18

668 34 26
                                    

Pov: Andy

"Andy was ist passiert??" höre ich Mikey fragen, ich kann ihm aber nicht antworten.

Zum Einen, weil mir die ständigen Schluchzer meine Stimme rauben und zum Anderen, weil ich einfach nicht darüber reden kann.

Rye scheint zu merken, dass ich nicht reden möchte, denn er verfestigt seinen Griff um mich nur noch mehr und trägt mich in mein Zimmer.

Er lässt mich langsam auf meinem Bett sinken, löst sich dann von mir.
Ich spüre wieder wie sich die altbekannte Leere in mir breit macht, aber es ist mir egal.
Mir ist alles egal.
Ich will alleine sein und nur heulen, aber andererseits möchte ich auch bei Rye sein, selbst wenn ich weiß das es vielleicht eine sehr schlechte Idee ist.

Mein Blick folgt ihm, als er zur Tür geht und das Zimmer verlässt ohne mich noch eines Blickes zu würdigen.

Schluchzend lasse ich mich auf die Matratze sinken, schlinge beide Arme um mein Kissen und vergrabe meinen Kopf darin.

Es macht mich wütend, dass meine Gefühle für ihn einfach nicht weniger werden.
Es macht mich wütend, dass ich mir wünsche wieder mit ihm zusammen sein zu können, nachallem was passiert ist.
Mein Verräter Herz gehört voll und ganz dem Menschen, der es tausende Male gebrochen hatte.

Wieder einmal schießt mir jeder einzelne Moment, den ich mit Rye erlebt hatte, durch den Kopf.
Die sehr schönen Zeiten, indenen ich mir gewünscht hätte, die Zeit anhalten zu können, damit dieser Moment nie wieder vorbei gehen würde...

Aber auch die Momente, indenen ich zerbrochen am Boden lag und meinen Sinn im Leben nicht mehr gefunden hatte.

Er hat mich so sehr verletzt... Es war nicht das erste Mal, dass er mich verlassen hat.
Vielleicht bin ich auch Schuld an allem.
Wenn er die Beziehung mehr als ein Mal beendet hatte, liegt der Fehler vielleicht gar nicht an ihm... Sondern an mir.

Ich mache ihn vielleicht nicht glücklich... Oder ich langweile ihn vielleicht oder-... meine Gedanken werden unterbrochen, als die Tür wieder aufgestoßen wird.

Da ich immernoch mit dem Gesicht, auf dem Kissen liege, kann ich nicht sehen wer sich meinem Bett nähert.
Aber ich weiß, dass es Rye ist. Ich erkenne es an der Art wie er läuft und anhand der Wirkung die er auf mich hat.

Mir wird warm, aber es ändert nichts an der unendlichen Traurigkeit und Leere die in mir herrscht.

Ich spüre wie er unter meine Arme greift und mich hochhebt.
Ich habe nicht die Kraft mich dagegen zu wehren und könnte es auch nicht, da er viel stätker ist als ich...Mental und körperlich.

Ich weiß nicht, was er von mir möchte, warum er mich nicht in Ruhe lassen kann.

Er zieht mich auf die Füße, sodass ich ihm unmittelbar gegenüber stehe.

Meine Knie zittern so stark, dass ich Mühe habe mich aufrecht zu halten.
Ich weiß nichteinmal ob es von meinem jetzigen Zustand kommt oder davon, dass ich der Liebe meines Lebens so nahe bin.

Rye scheint jedoch zu bemerken, dass mir das Stehen schwer fällt, denn er legt einen Arm um meine Hüfte, hält mich somit fest und ich kann nicht fallen.

Aber 'fallen' wäre vielleicht gerade das was ich jetzt brauchen könnte.
Sich fallen lassen oder fallen gelassen werden, ist ein kleiner aber bedeutsamer Unterschied, der dein ganzes Leben verändern kann.

Ich habe ihn die ganze Zeit nicht angesehen, doch jetzt legt er zwei Finger unter mein Kinn und drückt es sanft nach oben.
Er zwingt mich somit ihn anzusehen, meine Augen verfangen sich in seinen.
Seine sehen mich mit einer Aufrichtigkeit an, die mir den Atme stocken lässt.

Seine Augem sind so wunderschön. Alle denken Rye hätte Braune Augen, was jedoch nicht ganz Stimmt.
Wenn man seine Augen näher betrachtet, scheinen sie im Licht grün.
Braun dominiert natürlich sehr, aber das leichte Grün in seinen Augen kämpft sich durch das viele Braun hindurch.

Es erinnert mich immer die Hoffnung nie aufzugeben, genauso wie das Grün nie aufgeben wird sich durchzusetzen.

"Du bist so schön..." höre ich ihn ganz leise flüstern.

Mein Herz schlägt wie wild in meiner Brust, über seine Worte.
Ich spüre wie sich die Hitze auf meinen Wangen ausbreitet und wende meinen Blick schnell ab, sehe wieder zu Boden.

Ich muss schrecklich aussehen mit meinen Roten und geschwollenen Augen und dem verheulten Gesicht.
Aber trotzdem sagt er soetwas zu mir?

"Sieh mich an!" sagt er, was wie ein Befehl klingt, dem man sich nicht widersetzen möchte.

Langsam hebe ich wieder meinen Kopf und sehe ihn an.

'Warum liebe ich dich so sehr?' frage ich mich und lasse meinen Blick über sein Gesicht wandern, bis ich an seinen Lippen stoppe.

Ich zucke zusammen, als mein Handy zu klingeln beginnt.
Ich löse meinen Blick von Rye und sehe auf das Display meines Handys.

Als ich sehe wer mich versucht anzurufen, überströhmt mich wieder diese Wut, welche sich tief in meinem inneren angestaut hatte und nun endlich entweichen kann.

Mit einem lauten Schrei schleudere ich mein Handy gegen die Wand.
Ich sehe wie Rye sich erschreckt und einen Schritt von mir abweicht.

Mich fressen diese gemischten Gefühle von Wut, Angst und Liebe innerlich auf, ich habe das Bedürfnis alles kaputt zu schlagen, was mir in den Weg kommt.

Wie besessen renne ich in die Küche, reiße die Schubladen auf und schmeiße alles auf den Boden, was ich in die Finger bekomme.

Ich sehe nur noch Rot, habe keinen klaren Blick mehr für die Realität.

Mit einem wütenden Schrei werfe ich Tassen und Teller auf den Boden, aufdem diese dann in tausenden von Teilen zerbrechen.

Es tut gut zur Abwechslung etwas zu sehen das genauso kaputt geht wie man selbst.

Ich will gerade nach den nächsten Sachen greifen, als mich zwei starke Arme von hinten umfassen.

Rye's Arme ziehen mich fest gegen seine Brust, ich kann seinen schnellen Herzschlag an meinem Rücken spüren.

Ich will mich aus seiner Umklammerung befreien, doch er presst mich nur noch enger an ihn heran.

Sein Geruch und seine Wärme umhüllen mich, lassen mich wieder klarer denken.
Seine starken Arme halten mich fest, was mir Sicherheit gibt.

Als ich realisiere, was ich angerichtet hatte, lässt mich wieder von neuem erkennen, was für ein schlechter Mensch ich bin.

So viele Tränen laufen mir über mein Gesicht, dass ich befürchte an ihnen zu ertrinken.

Nach Luft ringend und schluchzend geben meine Beine nach, ich falle jedoch nicht, denn Rye hält mich immernoch fest.

Er lässt uns sanft zu Boden gleiten, lockert seinen Griff um mich jedoch nicht.

Er dreht mich nur um und zieht mich auf seinen Schoß, sodass wir Brust an Brust uns gegenüber sitzen.

Ich vergrabe mein Gesicht in seiner,  welche mein Schluchzen dämpft.
Seine Wärme umhüllt mich wieder, lässt mich zum ersten Mal seit Monaten endlich wieder richtig Atmen.

"Was ist passiert Andy. Erzähle es mir!" sagt er leise und streicht mir beruhigend über mein Haar.
Seine andere Hand liegt auf meinem unteren Rücken, was mir das Gefühl von Sicherheit gibt.

"S-sie wird mich al-alleine lassen
Ry-Rye...
Sie wird mich genauso w-wie mein Va-ter im Stich l-lassen."
schluchze ich leise in seine Brust.

_______________________________________

HEII

Wie hat dir das Kapitel gefallen?

Danke für's Lesen! 💖 💖 💖

Love youuu so much! 💖 💖 💖

~lea 💖

Randy: Weil ich dich liebe... (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt