13.

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Hey! Dankeschön für Eintausend Reads und über 200 Votes! Hätte ich wirklich nicht gedacht, dankeschön an jeden der fleißig votet und liest!

Wir warteten auf den Zug, der nach kurzer Zeit in den Bahnhof einfuhr und wir uns auf einen stinknormalen Platz in dem vollen Zug setzten.

„Nie wieder Zug.", lachte Leon, der sich zwischen den Menschenmassen nicht allzu wohl fühlte. Ich zog nur meine Augenbraue hoch.

„Stell dir vor, Leon, es gibt Menschen die fahren jeden Tag Zug.", schmunzelte ich sarkastisch und schaute ihn an, bevor ich meinen Kopf auf seine Schulter legte und meine Augen schloss.

Ich schlief ein und wachte erst kurz vor München wieder auf. Leon hörte Musik und bemerkte erst gar nicht, dass ich überhaupt aufgewacht war, bis ich meinen Kopf von seiner Schulter nahm.

„Auch wach?", zwinkerte er und fasste sich kurz auf die Schulter. „Ich glaube meine Schulter ist jetzt taub."

„Hättest mich ja wecken können.", erwiderte ich und gähnte.

„Ne, du lagst da so friedlich.", strahlte er mich an und ich nahm seine Hand.

„Na dann, danke.", antwortete ich und schaute aus dem Fenster um zu sehen wie wir gerade nach München hineinfuhren.

Einige Minuten später waren wir aus dem Zug ausgestiegen und machten uns auf den Weg zu Leon's Wohnung, wo wir bereits von Laura, ihrem Freund und Matilda erwartet wurden. Leon erklärte mir, dass sie wohl das Wochenende hier in einem Hotel verbringen würden.

„Na ihr.", begrüßte uns Laura, die erst mich und dann Leon unarmte, bevor Matilda auf mich zulief und mich ebenfalls umarmte. Sie war ziemlich groß geworden, aber es war ja auch fast vier Jahre her, dass ich sie das letzte mal gesehen hatte.

„Carlotta!", grinste sie mich fröhlich an, bevor sie kurz zu Leon rübersah und ihm winkte. „Wo warst du die ganze Zeit?"

„Ach, ich wohne doch jetzt hier, Süße.", erklärte ich und sie sah mich ganz verdutzt an und seufzte.

„Wirklich? Wohnst du mit Onkel Leon zusammen? Ich kann ja zu euch ziehen! Mama und Papa hätten bestimmt kein Problem, die würden mitkommen.", sagte sie stolz und wir alle fingen an zu lachen, während ich mich nach unten hockte und sie ansah.

„Ich wohne alleine und Leon auch. Bleib mal lieber mit Mama und Papa in Bochum, das finden die bestimmt besser. Guck mal, wir machen heute einfach was schönes und dann kannst du Morgen wieder schön nachhause fahren, okay?", schmunzelte ich. „Was willst du denn heute machen?"

„Können wir ins Kino? Mama geht nie mit mir ins Kino.", flüsterte sie in mein Ohr und ich nickte nur, bevor ich mich wieder hinstellte.

„Wir gehen dann los. Ist es okay wenn wir sie wieder um 21 Uhr abholen? Wir wollten noch Essen gehen.", fragte Laura und wir beide nickten nur, bevor sie die Wohnung verließen.

Wir setzten uns erstmal auf die Couch, da der Film, den sie schauen wollte erst zwei Stunden später lief.

„Wieso wohnt ihr nicht zusammen, wie Mama und Papa?", fragte sie verwirrt und Leon sah nur zu mir rüber. „Ihr habt euch doch lieb oder?"

„Natürlich, aber nur weil man sich lieb hat, muss man nicht zusammenwohnen.", erklärte Leon und ich musste kurz schmunzeln, bevor ich anfing zu nicken. „Wirst du irgendwann auch merken."

