A C H T

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Am frühen Morgen gingen wir als Gruppe los und klapperten die Sehenswürdigkeiten ab. Unterwegs überlegten wir, wie wir Koro-sensei töten könnten. Irgendwann bog Kanzaki-san in eine Seitenstraße ein.

"Je weiter man in die Gassen geht, desto weniger Leute sieht man.", sagte Kayano mit großen Augen. "Auf dem ersten Blick sind hier nur Läden in die man ohnehin nicht reinkommt, daher kommt selten jemand hierher. Eine gute Aussicht ist da nicht so wichtig, deswegen habe ich diesen Ort für unsere Route ausgewählt. Ich dachte es würde sich perfekt für einen Anschlag eignen.", sagte Kanzaki-san und bekam großes Lob von Kayano.

Plötzlich tauchten Oberschüler vor uns auf. "Ja wirklich perfekt, perfekt um euch hier zu überfallen.", sagte einer der Männer und hinter uns tauchten ebenfalls welche auf. Wir saßen in der Klemme. "Was wollt ihr denn von uns? Ihr macht nicht den Eindruck als seid ihr Touristen.", sagte Karma abgehoben und funkelte die Typen böse an. "Die Kerle interessieren uns nicht, lasst die Mädels da und haut ab.", brummte ein Mann, doch bekam kurz darauf die Hand von Karma im Gesicht zu spüren. Nachdem er auf den Boden lag, griff ein nächster an, doch der Rotschopf schleuderte ihm ein Tuch ins Gesicht.

Mit einem mal packte mich jemand am Handgelenk und verdrehte mir den Arm, dass ich aufkeuchte. Ich versuchte mich zu wehren, doch es war zwecklos.

Auch Kanzaki und Kayano wurden überfallen, doch Okuda-san war spurlos verschwunden. Erschrocken drehte Karma sich zu uns um und unsere Blicke trafen sich kurz. Dann bekam er einen Schlag in den Rücken und er fiel zu Boden. Mit Entsetzen musste ich mir ansehen, wie die Jungs verprügelt wurden und wir Mädchen hilflos den anderen ausgeliefert waren.

Wir drei wurden in eine verlassene Halle verschleppt und auf ein Sofa geschmissen. Unsere Hände waren verbunden, somit konnte sich keiner befreien. "Es kommen noch ein paar Kumpels, dann machen wir schöne Erinnerungsfotos.", sagte einer der Oberschüler, doch ich warf ihm einen verächtlichen Blick zu, sodass meine Augen nur so glühten. "Das könnt ihr vergessen!", sagte ich böse.

"Nicht so frech werden Kleine!", schrie mich der Anführer an und zog mich an meinen Haaren hoch, doch ich verzog keine Miene. "An eurer Stelle würde ich ihr nicht wehtun, sie ist die Tochter vom Vorstandsvorsitzenden unserer Schule.", sagte Kayano böse. "Auch noch die Tochter, guter Fang. Dann können wir sie als Geisel benutzen und Lösegeld verlangen. Danke für den Hinweis.", sagte der Anführer zu Kayano und schubste mich nach vorne.

Ich warf Kayano einen Nicht-dein-scheiß-Ernst-Blick zu, bis auch sie realisierte, was sie da gerade erzählt hatte.

Zwei der Männer brachten mich in einen dunklen Raum. "Wir werden uns rächen!", knurrte ich böse, doch bekam kurz danach das Knie in meiner Magengrube zu spüren. Plötzlich wurde mir extrem schlecht und schwindelig und spuckte Blut auf den Boden. Dann spürte ich ein schmerzenden Stich an meiner Wange, bevor ich bewusstlos zu Boden sackte.

Als ich wieder zu mir kam, hörte ich Stimmen. Das waren ganz klar Nagisa, Sugino und Karma! Vorsichtig stand ich auf, doch bevor ich auch nur einen Schritt machen konnte, klappte ich in mich zusammen. Vor lauter Schwindel lehnte ich meinen Kopf an der Wand an und versuchte mich zu beruhigen.

Sterne tanzten vor mir und mir wurde wieder langsam schwarz vor Augen, bis die Tür aufgerissen wurde und Karma in den Raum stürzte. "Makaio!", rief er entsetzt und lief mit schnellen Schritten auf mich zu. Schwach erkannte ich seine Umrisse. "Karma ich..", sagte ich schwach und meine Stimme brach.

"Was haben sie mit dir bloß getan.", sprach er besorgt und löste meine Hände. "Kannst du aufstehen?", fragte er mich und ich nickte langsam. Mühsam stand ich vor dem rothaarigen Jungen, doch nach dem ersten Schritt viel ich ihm kraftlos in die Arme.

Die anderen standen an der Tür, als Koro-sensei ebenfalls den Raum betrat. "Makaio-san, alles gut?", fragte das Tentakelmonster, doch ich schüttelte mit dem Kopf und spuckte erneut Blut. Total entsetzt sahen die anderen mich an. "Die haben mir in den Bauch getreten.", flüsterte ich leise und sah Karma müde an. "Du bist total blass.", meinte er und rief Sugino zu sich. "Komm, wir müssen sie stützen."

Nach einem langen Weg, der für mich sehr anstrengend war, erreichten wir unsere Unterkunft. Dort wurden wir schon erwartet und eine Leichenblasse Rinka und ein entsetzter Hiroto kamen auf mich zu. "Oh gott, was ist mit ihr passiert?", fragten die beiden gleichzeitig und Karma erklärte es in Kurzfassung. Auch meine anderen Mitschüler sahen mich mitleidig an. "Bringt sie auf das Zimmer, Makaio-san muss sich ausruhen.", bestimmte Koro-sensei und somit brachten mich Karma und Sugino zu meinem Bett. Rinka und Hiroto folgten uns und nachdem ich dann in meinem Bett lag, setzten sich meine besten Freunde zu mir.

"Das tut mir alles so leid.", murmelte Rinka leise und Hiroto sah mich traurig an. "Ach ist schon alles gut.", sprach ich leise und schloss müde die Augen. Plötzlich klingelte mein Handy. "Ich hab dir das Bild geschickt.", sagte Hiroto leise und lächelte. "Danke.", flüsterte ich und schloss wieder die Augen und kurz danach fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

Es dauerte nicht lange, da wurde ich von einer weinenden Kayano geweckt. "Makaio, es tut mir so schrecklich leid, das ist alles meine Schuld.", rief sie.

'Ja allerdings.', antwortete ich in meinen Gedanken. "Nicht doch, da kann keiner was für.", antwortete ich lächelnd und stand auf. Mir ging es schon sehr viel besser und nachdem ich eingeschlafen war, hatten Rinka und Hiroto das Zimmer verlassen.

"Was machst du?", fragte mich das grünhaarige Mädchen, doch ich ließ sie stehen und machte mich auf die Suche nach Karma. Ich musst mich beim ihm bedanken.

"Hey Karma.", rief ich ihm zu, als ich ihn fand. Verwundert drehte sich der Rotschopf um und seine Augen weiteten sich, als er mich erkannte. "Makaio, geht es dir wieder besser?", fragte er mich und ich nickte. Er stand an einem geöffneten Fenster und sah zum wolkenlosen Himmel hinauf. Ich stellte mich zu ihm und begann zu reden.

"Ich wollte mich bei dir bedanken, dass du mir geholfen hast.", sagte ich ehrlich und sah ihn von der Seite an. "Ist doch selbstverständlich, oder nicht?", fragte er mich und sah mich ebenfalls an. Ich begann zu lächeln. "Danke für alles."

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Wie findet ihr die Geschichte eigentlich bis jetzt? :)

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