Kapitel 110.

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Selena versucht immernoch in die Normalität zurückzufinden. Doch ihr fällt alles ziemlich schwer.
Die Gewissheit, dass ihr Entführer auf freiem Fuß ist, zerstört sie.
Sie freut sich zwar, dass sie ihre Geschwister Zayn und Faith wieder zusammengebracht hat, doch sie dachte, jetzt wo alle wieder zusammen sind ginge es ihr gut, aber das tut es nicht. In der Schule ist sie weiterhin still, zurückziehend, unkonzentriert und vorallem ängstlich.
Gerade ist die erste Pause, Selena steht mit Justin Arm in Arm an der Wand.
Die Vertrauenslehrerin, die nicht weit von den beiden in einem Raum ist bekommt einen Anruf von der Mutter der zwei Schwestern.

Amanda: ,,Hallo hier ist Amanda Gomez. Könnte ich bitte mit meiner Tochter sprechen?"
Jenna: ,,Das ist momentan ganz schlecht, ich habe gerade ein Schüler im Büro"
Amanda: ,,Bitte es ist wirklich sehr wichtig!"
Jenna: ,,Welche Tochter?"
Amanda: ,,Welche sie zuerst finden"
Jenna: ,,Okay warten Sie bitte einen Moment. Ich bin gleich zurück, es ist die Mutter von zwei Schülerinnen", sucht nach einer der beiden.
Natürlich entdeckt sie Selena zuerst, da sie nicht weit von ihrem Büro weg ist.
Die noch recht junge Vertrauenslehrerin der Schule weiß über den Zustand von Selena Bescheid und über das, was ihr zugestoßen ist auch. Jenna geht zu ihr und hält ihr das Telefon hin ,,-Jemand möchte dich sprechen"
Amanda: ,,Hallo sind Sie noch da?"
Sel: ,,Mommy!", reißt ihre Augen auf und holt ihr das Telefon sofort weg.
Amanda: ,, Selena! Meine kleine. Ich hab von dieser einen Sache erfahren und mich sofort auf den Weg zurück zu euch gemacht "
Selena geht weiter weg von Justin, sie hört, dass ihre Tochter am weinen ist
,,-Nicht weinen meine kleine. Ich bin gleich vor deiner Schule"
Sel: ,,Ich will nur zu dir!", weinend.
Amanda: ,,Ich bin gleich da!"
Sel: ,,Okay", legt auf ,,-Kann ich bitte gehen?"
Jenna nickt verständnisvoll.
Jus: ,, Was ist denn? Hey Selly?",er streichelt ihre Wange, doch sie drückt seine Hand weg
Sel: ,,Ich will jetzt einfach nur bei Mommy sein okay? Ich rufe dich später vielleicht an", dreht sich um und geht bereits von ihm.
Jus: ,,Vielleicht?", sie bleibt nicht stehen und antwortet auch nicht, weswegen er seufzt.
Jenna: ,,Ich weiß wie du dich fühlst. Hilflos und verzweifelt, weil du nicht weißt, wie du ihr helfen kannst oder mit ihr umgehen sollst. Ich verstehe dich, hab Geduld!"
Jus: ,, Ja... Geduld. Klar...", geht in die Richtung, wo Tyler steht.

Als Selena raus geht, sieht sie ihre Mutter vor der Schule stehen, sie rennt zu ihr in den Arm, denn sie ist froh Amanda zu sehen.
Amanda: ,,Ich bin da", drückt sie fest an sich und streichelt ihren Kopf entlang.
Sel: ,,Wo warst du?", fragt sie sofort.
Sie meint, sich mit den ganzen vielen Fragen beeilen zu müssen , weil ihre Mutter sonst wieder für einige Tage einfach untertaucht und sich nicht meldet.
Amanda: ,,An einem Tag, wo du und ich zusammen waren wurden wir verfolgt. Dann sagten mir meine Leute, dass sie bei dir niemanden gesehen haben. Ich musste diesen Dreckskerl doch von meinen Kindern weglocken. Ich wollte ihm eine Falle stellen, aber es ging nicht. Es tut mir leid mein Schatz, aber es ist einfach noch nicht sicher!"
Sel: ,,Welche Falle? Mommy? Und wann ist es das?"
Amanda: ,,Das ist egal. Selena... ich wünschte, ich wüsste es. Aber die Hauptsache ist, dass Zayn, Faith und du euch wieder habt! Ihr müsst immer zusammenhalten!"
Sel: ,,Aber ich will nicht mehr, dass es so mit dir ist. Ich möchte dich immer sehen, nicht nur an einzelnen Tagen. Ich will, dass du einmal an einem Ort bleibst, bei uns, deinen Kindern. Bei Dad..."
Amanda: ,,Er weiß doch nicht, dass.... oder?", panisch.
Sel: ,,Nein natürlich nicht, das habe ich dir doch versprochen!"
Amanda: ,,Honey ich weiß, dass das alles blöd ist und du es dir anders wünschst, das tue ich auch. Von ganzem Herzen!", drückt ihren Kopf an sich und küsst ihre Stirn ,,-Gehst du Faith holen? Ich will etwas Zeit mit euch verbringen. Zayn rufen wir auch an!"
Selena nickt, holt ihr Handy raus und ruft ihre Schwester an, die abhebt.
Faith: ,,Sel, wo bist du? Alles okay?"
Sel: ,, Ja. Meldest du dich ab?"
Faith: ,,Wieso? Tyler und ich..."
Sel: ,,Mommy ist vor der Schule, ich bin bei ihr!"
Faith: ,,I- ich komme", legt auf.
Wenige Minuten danach ist auch Faith bei ihnen ,,-Mommy!", läuft auch in ihren Arm.
Amanda: ,,Hey mein Schatz", küsst ihre Wange ,,-Ich hab euch so vermisst!"
Faith: ,,Wo warst du?", fragt auch Faith direkt.
Amanda: ,,Ich erkläre dir alles unterwegs okay mein Schatz?"

Die zwei Schwestern sind bei ihrer Mutter Zuhause. Es ist nichts großes, sondern nur eine Wohnung, die in einer abgelegten Ecke liegt, da sie nicht auffällig sein darf.
Faith hält sich noch zurück und fühlt sich noch nicht so wohl, weil sie zum ersten mal bei ihr Zuhause ist, Selena jedoch fühlt sich sehr wohl, wie in ihrem eigenen Haus, immerhin war sie schon öfters hier.
Amanda: ,,Selly darf ich dich etwas fragen?"
Sel: ,, Ja klar. Was denn?", sie schauen sich an.
Amanda: ,,Hast du noch viel Angst?
Im dunkeln.... im kalten.... in deinen Träumen?"
Sel: ,,Vor ein paar Wochen dachte ich, dass ich keine Angst mehr hab, aber dann wurde es mir klar. Ich hab nicht nur große Angst, ich fürchte mich und zwar vor allem"
Faith: ,, Vor allem?", fragt ihre Schwester vorsichtig nach.
Sel: ,,Ich saß mal in einem Zug. Es gab irgendein Problem und der Zug hielt an. Der Strom fiel aus und es war dunkel. Nicht nur dunkel, es war alles schwarz und mit einem mal lag ich wieder in diesem Raum, indem er mich eingesperrt und gequält hatte und ich bekam keine Luft. Dann hörte ich jemanden weinen und dachte mir, gut dann war ich also nicht allein mit der Angst. Kurz darauf ging der Strom wieder an und da sah ich, wie mich alle in diesem Zug anstarrten, weil ich es war, die weinte"
Amanda: ,, Selena..."
Sel: ,,Was ist mit dir?", schaut ihre Mutter mit Tränen in den Augen an
,,-Hast du noch Angst?"
Amanda: ,,Das ist egal", steht auf und will gehen.
Sie fühlt sich unwohlt und bereut es sofort, ihre Tochter das gefragt zu haben, weil sie es selbst nicht möchte, wenn man ihr diese Frage stellt.
Angst ist für Schwache, meint sie, Stärke ist, was die Menschen aus macht, denkt sie.
Ihre Töchter greifen gleichzeitig nach den Händen ihrer Mutter, Faith hält die rechte und Selena die linke Hand.
Faith: ,,Du musst nicht die Starke spielen. Es ist fürchterlich, was euch passiert ist und hätte ich einen Wunsch frei, wäre es, dass ihr und niemand sonst so etwas erleben müsst!"
Sel: ,,Mommy..."
Amanda: ,,Nein....hab ich nicht", schluchzt sie mit Tränen in den Augen, was die beiden nicht sehen können, weil sie bereits steht und die zwei noch sitzen.

Am späten Abend sitzen die Schwestern auf dem Bett von Selena, beleuchtet von der Nachttischlampe neben ihnen.
Faith: ,,Selly?", sie schauen sich an
,,-Ich glaube nicht, dass Mom keine Angst hat..."
Sel: ,,Natürlich hat sie Angst Faith... sie lebt mit der Angst, sie fürchtet sich auch"
Faith: ,,Sowie du..."
Sel: ,,Sowie ich... du, Dad, wie alle. Hey Faith...", kriecht neben sie und holt etwas aus einer Schublade.
Sie zieht ihrer großen Schwester ein Armband an und hält ihren Arm an den von Faith. Es sind zwei gleiche Armbänder ,,-Versprich mir, dass nie irgendwer oder irgendwas zwischen uns kommt!"
Faith: ,,Ich verspreche es dir!",holt sie in den Arm.
Sel: ,,Und das du nie von mir gehst, immer bei mir bleibst und mich festhältst, egal was passiert!"
Faith: ,,Schwestern Ehrenwort!" die beiden kreuzen ihre Finger miteinander.

Sel: ,,Und das du nie von mir gehst, immer bei mir bleibst und mich festhältst, egal was passiert!"Faith: ,,Schwestern Ehrenwort!" die beiden kreuzen ihre Finger miteinander

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Ich versuche nun auch hier wieder öfters zu updaten
bitte vergibt mir, ich gebe mein bestes 🙈🌸

Where are you Mommy? All a lie? Do you love us Dad?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt