„I've got no roots, but my home was never on the ground." summte ich leise vor mich hin und meine Lippen verzogen sich zu einem sanften, träumerischen Lächeln, als ich zu dem mittlerweile recht ruhigem Fluss blickte.
Unter dem weißen Schein des Mondes glitzerte die Oberfläche des Wassers fröhlich auf und machte dem dunklen, mit glitzernden Sternen bedecktem Himmel Konkurrenz, der einen starken Kontrast zur erleuchteten Stadt am Horizont.
Ich konnte ehrlich gesagt nicht mehr sagen, wie lange ich schon hier war. Wann ich mich auf diesem kleinen Baumstamm niedergelassen und begonnen hatte, die Natur um mich herum zu genießen. Doch die Tatsache, dass die Sonne noch schwach geschienen und ihren Untergang mit wunderschönen rotorangen Streifen angekündigt hatte, ließ eine ausreichende Vermutung aufkeimen.
„I've got no roots uh uh uh uh." murmelte ich mehr, als dass die Melodie noch zu erkennen war. Aber das war für mich auch nicht grundsätzlich nötig, es reichten mir auch die einzelnen Töne, die ab und zumeinen Mund verließen und die eigentlich so angenehme Stille durchbrachen.
Ich konnte nicht einmal benennen, wieso ich hier war und was ich hier suchte. Ich hatte eigentlich noch gefühlt tausend Dinge zu erledigen, die ich nicht aufschieben durfte. Wenn ich nur daran dachte, was allein zu Hause noch alles auf mich wartete und welche Aufgaben mir noch bevorstanden, wurde mich schon wieder ganz flau im Magen.
Wahrscheinlich genau davor war ich geflohen. Vor meinem Alltag, der sich immer wieder wie ein eigener Kreislauf wiederholte, ohne dass ich eine Chance hatte, auszubrechen. Der mich langweilte, während der Drang nach etwas Neuem, etwas Unbekanntem umso größer wurde.
Ich liebte meinen Job, liebte die Menschen, mit denen ich diesen teilen konnte und liebte auch meine beste Freundin, die nach dem anstrengenden Tag in unserem Heim auf mich wartete. Etwas mal ganz bewusst anders tun, vielleicht den Kaffee nicht auf Arbeit trinken, sondern mir diesen schon unterwegs zu besorgen würde reichen hatte Anne gesagt, nur war ich mir nicht sicher, ob es was brachte, ob sie mich überhaupt richtig verstand.
In einer kleinen Atempause seufzte ich leise auf und betrachtete die kleinen Wellen, die sich durch den leichten Wind, der durch die Gegenfegte und teilweise sogar mich erreicht, plötzlich in meine Richtung bewegten und das perfekte Spiegelbild des weißen Kreises zerstörten.
Ich war mir nicht sicher, ob es eine richtige Badestelle war. Dafür war das kleine Fleckchen mit hellem Sand, der durch das Licht der Nacht praktisch aufleuchtete, zu klein und zu sehr von einer kräftigen Wiese umgeben. Aber ich konnte mir gut vorstellen, dass Menschen, die von diesem kleinen Örtchen wussten, diesen auch in dieser Weise nutzen würden. Immerhin war ich bisher noch niemandem hier begegnet, weswegen die natürlichen Geräusche der raschelnden Bäume umso intensiver waren.
„I've got no roots, but my home was never on the ground." brummte ich leise weiter und ließ das sonst so fröhliche Lied verdammt traurig wirken. Es war nicht einmal meine Intention, nur kamen mir die Zeilen nicht anders über die Lippen. Hingen durch diese leiernden Eigenschaften deprimierend in der frischen Luft.
Es war einer der Momente, in denen ich nur zu gern einfach laut vor mich hin gesungen und allen Emotionen, die ich damit verband und allem was mich beschäftigte, freien Lauf gelassen. Aber ich konnte nicht und wusste die Gründe für meine Hemmungen nicht zu definieren. Nahm diese hin, weil mir nichts anderes übrig blieb und ich auch nicht die Motivation hatte, die Atmosphäre dieser Idylle zu zerstören.
„I like standing still, but that's just a wishful plan." ertönte mit einem eine fremde Stimme hinter mir, die mich ruckartig herumfahren ließ und mit gemischten Gefühl sah ich zu der Person, die es wagte mich dabei zu stören, in Selbstmitleid zu versinken.
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Diese eine Nacht - Rezo
FanficEs war mir egal, wie leichtsinnig und dumm es war. Es war mir egal, dass wir uns gerade erst kennengelernt hatten und ich eigentlich gar nicht in der Lage dazu war, schon so stark für sie empfinden. Das einzige was zählte waren wir und die Erinnerun...