Sie rollte mit ihren Augen und wir redeten über alle möglichen Dinge. Sie erzählte, wie viel Spaß es ihr im Kindergarten machte und was für tolle Freunde sie schon gefunden hatte. Als es dann irgendwann so weit war, stiegen wir in Leons Auto. Er hatte auf der Rückbank extra einen Kindersitz, was mich leicht schmunzeln ließ.

Nach einer kurzen Fahrt kamen wir auch schon am Kino an. Ich ging mit Matilda an der Hand vor und wir besorgten Popcorn, während Leon die Karten kaufte. Danach betraten wir den Kinosaal und ich setzte mich neben Leon, der damit beschäftigt war, auf seinem Handy irgendwelche Berichte zu lesen.

„Hey, Handy aus.", grinste ich zu ihm rüber, bevor er sein Handy in die Hosentasche steckte und zu Matilda rübersah, die angespannt ihr Popcorn aß und sich die Werbungen ansah. Danach schweifte sein Blick zu mir und er legte seine Hand auf mein Bein. Ich lächelte kurz, bevor der Film begann.

Zwei Stunden später war der Film vorbei und wir wieder in Leons Wohnung.

„So, was willst du denn essen?", fragte Leon, der sich zwischen mir und Matilda auf die Couch fallen ließ.

„Können wir Pizza essen, bitte?", erwiderte Matilda, die auf den Fernseher starrte, auf dem irgendeine Kinderserie lief.

„Sollte klappen.", meinte Leon, der von der Couch aufstand und mich anstarrte. „Willst du mir vielleicht helfen?", er zwinkerte mir unauffällig zu, und ich nickte nur lächelnd und folgte ihm in die Küche.

„Hast du denn auch alles?", lachte ich und öffnete die Kühlschrank, während ich nur spürte, wie sich von hinten zwei Arme um meine Hüfte wickelten. „Ich dachte wir wollten Pizza machen?", ich drehte mich um und sah ihn kurz an.

„Ja, gleich.", murmelte er und drückte mich näher an ihn, bevor er mich einfach küsste. Doch als mir irgendwann die Luft wegblieb, zog ich langsam meine Lippen weg. „So, jetzt.", lächelte er, während ich mich umdrehte und alles wichtige aus dem Kühlschrank herausnahm und auf den Tisch legte.

Er holte währenddessen eine Schüssel und Mehl aus seinen Schränken. Unterdessen suchte ich im Internet nach einem Rezept für den Teig, denn ich kann ohne Rezept eigentlich nichts. Ich war nie wirklich gut im Backen, beziehungsweise Kochen, und meistens ging alles nach hinten los, wenn ich es ohne Rezept versuchte, deswegen ging ich lieber auf Nummer sicher.

Ich mischte den Teig zusammen und Leon schaute mir nur über die Schultern, bevor ich den Teig auf einem Blech ausbreitete, das Leon vorher auf die Küchenplatte gelegt hatte. Nachdem wir Matilda holten, damit sie die Pizza mit belegte, saßen wir alle zusammen auf Leons Teppich und warteten.

„Wisst ihr, im Kindergarten da ist ein Junge der heißt Jonas und ich mag ihn, aber er ärgert mich immer.", erklärte sie, als Leon ein Stück näher an mich heranrückte.

„Was sich neckt, das liebt sich.", zwinkerte ich ihr zu und sie fing an zu lächeln.

„Was nicht heißt, dass du mit ihm zusammenziehen musst!", warnte Leon und zog seine Augenbraue hoch. Ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit und ich war in dem Moment einfach nur zufrieden.

Es schien alles so perfekt, als wenn nichts etwas daran ändern könnte. Ich war einfach nur froh, dass alles so gut funktioniert hatte. Hätte jemand mir vor einem Jahr gesagt, ich würde an dem Tag, dort sitzen, hätte ich ihm wahrscheinlich den Vogel gezeigt, aber Zeiten ändern sich anscheinend. Im Endeffekt habe ich mich jedoch zu früh gefreut.

SOMEBODY ELSE - LEON GORETZKAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt