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Elias

,,Ich hatte Frank extra gesagt, das die Kartons ein Tag vor unserer Ankunft hier sein sollen, da ich wusste, das er sich so oder so verspäten würde. Leider war ich so dumm und habe nicht damit gerechnet das er sich sogar um fast drei Tage verspäten würde."
Die brünette Frau fuhr sich durch ihr schulterlanges Haar und schüttelte seufzend den Kopf.
Ihren Ärger und ihre Unzufriedenheit sah man ihr an, es machte sie tatsächlich ein wenig älter als sie eigentlich war.
Die Falten auf ihrer Stirn waren dem Ärger des Umzuges entsprungen und er war sich sicher, das sie die nächste Quelle ihres Ärgers sein würden.
Welche Frau hatte schon gerne Falten?
Er war sich sicher, das sie sich das alles leichter vorgestellt hatte, beinahe so als wären sie eine Familie aus einem dieser Klischee Filme, nur das dies hier kein Film und sie eben keine dieser Familien waren.
Ein Umzug beginnt eben nicht, wie in jedem ihrer Liebesfilme, direkt in dem neuen Haus, mit dem auspacken, nein, zuerst mussten die Dinge in den Karton, das Schriftliche musste geregelt werden und beinahe noch wichtiger, die Kartons mussten auch am neuem Haus ankommen.
Das alles war geregelt, abgesehen vom letzten Punkt.
Scheinbar hatte Emelia die Kartons ihrem Bruder, seinem Onkel Frank, überlassen, wahrscheinlich würde er seine Sachen nie wieder sehen.
Kopfschüttelnd lehnte er im Türrahmen, das Wohnzimmer war noch spärlich eingerichtet, lediglich die Couch, das Sideboad und der Fernseher befanden sich in dem Raum.
Bevor die Wohnwand eintreffen würde, musste das dunkel braune Sideboard wohl als Fernsehhalter herhalten.
Das ganze Haus war in dunkel Braun und weiß eingerichtet.
Seine Mutter hatte extra Möbel in der Farbe der Treppe bestellt, damit diese zu dem alten, dunklen Holz passten, ja tatsächlich, seine Mutter war eine ziemliche Klucke.
Sie hatte es gerne Sauber und farblich Abgestimmt, beinahe war sie eine wahre Perfektionistin.
Immer wenn er damals die Treppe runter kam, in der Zeit in der er begann sich selbst anzuziehen, und es optisch überhaupt nicht aussah, schickte sie den damals fünf jährigen Elias wieder hoch.
Irgendwann hasste er es so sehr, das er sich nur noch einfarbig kleidete, mal war er komplett Blau, dann Rot oder Schwarz gekleidet.
Mittlerweile entschied er für sich selbst, was er wann und wie kombinieren wollte, außer das leichte zucken ihrer dunklen Augenbraue, das ihm deutlich machte das sie etwas auszusetzen hatte, kam nichts mehr von ihr.
Irgendwann gab eben jeder auf.
Elias war da etwas anders, er war Stur, wusste was er wollte und das immer, außer Heute.
Die eisblauen Augen kamen ihm wieder in den Sinn und beinahe hätte er die Augen geschlossen, um sich voll und ganz auf diese zu konzentrieren.
Sie hatten etwas in ihm ausgelöst, Furcht und Respekt, jedoch auch einen gewissen Grad an Verlangen.
Er wollte wissen wer diese Junger war, der Junge mit den Augen wie Eis, der makellosen Haut und dem pechschwarzem Haar.
,,Mom...Wir schaffen das auch heute Nacht so, Okay? Es ist ja nicht so, das wir kein Handgepäck im Auto hatten, für die nächsten drei Tage haben wir aufjedenfall etwas zum Anziehen."
Ja tatsächlich, meistens musste er seine Mutter zurück auf den Teppich holen, wenn sie wieder einmal Panik wegen solch Dingen schob.
Frank würde schon auftauchen, denn täte er es nicht, würde er es mit Elias zu tun bekommen.
Ihm lag viel an seinen Büchern, den endlos dicken Mappen mit seinen Zeichnungen und den Bildern, die ihn noch mit seinem Bruder verbanden.
Sein Halbruder, Elijah, war bei der Marine und starb bei einem Auslandseinsatz.
Er war Elias Vorbild, durch und durch.
Elijah war einer dieser Menschen die sich nie haben etwas zu Schulden kommen lassen, Musterschüler, Lieblingskind...Dennoch war er nie überheblich, hatte Elias die Aufmerksamkeit geschenkt die er benötigt hatte, als er Klein war, während seine Eltern natürlich nur Augen für Elijah hatten.
Er kam damit zurecht, dank Elijah, seinem großen Bruder und Vater ersatz.
Denn ihr Vater hatte kaum Augen für seine beiden Jungs, für ihn existierte nur die Arbeit und seine Sekretärin, welcher er mehr als genug Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
Und auch wenn Elijah nicht das leibliche Kind von Emelia war, sie kümmerte sich um ihn als wäre es so, vergaß dabei sogar ihr eigen Fleisch und Blut, was sie sicher jedoch nie zugeben würde.
Nach der Trennung seiner Eltern blieb Elijah bei ihnen, sie waren eine kleine Familie und die Dinge schienen sich zum guten zu wenden, bis Elijah ging und nie wieder zurück kam.
Elias fiel in ein Loch und dies schien das erste mal gewesen zu sein, das seine Mutter ihn anders ansah, er hatte das Gefühl gesehen und wahrgenommen zu werden, hätte das alles für Elijah aber sofort wieder aufgegeben.
Die Klingel riss Elias aus der Erinnerung und seine Stirn legte sich in Falten.
Wer bitte konnte das sein? Frank? Die Nachbarn, die sie begrüßen wollten? Oder Isajah, der neue Freund seiner Mutter, der seinen Schlüssel vergessen haben musste.
Er tauschte einen kurzen Blick mit seiner Mutter aus und begab sich dann ohne etwas zu sagen in den Flur, ehe er die Tür aufriss.
Zwei Augenpaare brannten sich in seinen Blick, das erste gehörte tatsächlich Isajah, seine Teddybär braunen Augen strahlten vor Freude.
,,Elias, ich hatte gehofft das du wieder da bist, wenn ich zurück komme. Ich habe übrigens Jemanden mitgebracht.
Elias, das ist mein Sohn, Adrien."
Keine Sekunde später traf Grün auf Blau, Eisblau.

His Mate  •BoyxBoy• Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt