"Worauf hab ich mich da bloß wieder eingelassen?", dachte ich mir, während mich die zwei Mädchen in die Arena schleiften. "Der Kampf wird großartig.", jubelte Hino, wie ich sie jetzt nannte. "Ich wette, Mors macht diesen Wikinger fertig.", sagte Vera. "Warum seit ihr so überzeugt, dass Mors gewinnt?", stellte ich die Frage. "Weil er dein ehemaliger Meister ist und der Wikinger nicht stark ist.", schoss es beiden heraus. "Ich lasse sie lieber in dem Glauben. Ich hoffe einfach, dass Tyr gewinnt. Ich will nicht gegen Mors kämpfen müssen." Da war auch schon die Arena. Ich hasste langsam diesen Ort. Er bedeutete Schmerzen und zerstörte Träume von denen, die verloren hatten. Widerwillig ging ich rein, suchte einen Platz für die Mädchen und mich und warteten auf die Kontrahenten.
Auf einmal wurde es dunkel. So schwarz wie meine Finsternis. Ich blickte angestrengt auf die Arenamitte. Auf einmal sah ich ein Licht in einer Seite. Das müsste Mors sein. Er wollte seine Macht zeigen. Er leuchtete und schritt langsam in die Mitte. "Sobald das Licht angeht, wird das Publikum ausrasten. Sie lieben ihn. Tyr wird so oder so zum Buhmann." Ich sah nur da, mit dem Wissen, dass Mors so oder so die Unterstützung der Massen hatte. Das Licht ging wieder an und ich sah zu ersten mal Mors' neues Outfit. Er trug einen alten Ss-Ledermantel, mit einem umgedrehten Pentagram auf dem Rücken. Er trug wie üblich eine Kapuze, doch diese war mit lateinischen Texten überzogen. "Wann hat er sich so verändert? Gestern noch? Aber warum?" Mir gingen zig Gedanken durch den Kopf. "Raven? Warum sieht Mors so komisch aus?", fragte Vera. "Ich weiß es nicht." "Dieses Aussehen und das verhalten gestern. Was ist passiert?"
Nun hörte man mittelalterliche Trommeln schlagen und Tyr kam im die Arena. Seine Rüstung glänzte. Ich staunte, da er keine Angst ausstrahlte. Er war ruhig und gelassen. "Mors. Ich wünsche dir einen schönen Kampf.", sagte er gelassen und verbeugte sich. Mors schwieg nur und wartete auf den Kampfbeginn. Ich zitterte vor Anspannung. "Kämpft!!!", schrie der Wichtigtuer von Ringrichter. Mors zog seine Handschuhe aus und entzündete seine Fäuste, deren Feuer dunkler als sonst wirkten. Tyr sprang mit einer Geschwindigkeit, die man ihm nicht zutraute, auf Mors zu und schlug mit einer Eisfaust nach ihm. Ohne mit Wimper zu zucken wich Mors aus und feuerte einen Feuerstrahl hab. Tyr konterte mit einem Eisstrahl, der sich in der Mitte der beiden mit dem von Mors traf. Kurzzeitig waren sie gleichstark, dann gewann aber Tyr, da er einfach stärker war. Mors wurde getroffen und folg rückwärts. Tyr setzte nach und sprang über Mors, einen Eisspeer in der Hand. Mors starrte ihn nur an und flüstere irgendetwas. Eine Feuersäule traf den Wikinger im direkt und schleuderte ihn fast an die Decke der Arena. Mors stand auf drehte sich um und wollte gehen, hatte aber nicht mit Tyr's Hartnäckigkwit gerechnet. Einige Eisspeer steckten in Mors Körper und die ganze Zuschauerreihen zuckten zusammen. Hino und Vera klammerten sich an mir fest und ich starrte gebannt auf Mors. Die lateinischen Texte leuchteten kurz auf und die Speere schmolzen. Tyr hatte sich derweil in einen gewaltigen Eisriesen verwandelt. Mors drehte sich um und sagte zum ersten mal in diesen Kampf etwas. "Erbärmlich. Einfach nur erbärmlich." Er sprang und durchbohrte das Herz von Tyr. Ich erschrak, als sich die gewaltige Faust aus dunklem Flammen sich in das Eisherz von Tyr brannte. Der Riese sank zusammen und wurde wieder zum Wikinger.
Ich sprang von meinem Sitzplatz auf und rannte zu Tyr. "Nein. Bitte, bleib am Leben.", schrie ich, im Sprung in die Arena. Bei ihm angelangt, versuchte ich ihn zu heilen. "Bleib am Leben. Bitte. Du kannst jetzt nicht einfach sterben!", heulte ich. Er lächelte nur und flüsterte: "Krieger sterben nie. Sie werden zu Legenden der nächsten Generation. Wir sehen uns ihn Wallhala, mein Freund." Dann starb er, mich neben ihm kniend, Rotz und Wasser heulend. Mors blickte gefühlskalt auf uns und meinte: "Nutzloser Dreck! Er wird niemand fehlen." Ich bekam es nicht wirklich mit, das mich die Mädchen trösteten, beziehungsweise es versuchten. Am Boden zerstört und ohne weitere Hoffnungen ging ich in meine Wohnung, Hino und Vera an den Händen gefasst und schloss mich ein.
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Das Turnier des Todes
FantasyEin Jahr ist es her, seit Raven seinen Todfeind Mac und seine Bande ausgelöscht hat. Nun versucht er ein normales Leben, als Todesgott zu führen. Doch sein Erfolg ist weit über die Grenzen von Death City hinaus geschwappt. Nun da ein Turnier ansteht...