Kapitel 1 - Die Ankunft

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Dieser Geruch. Eine Mischung aus Holz und Brand. Das war das erste, das ich bemerkte als ich aufwachte.

Meine Augen waren noch geschlossen.

"Verdammte Muggel", hörte ich jemanden fluchen. Nein, nicht jemanden - ihn.

Ich fuhr mit einem Ruck hoch. Bilder schwebten in meinem Kopf, welche einem lang vergessenen Traum glichen.

Malfoy stand nicht weit von mir neben einem Grill und schien versuchen, einen Hasen zu grillen.

Wir befanden uns vor einer Hütte.

Mitten im Wald.

Die Erinnerungen in meinem Kopf schienen plötzlich der Wirklichkeit zu entsprechen. Wie hatten wir es nur dort hinaus geschafft?

Wir waren in Gefahr. In großer Gefahr.

"Bei Merlin, Granger, jetzt hilf mir doch mal mit diesem Muggelzeug anstatt einfach nur in die Gegend zu starren."

Malfoy, freundlich wie immer.

Ich stand seufzend auf, um das kleine Feuer zu löschen, welches Malfoy gebildet hatte. Das Fleisch war schwarz.

"Es hat so lange gedauert bis ich einen gefangen hatte", meckerte Malfoy.

"Wir haben aber leider keine andere Möglichkeit, da sie uns im Malfoy Manor unsere Zauberstäbe abgenommen haben, wenn du dich daran erinnerst", fauchte ich zurück.

"Und deswegen müssen wir wie dumme Muggel leben. Ich bin ein Zauberer, jemand Besonderes! Noch dazu ein Reinblut. Wenn das mein Vater wüsste!", schimpfte Malfoy vor sich hin.

"Wenn das dein Vater wüsste, wären wir tot", erwiderte ich nur.

Er sah mich mit einem undeutbaren Blick an und verschwand dann im schützenden Wald. Hoffentlich würde er nicht allzu lange wegbleiben. So sehr ich ihn hasste, wir konnten nur zusammen überleben nach allem, was uns passiert ist.

Ich löschte das Feuer auf dem Grill und legte mich wieder zum Schlafen. Meine Augen fielen schon nach wenigen Sekunden zu.

Als ich das zweite Mal an diesem Tag an der Hütte im Wald aufwachte hatte ich Angst. Wirklich Angst.

Ich hatte einen Albtraum über unsere letzten Wochen in Malfoy Manor gehabt.

Ich sah auf meine Handgelenke. Man konnte noch deutlich die Narben der Ketten sehen, welche sich um meine Hände gewunden hatten.

Plötzlich hörte ich ein Rascheln zwischen den Bäumen, nicht weit von mir.

"Malfoy?", flüsterte ich. Ich wusste, dass es dumm von mir war, etwas zu sagen und somit meinen Standort preiszugeben, jedoch hatte ich gerade riesige Angst.

Im nächsten Moment tauchte Malfoy zwischen den Bäumen in der Dunkelheit auf.

"Froh mich zu sehen, Granger?", sagte er mit einem fiesen Grinsen. Doch in seinen Augen konnte Hermine etwas anderes sehen als seine sonst so coole Masche.

In seinen Augen stand etwas geschrieben, was er niemals zugeben würde.

Angst.

TeamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt