzer Körper ist angespannt und wartet sehnsüchtig darauf, was als nächstes geschieht. Was soll denn passieren? Ich habe das Gefühl, im Moment alles mitmachen zu wollen. Seinem intensiven Blick kann ich aus dieser Nähe nicht länger standhalten, so schaue ich zu Boden und nehme mir die Zeit, mich wieder etwas zu beruhigen. Egal wie tief ich durchatme, mein Herz hat noch nie so heftig geschlagen. Wild entschlossen, den nächsten Schritt zu wagen, streife ich meine Tasche ab, lege meine dünne Strickjacke ab und lasse beides zu Boden gleiten. Plötzlich fühle ich mich so unbewaffnet, ihm ausgeliefert, doch es ist ein gutes, erregendes Gefühl. Es war nicht das Ziel, die Hüllen vor ihm fallenzulassen, es fühlt sich jedoch genau richtig an. Ich wage es wieder, Nik in die Augen zu schauen und bin überrascht von dem, was mich darin erwartet. Er wirkt wilder, sein Blick ist härter, ebenso entschlossen wie ich es bin und seine ganze Geduld, die er bis eben noch an den Tag gelegt hat, ist nun dahin. Seine großen Hände umfassen mein Gesicht und er beginnt, mich gierig zu küssen. Sofort erwidere ich diese Küsse, die so drängend sind, so nötig und erlösend. Erst jetzt spüre ich, wie sehr ich diesen Mann will. Ich will ihn küssen, berühren, voll und ganz spüren. Nein, so stark habe ich das bei Max nie empfunden. Ich wollte, dass es zwischen uns so weit kommt, doch so stark war mein Verlangen bei Weitem nicht, dabei konnte ich mir nicht vorstellen, mehr für einen Menschen empfinden zu können. Ohne Nik hätte sich zwischen mir und Max wahrscheinlich nichts verändert. Ich dachte immer, das Problem liegt bei mir, dass ich einfach recht emotionslos in körperlichen Dingen bin, dabei hatte ich die ganze Zeit den falschen Mann an meiner Seite.
Als Niks Hände den Weg weiter nach unten finden, ist jeder Gedanke an Max verschwunden und ich kann mich nur noch auf die Schönheit dieses Augenblicks konzentrieren. Jede Sekunde davon genieße ich, ohne mir um das Danach Sorgen zu machen, jede Sekunde versuche ich mir bestens einzuprägen, aus Angst, nur diese eine Möglichkeit zu haben, sie zu erleben. Jede Stelle, die Nik auch nur flüchtig berührt hat, hört gar nicht mehr auf zu kribbeln, was dreimal so stark bis zu meiner Körpermitte gelangt. Mein ganzer Körper scheint unter Strom zu stehen Dabei ist er noch nicht mal in die Nähe meiner intimsten Stellen gelangt. Kaum habe ich daran gedacht, ergreift Nik den Saum meines Tops und zieht es mir in höchster Geschwindigkeit aus. Instinktiv mache ich das Gleiche mit seinem Shirt und kurz darauf landet beides auf dem Boden. In meiner Fantasie war ich immer davon überzeugt, dass dieser Moment peinlich wird, was bei Max vermutlich eingetreten wäre, Nik hingegen lässt sein Selbstbewusstsein auch auf mich einwirken, sodass es wie das Natürlichste der Welt wirkt.
Unsere Hände wissen gar nicht, was sie zuerst berühren möchten. Am besten alles auf einmal! Seine Haut fühlt sich weich an, aber gleichzeitig merke ich auch, wie hart das Muskelgewebe darunter ist. Es fasziniert mich, ihn so zu berühren, wie ich es noch nie getan habe und gleichzeitig kann ich von seinen Berührungen nicht genug bekommen. Seine Hände erkunden jede Stelle meines Oberkörpers, bis sie schließlich auch bei meinen Brüsten ankommen, die immer noch vom BH verhüllt sind. Nichts davon ist mir unangenehm, stattdessen genieße ich diese Aufmerksamkeit in vollen Zügen.
„Du bist heißer, als du wahrscheinlich selber weißt", haucht Nik mir ins Ohr, während seine Hand sich auf eine Brust gelegt hat. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich das erregt. Ich habe das Gefühl, wenn wir noch lange so weitermachen, halte ich es bald gar nicht mehr aus. Als wir uns kennengelernt haben, dachte ich keine Sekunde, dass wir uns jemals gegenseitig anziehen würden. Plötzlich lässt Nik von mir ab, um sich kurze Zeit später in Hocke meiner Hose zu widmen, die er kurz darauf von mir abstreift. Nun stehe ich in nichts weiter als String und BH vor ihm, während er mich ansieht, als gäbe es nichts Schöneres. Nicht eine Sekunde komme ich auf die Idee, mich für meine Blöße zu schämen. Seine Blicke stacheln das Feuer in mir an.
„Dreh dich um!", sagt Nik mit einem Mal in einem Ton, der keinen Widerspruch erduldet. Zuerst erschreckt mich diese Art ein wenig, doch schnell merke ich, wie sehr es mich anmacht und so gehorche ich ihm. Nun kann er zum ersten Mal richtig meinen Hintern begutachten, ohne Hose, ohne dass es mich stört. Eine Hand packt meinen Hintern und drückt ordentlich zu, weshalb ich mit aller Kraft ein lustvolles Stöhnen unterdrücke.
„Komm mit!", haucht er mir diesmal in den Nacken, was an meinem ganzen Körper Gänsehaut auslöst. Ich folge ihm in sein Schlafzimmer, das ich nun zum ersten Mal sehe. Sogar in diesem Raum gibt es ein großes Bücherregal, dessen Inhalt mir jedoch im Moment nicht egaler sein könnte. Dafür bewundere ich allerdings das riesige Bett, das den Mittelpunkt des Raumes bildet und kann es kaum noch erwarten, darin zu liegen. Es scheint, als wäre es extra für Sex gebaut wurden.
Mit einem Ruck dreht mich Nik zu sich herum, um mich daraufhin auf dieses Bett zu stoßen. Er stellt sich ganz dicht vor mich hin, hält seinen begehrenden, fesselnden Blick aufrecht, wendet ihn nicht einmal von mir ab, während er seine Hose öffnet. Ich habe mir nicht einmal vorgestellt, was mich in diesem Moment wohl erwarten würde, doch als ich die riesige Beule in seiner eng anliegenden Unterhose erkenne, nachdem er sich die schwarze Jeans abgestreift hat, bekomme ich einen Schrecken. Wie soll das bloß funktionieren? Kurz steigt Panik vor den Schmerzen, die mich erwarten können, in mir auf. Bei anderen Frauen muss es auch funktioniert haben. Anderen Frauen, wie viele Frauen das wohl sein mögen? So schnell die negativen Gedanken auch gekommen sind, so schnell verschwinden sie wieder, denn als seine Unterhose genauso verschwindet, zieht mich Nik wieder voll in seinen Bann. Ich kann meinen Augen kaum trauen. Früher fand ich sowas furchtbar hässlich, aber ich wage schon fast zu sagen, dass dieser Anblick wunderschön ist. So wie Nik dort splitternackt vor mir steht, ist er tatsächlich noch wunderschöner, als er sonst ohnehin schon ist. Sein Körper scheint einfach von oben bis unten perfekt zu sein. Er ist nicht wahnsinnig muskulös, man sieht ihm aber an, dass er regelmäßig Sport macht. Nie zuvor fand ich Tattoos so heiß wie bei ihm, eigentlich fand ich sie nie sonderlich attraktiv, doch wenn sie jemand tragen kann, dann Nik. Ich kann nicht fassen, dass mir das gerade wirklich passiert. Mein Herz beginnt immer schneller zu schlagen, als er sich über mich beugt und mir wird immer bewusster, dass ich kurz vor diesem einen Moment stehe, den ich schon eine ganze Weile herbeisehne. Nur nicht mit dem Mann, von dem ich es immer erwartet habe.
Ich realisiere erst, dass mein String weg ist, als mich Nik dort unten berührt und seine Finger nicht durch Stoff von mir getrennt werden. Es ist unglaublich, nein, damit habe ich nicht gerechnet. Nicht mit solch einer Intensität einer einzigen Berührung. Er reibt immer weiter an meiner empfindlichsten Stelle und ich kann ein Keuchen nicht verhindern. Das ist so gut, dass es fast unerträglich ist. Ich halte das tatsächlich nicht lange aus, da es die reinste und süßeste Qual ist, die es geben kann. Also kommt Nik höher gekrabbelt, als ich mich wie verrückt unter ihm winde, küsst mich wieder eindringlich und ich entspanne mich wieder etwas. Um meinen BH öffnen zu können, hebt er meinen Oberkörper leicht an und kurz darauf ist der Verschluss gekonnt geöffnet. Nik hört nicht auf, mich zu küssen, als er den BH endlich von mir abstreift. Als seine Hände nun auch meine nackten Brüste berühren, vergesse ich kurz zu atmen. Dass sich das so gut anfühlen kann! Nik muss wohl merken, wie mich das alles erstaunt, denn ein leichtes Schmunzeln hat sich auf seine Lippen verirrt. Auch ich muss ein wenig darüber lachen, was mir nicht mehr möglich ist, sobald sein Mund auch zu meinen Brüsten wandert. Vor Entzückung muss ich die Augen schließen und kann nur ein lautes, genussvolles Stöhnen hervorbringen, als er an meiner Brustwarze saugt, sie mit seiner Zunge umkreist. An diese unbeschreiblichen Gefühle könnte ich mich gewöhnen und frage mich, wie ich es so lange ohne aushalten konnte. Meine Lust steigert sich ins Unermessliche und schon bald halte ich das alles nicht mehr aus. Ich brauche ihn nun richtig, in mir, damit er mich endlich erlösen kann. Zwar ist mit der Neugier und der Freude auch etwas Angst verbunden, aber wie schlimm kann es schon werden, wenn es jetzt so schön ist? Natürlich habe ich oft genug gehört, dass es bluten und schmerzhaft sein soll, aber davon lasse ich mich nicht beirren. Auch Nik scheint sich nicht mehr lange beherrschen zu können, denn schnell kommt er meinem stummen Wunsch nach. Ehe ich es mich versehe, hat er sich ein Kondom übergezogen. Zwar nehme ich seit einem Jahr die Pille, aus Sicherheit, falls mit Max doch mal etwas passiert wäre und weil es eine gute Lösung schien, um meinen unerträglichen Regelschmerzen zu entgehen, doch für das erste Mal erscheint es mir als keine schlechte Idee. Man weiß ja nie, was passieren kann, zumal ich nicht die einzige bin, mit der er schläft.
Dann ist er in mich eingedrungen und ich bin erstaunt, dass so etwas Großes dort unten hereinpasst. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Es zwickt für einen Moment, angenehm ist es nicht, aber Nik lässt mir genügend Zeit, mich daran zu gewöhnen, erst dann beginnt er, seine Hüften langsam vor und zurück zu bewegen. Ich bin dankbar, wie rücksichtsvoll er ist, obwohl ich ihm mal weismachen wollte, dass ich bereits mit Max geschlafen habe. Natürlich hat er mir meine jämmerliche Lüge nicht einen Moment abgekauft. Der kurze Schmerz weicht schnell wieder dem Vergnügen und ich kann gar nicht beschreiben, wie wahnsinnig gut sich jeder Stoß anfühlt. Ich spüre, wie sich das Kribbeln immer mehr verstärkt und irgendwann wird es so schlimm, dass ich mich in Niks Rücken festkrallen muss. Atme ich überhaupt noch? Ich weiß es nicht, dafür bin ich aber kurz vor meinem Höhepunkt. Sehr kurz, wie es scheint, denn als Nik sich laut stöhnend mit dem Oberkörper etwas niederlässt und in meinen Hals beißt, können wir uns beide nicht mehr halten. Das war es. Mein erstes Mal. Mit Nik. Und es war unglaublich. 

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