1. Kapitel

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Suho wusste nicht wann es genau angefangen hatte, er konnte sich nur mehr erinnern wie verwirrt er damals war und das es schon länger zurück lag. Geschätzt wohl um die zwei Jahre.

Inzwischen waren ihm einige Dinge klarer geworden und nun konnte er mit Sicherheit sagen, dass er sich wohl in seinen Bandkollegen, Lay, verliebt hatte.

Er hatte keine Ahnung wie und warum das passiert war, nur das er nichts dagegen tun konnte, in seiner Nähe Herzrasen zu bekommen und ihm immer extrem heiß wurde.

Es war ziemlich eindeutig.

Natürlich hatte er niemanden davon erzählt, auch wenn er es gerne würde. Es belastete ihn einfach und er tat sich immer schwerer darin es zu überspielen.

Er fürchtete sich vor den Reaktionen der anderen, vor allem vor der von Lay. Es würde ihn nicht wundern, wenn sich die anderen von ihm fernhalten würden, wenn sie wüssten, dass er schwul war.

Von unten ertönte ein lauter Ruf, wie jeden Tag wenn ganz Exo zum Essen einberufen wurde. Suho wünschte sich wirklich er könnte es einfach ignorieren und in seinem Zimmer bleiben, aber als Leader konnte er das nicht machen.

Außerdem würden die anderen misstrauisch werden.

Langsam erhob er sich aus seinem Bett und legte das Handy zur Seite, auf dem er gerade noch ein Video angesehen hatte.

Im Schneckentempo schlurfte er den Gang entlang, Richtung Treppe, und hoffte so wenigstens ein bisschen Zeit zu schinden.

Er würde sich an den Tisch setzen, Lay dabei nicht ansehen, schnell etwas essen und sich dann wieder mit einer Ausrede entschuldigen.

In letzter Zeit verbrachte er kaum noch Zeit mit den anderen, das lag aber daran, dass seine Gefühle im Moment oft völlig eskalierten.

Er musste nur dreißig Zentimeter von Lay entfernt stehen und schon fühlte er sich als hätte jemand 1000 Volt durch seinen Körper gejagt. Und wenn sie sich versehentlich berührten brannte und kribbelte diese Stelle richtig unangenehm.

Er konnte nur hoffen, dass das mit der Zeit wieder aufhören, oder sich zumindest mildern würde, sonst wäre er wohl zu nichts mehr zu gebrauchen.

Als er beim Tisch ankam, hatten sich bereits alle hingesetzt und angefangen zu essen. Sie warteten nie auf ihn, weil er sich immer so viel Zeit ließ.
Kein Wunder, für den Weg hierher hatte er heute glatte fünf Minuten gebraucht. Und das waren gerade mal 10 Meter.

Wenn man Hunger hatte wollte man nicht mehr so lange warten.

Er war froh, dass er nicht neben Lay sitzen musste. Er zitterte immer vor Nervösität wenn er direkt neben ihm war und konnte sein Besteck dann nicht einmal richtig festhalten.

Gleich nachdem er Platz genommen hatte wünschte er den anderen noch einen leisen 'Guten Appetit', das nur von ein paar erwidert wurde, und fing dann selber an zu essen.

Sogar das fiel ihm schwer, als hätte er verlernt zu schlucken. Stattdessen kaute er ewig an einem kleinen Bisschen herum, bis er es mit viel Mühe hinunter bekam.

Nicht das es schlecht schmeckte, immerhin hatte Kyungsoo es gekocht. Aber trotzdem schmeckte es in seinem Mund nach nichts.

Ihn plagte die ständige Angst von den anderen beobachtet zu werden, vor allem von dieser einen Person, sodass er sich immer komplett versteifte und sich überhaupt nicht auf das Essen konzentrieren konnte.

Er wusste auch nicht wieso er sich das die ganze Zeit einbildete, denn alle waren viel zu sehr mit essen beschäftigt, um auf ihn zu schauen.

Sofort nachdem er seine kleine Portion, die er sich selber genommen hatte, aufgegessen hatte, stand er, schon fast hektisch, wieder auf und räumte sein schmutziges Geschirr weg.

Love dance ~ SuLayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt