Ich wurde durch leises Vogelzwitschern geweckt.
Mein Kopf tat höllisch weh, also hätte man mir mit einer Abrissbirne gegen den Kopf gestoßen.
Langsam schlug ich meine Augen auf, und sah einen strahlend blauen Himmel.
Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen.
Um mich herum war eine saftige grüne Wiese mit den verschiedensten Arten von Blumen.
Veilchen.
Rosen.
Mohnblumen.
Sonnenblumen.
Gänseblümchen.
Dieser Ort kam mir irgendwie bekannt vor.
Ich stand auf und ging durch die Blumen.
Mit meinen Handflächen streifte ich die einzelnen Arten und genoss diese Art von Berührung.
Schon so lange hatte ich so etwas nicht mehr gespürt.
Immer nur diese kahlen Betten und das kalte Stahl.
Auf einmal hörte ich ein Kinder lachen.
Reflexartig wirble ich herum und versuche zu erkennen woher dieses Geräusch kam.
Und dann seh ich sie.
Meine Mutter.
Mit einem Grinsen im Gesicht saß sie da auf ihrer blau-rot karierten Picknick Decke und sah dem tanzenden Mädchen zu.
Dieses drehte sich im Kreis herum und ihr gelbes Kleid wirbelte im Wind herum.
Ich erkannte sie sofort.
Es war meine Schwester.
Meine aller liebste geliebte Schwester, wo an einem Tag noch da war, und am andern wie vom Erdboden verschwunden war.
Ich spürte wie mir eine Träne die Wange herunter lief.
Wie ich sie vermisste.
Ich beobachtete sie noch weiter, bis meine Mutter auf einmal einen sehr ernsten Gesichtsausdruck bekommt, sie alles zusammenpacken und gehen.
An diesen Tag erinnere ich mich noch sehr gut.
Das ist der Tag, an dem sie mich in die Psychiatrie gesteckt hatten.
An dem sie mich eiskalt hat fallen lassen.
Und ich wusste immernoch nicht wieso.
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Durch ein lautes knallen werde ich aus meinem Schlaf gerissen.
Meine Zimmernachbarin knallt sich mal wieder ihrem Kopf auf den Nachttisch.
Sehr viel habe ich mit ihr nicht zu tun.
Wenn es Hoch kommt reden wir in einer Woche viellecht mal 3 Sätze mit einander.
Doch das auch nur wenn wir beide mal gut gelaunt sind.
Da es bei uns eigentlich schon Routine ist ist es mir egal was sie da macht und ich gehe einfach ins Bad.
Als ich die Tür geschlossen habe, hört man nur noch ein leises dumpfen der Aufschläge ihres Kopfes.
Ich stelle mich vor das Waschbecken und spritze mir das kalte Wasser ins Gesicht.
Dannach sehe ich mich im Spiegel an.
Meine schwarzen Haare hängen mir total zerzaust ins Gesicht und meine braunen Augen strahlen nicht mehr so wie früher.
Durch das magere Angebot an Essen sind meine Runden Backen zurück gegangen und man sieht klar und deutlich meine hohen Wangenknochen.
Als ich meine Haare langsam nach hinten streife, sehe ich eine art Brandverletzung an meinen Schläfen.
Was war das? !
Diese Verletzungen hatte ich gestern vor der Behandlung noch nicht!
Das wars!
Damit ist er einfach zu weit gegangen!
Auf einmal ist meine ganze Kraft wieder da, ich habe wieder das Bedrängnis mich zu wehren und zu fliehen.
Voller Wut riss ich die Tür auf, stolperte zu meinem Nachtkästchen, öffnete die Schublade und hole das noch blutige Skalpell heraus.
Das würde er bereuen!
Schnell stapfte ich zur Zimmertür und riss diese auf.
Mit schnellen Schritten war ich auf den gängen unterwegs zu Doc's Büro.
Ich konnte an nichts anderes mehr denken als reue!
Ja genau, das muss dieses Arschloch auch einmal verspüren.
Schon seid über 5 Jahren, wie es mir eine aus dem Nachbarszimmer erzählt hat, quält er hier fast alle Patienten auf eine grauenhafte Art und Weise.
Warum hatte ihn denn noch keine Angestellte verpfiffen?
Wahrscheinlich weil sie alle Massenhaft Geld von ihm bekommen.
Ein schneller Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gleich 5 Uhr morgens ist.
Punkt fünf wird er hier eintreffen.
Das einzige was mich wundert ist, dass so wenige oder eigentlich schon fast gar keine Schwestern auf den Gängen sind.
Pünklich komme ich am Haupteingang an und sehe den Doc schon aus seinen Auto aussteigen
Schnell stelle ich mich noch so neben die Türe, dass er mich nicht sehen kann.
Kaum geht dann endlich die Türe auf, stelle ich mich, mit beiden Armen und dem Skalpell hinter dem Rücken, vor ihn hin.
Mit einem total geschockten Gesicht bleibt er wie Versteinert stehen.
"W..wie bist du aus deinem Zimmer gekommen?," stottert er vor sich hin.
Doch ich sage gar nichts und grinse ihn einfach nur teuflisch an.
Ich weiß das er Angst vor mir hat.
Schon seid dem ich hier angekommen bin war ich eine seiner "Problem-Patientinnen".
"Hör zu, ich weiß nicht was du gegen mich hast. Ich möchte dir nur helfen, genau wie den anderen Mädchen hier."
Seine Worte entlockten mir ein höhnisches Lachen.
"Ja genau. "Helfen" wollen sie uns ganz bestimmt nicht. Schon seid Jahren benutzen sie diese Elektroschlagmaschine nur um uns quälen." Ich versuche ruhig zu bleiben und Spreche mit einer tiefen Stimme.
Ich streiche mir meine Haare aus dem Gesicht und zeige ihm die Verletzungen.
"Sehen sie das? Das haben sie mit gestern bei der Therapie angetan! SO behandelt man keine Menschen! Im übrigen bin ich nicht einmal mehr krank. Mich kann man nicht heilen, da ich schon gesund bin! Durch ihre heimtückische verlogene Art kommen sie vielleicht an das Geld meiner Mutter, wo sie dafür bezahlt damit sie mich behandeln, doch mich und die anderen können sie nicht täuschen. Irgendwann wird die Zeit gekommen sein wo sie das bekommen, wo sie verdienen"
Ich sehe ihn schwer Schlucken.
"Und dieser Moment...." fange ich wieder an und hole das Skalpell heraus.
"...ist genau jetzt"
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Soo das war das zweite Kapitel.
Ich hoffe es hat euch gefallen ^^
Über Votes und Kommis freue ich mich natürlich auch sehr.
Bis dann :*
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Psychatrie Love
Teen FictionIn einer Psychatrie, eingeschlossen, ohne Aussicht auf entlassen, und das ohne den Grund zu wissen, warum man überhaupt dort eingesperrt ist. So geht es Naomi. Doch sie gibt nicht auf, alles mögliche wird in Betracht gezogen um zu fliehen. Alles sc...