Ich wollte mich einmal für die vielen positiven Rückmeldungen und Votes, etc. bedanken! Ich hab nicht erwartet, dass überhaupt irgendwer die Story liest, also danke! ❤️
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Ich stand in der Küche und war gerade dabei das Geschirr in den Geschirrspüler zu räumen, als ich hörte wie jemand die Tür öffnete und Leon wieder vor mir stand. Ich wollte am liebsten irgendeine Ausrede finden um wegzugehen, doch ich bekam kein Wort raus. Nichts.
„Soll ich dir helfen?", fragte er und zeigte auf den Haufen an Geschirr der sich in der Spüle angesammelt hatte.
Ich starrte ihn nur an, ohne auch nur irgendwas zu sagen. Ich wusste in dem Moment selber nicht, was mit mir los war. Im Endeffekt nickte ich ihm nur zu und er fing an die Teller in den Geschirrspüler zu tun.
„Wann fährst du zurück nach München?", er stoppte mittendrin und sah mich an, während ich weiterhin die Gläser abwusch.
„Wenn wir hier fertig sind, denke ich.", antwortete ich. „Ich hab meine Sachen schon im Auto."
„Oh, okay.", erwiderte er und legte die letzten Teller in den Geschirrspüler bevor er ihn zumachte und dran verzweifelte ihn anzubekommen.
Ich grinste kurz, bevor ich seinen Arm nahm und ihn wegschob, um ihn anzumachen. „Noch nie nen Geschirrspüler benutzt, hm?"
„Ich wasch' immer selbst ab.", lächelte er und ich zog meine Augenbraue hoch.
„Ist das so? Der feine Herr wäscht selbst ab?"
Er zuckte nur mit den Schultern und für einen kurzen Moment lächelten wir uns an, bevor ich mein Handy klingeln hörte. Ich nahm es und schaute wer mich anrief. Nick.
„Hey, Nick.", sagte ich als ich mir schnell das Handy ans Ohr hielt.
„Sag mal, wann bist'n du wieder hier?"
„Heute Abend, wieso? Ist irgendwas?", lachte ich. Nick war einer meiner drei Mitbewohner. In München eine günstige Wohnung finden ist so ziemlich unmöglich, deswegen habe ich mir ein WG-Zimmer gesucht. Jetzt lebe ich mit Nick, Louis und Anna, und es läuft alles ziemlich gut. Ich bin zwar auf der Suche nach einer eigenen Wohnung, damit ich nach dem Studium nicht mehr auf so engem Raum leben muss, aber ich hab alle echt gerne.
„Nein, nicht wirklich. Wir wollten nur wissen wann wir endlich Pizza bestellen können.", antwortete er und ich rollte meine Augen.
„Wartet auf mich! Bis später.", grinste ich mein Handy an, bevor ich auflegte.
Ich sah zu Leon rüber, der nicht mehr wirklich fröhlich aussah. Sein Blick wechselte von meinem Handy auf mich und daran wie er mich ansah erkannte ich, dass die Stimmung bei ihm gewaltig gesunken war. „Wichtige Gespräche?"
„Mein Mitbewohner.", erwiderte ich.
„Du hast 'nen Mitbewohner?", fragte er und sah mich verdutzt an.
„Sogar drei. Ist das so ungewöhnlich? Wohnungen in München sind teuer.", lachte ich und er nickte nur.
„Und wer ist das so?"
„Naja Nick studiert auch Medien- und Kommunikationsmanagement, was ziemlich gut ist weil wir immer zusammen lernen, Anna studiert Biologie und Louis studiert Fotografie oder so ähnlich.", erklärte ich und es wurde kurz still.
Als ich mich umsah, um der peinlichen Stille auszuweichen, fiel mir ein Bild auf, dass ich vorher nie wirklich wahrgenommen hatte. Es war ein Bild von Leon und mir auf der Abschlussfeier. Meine Eltern haben es wohl aufgehoben. Ich stand Leon gegenüber und lachte ihn an, während er seine Arme um meine Hüfte gelegt hatte und zur Kamera grinste. Ich starrte das Bild eine gefühlte Ewigkeit an, doch Leon sagte nichts.
„Na, ihr?", riss mich die Stimme meiner Mutter aus den Gedanken. „Oh, ihr hätte das nicht einräumen brauchen."
„Ist doch alles gut.", erwiderte ich und lächelte. „Ich glaube, ich fahr dann gleich mal."
„Ich auch.", meinte Leon. „Danke für das Essen.", lächelte er noch bevor er die Küche verließ.
Ich umarmte meine Mutter und sagte ihr Tschüss, bevor ich dasselbe bei meinem Bruder und meinem Vater tat und mich auch von Leons Eltern verabschiedete. Leon habe ich nicht mehr im Garten gesehen. Aber auf dem Parkplatz. Er stand vor seinem Auto und telefonierte, also tippte ich auf Marie. Und dabei wollte ich ihn nicht stören. Doch als er mich sah, legte er auf und ging auf mich zu, bevor ich überhaupt in mein Auto steigen konnte. Er sagte nichts und zog mich in eine Umarmung. Als erstes wusste ich nicht wie ich reagieren sollte, doch nach ein paar Sekunden habe ich dann meine Arme um seinen Hals gelegt. Nach ungefähr einer Minute ließen wir uns dann los und sahen uns an. Da war sie wieder, die peinliche Stille. In diesem Moment wusste ich, dass wir beide bereuen, was gerade passiert war.
„Können wir reden?", fragte er und ich atmete tief durch, bevor ich nickte. Ich wusste, dass ich dann wahrscheinlich erst spät nachts wieder nach München komme, aber irgendwie wollte ich es.
Mein altes Haus war nicht weit von einem Park entfernt, wo wir uns auf eine Bank am See setzten. Ich war mir nicht sicher, was ich erwarten soll, also wartete ich nur ab, was er sagen würde.
„Hör zu, Carlotta. Ich weiß, dass das was ich damals abgezogen habe beschissen war und dafür habe ich auch keine Ausrede. Und ich möchte einfach nicht, dass es so komisch zwischen uns ist. Das hat natürlich seine Gründe, aber eigentlich würde ich einfach nur gerne mit dir befreundet sein. Ich würde auch verstehen, wenn du-", erklärte Leon, doch bevor er weiterreden konnte, unterbrach ich ihn.
„Schon gut.", meinte ich. „Ich will auch nicht für immer nachtragend sein."
„Also ist alles in Ordnung zwischen uns?", vergewisserte er sich und ich nickte nur.

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SOMEBODY ELSE - LEON GORETZKA
Hayran KurguZwei Menschen, die sich einmal geliebt haben, treffen sich wieder. Doch wie reagiert man, wenn einer der Beiden schon jemand anderen gefunden hat?