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Der Verkehr war wie eine zähe Masse. Laut hupten einige Autos hinter ihr und brachten sie nah zur weiß Glut. Jedes mal , immer wieder schaffte sie es zu dieser Zeit in einem Chaos aus , unfähigen Autofahren und Leuten , die man allgemein, als Idioten bezeichnen könnte, zu landen. Es dauerte viele Minuten, bis Ina aus dem gröbsten raus war und endlich gemütlich die Landstraße, Richtung Zuhause nehmen konnte. Ina wollte das eigentlich nicht. Sie wollte nicht Nachause, um dort IHM zu begenen. Denn sie rechnete mit dem Schlimmsten. Sie stieg aus und ihr viel sofort der widerliche Geruch auf. Er verätzte die Nasenhöhlen und löste einen Kotzreiz aus. Ihr wurde sofort schlecht davon. Langsam ging sie nähre an die Quelle. Es war schon leicht dunkeln und so leuchtete sie mit ihrer Handytaschenlampe auf die Treppe vor der Haustür. Das was sie dort sah, versetzte sie in Schockstarre. Ina schrie so laut, bis in die noch so kleinste dunkle Ecke der Straße. Ihr Handy war mit der Vorderseite auf den harten Beton aufgekommen und sie zierten jetzt kleine Kratzer. Das was sie angeleuchtet hatte, war nichts anderes , als ein totes Tier. Ihr lieblingstier. Ein Hase, der vermeidlich Verletzungen von Schüssen hatte und wo die Verwesung bereits ein klägliches Level erreicht hatte.  Woher wusste er das? Das konnte unmöglich Zufall sein. Was war das jetzt für ein Schachzug? Ina konnte das Tier nicht anfassen. Jetzt war die Grenze erreicht. Ina lief ins Bad und übergab sich schwallartig. So etwas wollte sie nie wieder sehen. Sie hatte nicht einen Gedanken daran verschwendet, einmal ein totes Tier sehen zu wollen. 

Als Kind hatte sie einen Hasen gehabt. Er war schwarz gewesen und allein. Denn ihr zweites Tier, war wenige Wochen alt geworden. Es war ihnen, als gesundes Tier verkauft worden, bis sie selbst mit grauen die Wahrheit feststellten. Es war schon  krank zu ihnen gekommen. Ina war erst 8, als das alles passierte. Seit dem schätze sie den Hasen mehr, der noch 6 Jahre bei ihr blieb. 

Sir hatte die Tür geschlossen und hatte dabei den Brief gefunden, den ER hinterlassen hatte, nachdem er den Hasen dort deponiert hatte. Sie wagte nicht, sich die hässlichen Worte des Mörders durchzulesen. Sie zeriss ihn mit aller Kraft und war sich sicher, dass er nur weitere Drohungen aussprach oder sich amüsierte. Amüsieren, dass tat sie jetzt auch, während sie es schnipsel regnen ließ. Eine kleine Rache des heutigen Tages. Müde begab sie sich ins Bett.

03:22Uhr

Inas weiche Decke passte sich ihrer Körpertemperatur an und sie hätte auch gut weiter schlafen können. Doch das ständige Klingeln machte sie verrückt. Der laute Ton des Telefons hob sich von allen neben Geräusche ab. Selbst von der Musik ihres Nachbars, der sich scheinbar nocheinmal jung fühlen wollte und deshalb kurzfristig zu einer Party unter Freunden aufgerufen hatte. Wie gerne wäre sie jetzt dort, um all den Stress von sich abzuschlagen, ähnlich wie eine Schlange ihre Haut von sich warf. Doch sie war nun mal hier, in ihrer Wohung, die der Hölle des Teufels immer ähnlicher wurde. Ina ging hin und her. Was sollte sie jetzt mit dem Hasen machen? 

Im Hintergrund immer wieder dieses Klingeln. Sie wagte einen Blick auf das, zerkratzte Display , des alten Telefons. Unterdrückte Nummer. Das hätte sich Ina auch denken können, denn der Anrufer war penetrant dabei. Wie lange er das wohl machen würde? Es vergingen etliche Minuten in den Ina am liebsten geschrien hätte. Sie hielt  es nicht mehr aus. Da sie gelernt hatte, nicht vor Problemenn zu flüchten, da es immer einen guten Weg dafür gab, nahm sie nach einer Stunde ab. Wie oft wohl ihr Anrufbeantworter dran gegangen war? 

"Na Ina. Endlich. Wie gefällt dir mein Hase? Schön nicht wahr? Hast du meinen Brief gelesen?"

Diese Stimme. Sie brannte in ihren Ohren, wie ein großes Feuer. Das Schwein. Ina hatte Verstärker angeschaltet und starrte, wie besessen, auf das Telefon am Boden ihrer Wohnung. 

"Nein"

"Nein? Ach , ich hatte mir so viel Mühe gegeben. Dann weißt du ja noch nichts von meinen vielen Ideen, mit denen ich dir dein Leben so angenehmen wie möglich machen will." 

Nach diesen Worten kappte die Leitung ab und bald darauf, ertönte wieder etwas. Sein Lachen. Herzlich ehrlich, prustete er mit voller Kraft aus seiner Lunge. Sie stellte sich vor wie er, lachend am Boden lag und dabei lauter süße Tränen aus Rache vergoss. Das Lachen erstarb irgendwann im Rauschen des Hörers. Ina war wie gelähmt. Was hatte er denn noch vor? 

Das Schlimmste war, dass Ina alleine da stand. Ganz alleine gegen einen Mann ankommen musste, der ihr den Tod nicht nur wünschte, sondern dafür sorgen würde, dass dieser Wunsch, schnell erfüllt wurde. Niemand sollte jeh von dieser Sache erfahren. Es reichte schon, dass Ina sich dieses Arschloch auf die Nase gebunden hatte. Wenn auch nicht ganz freiwillig. 

Sie ging zu dem Korb, in dem die Schnipsel gelandet waren. Dort zwischen al den  alten Zeitungen und Prospekten, konnte man auf einem Stück Papier die Worte:

"Totes Mädchen "
lesen. Ina nahm den Krob und ging nach draußen. Mit angestrengten Augen, suchte sie in der Dunkelheit nach der Mülltonne. Als sie diese fand wollte sie diese Fetzen vernichten. Sie war froh über die Lampe an der Seitenwand ihres Hauses. So konnte sie ihre so Mühe volle Suche, beruhigt mit guter Sicht  beenden. Als sie den Deckel öffnete, blickte sie in die toten Augen des verwesten Hasen und was Ina nur im Augenwinkel mit bekamm, war der Schatten, welcher eilig in der Nacht verschwand. 

Ina, süße Ina. Glaubte sie wirklich er hatte von Zuhause angerufen? Nein. Er lief bis ihm die Puste aus ging. An seinen Händen war noch etwas Blut von dem Tierkadaver....

Die einzige ZeuginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt