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Nach dem Unterricht saß ich mit Donghyuk in seinem Auto und versuchte Hanbin zu erreichen. Er war nicht wieder in der Schule aufgetaucht, obwohl wir es so abgemacht hatten.

"Sollen wir einfach bei ihm vorbei fahren?", fragte der Blonde ungeduldig und tippte auf seinem Lenkrad herum. "Wir machen uns schließlich Sorgen um ihn, alsooo... gucken wir nach, ob es überhaupt nötig ist."

Mit diesen Worten fuhr er los. Er wartete nicht mal mehr eine Antwort ab.

Hanbin wohnte in einem reicheren Viertel der Stadt, das direkt an der Schule angrenzt. Sein Vater war ein hoch angesehener Buisnessman und seine Mutter Oberärztin. An Geld fehlte es ihm keinesfalls, aber er zeigte das nicht gerne.

Kurze Zeit später hielten wir an einem zweistöckigen, modernen Haus mit großem Vorgarten. Donghyuk deutete mir zum Haus zu gehen, also stieg ich aus, ging zur Tür und klingelte.

Eine Frau machte mir auf, die Hanbin zum Verblüffen ähnlich sah.

"Oh, Guten Tag, Sie sind bestimmt Hanbins Mutter."

Sie lächelte mich liebevoll an. "Du suchst ihm bestimmt, Schätzchen."

Ich konnte nur nicken, da machte sich Hanbins Mutter schon auf den Weg nach oben, um ihren Sohn zu holen. Ich stand nur unschlüssig im Türrahmen und wollte mich gerade zu Donghyuk umdrehen, als ich Gesprächsfetzen von oben auffing.

"...dann jetzt. Dein Vater wird bald zu Hause sein", sagte Hanbins Mutter ernst.

Im nächsten Moment kam der Braunhaarige mit einer Reisetasche die Treppe runter gelaufen.

"Wir sollten hinten rum gehen", sagte er und nahm mich am Arm. "Donghyuk soll einfach einmal um den Block fahren."

Ich nahm es einfach so hin und rief den Blonden an. Er fragte zwar blöd, aber ich ignorierte seine Fragen und so sammelte er uns keine Minute später hinter dem Haus auf.

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"Ich hoffe, du hast Bettwäsche", grinste Hanbin, während wir in meine Straße einbogen.

"Nein, aber du findest bei ihr Pflanzen und Unmengen an Tiefkühlpizza", grinste Donghyuk. "Ich kann euch aber Bettwäsche vorbeibringen, solange ich die nur irgendwann wieder bekomme."

Ich nickte nur dankbar für sein Angebot. Hanbin hatte das wahrscheinlich gar nicht mehr richtig mitbekommen, denn er sah mich verwirrt an.

"Ich dachte du achtest auf deine Ernährung?"

Doch ein Grinsen konnte er sich dann doch nicht verkneifen und stimmte mit ein, als Donghyuk anfing zu lachen.

Wenig später standen wir mit Donghyuks Bettwäsche in meinem Wohnzimmer und versuchten meine Möbel so zu verstellen, dass wir das Sofa ausziehen konnten.

"Wärst du kleiner, müssten wir die Couch nicht vergrößern und wir hätten weniger Arbeit", murmelte ich und wischte mit mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.

Hanbin lachte in sich hinein und schob das Sofa nun endgültig in die Ecke an die Wand.

"Das könnte gehen", gab Donghyuk Preis, der auf dem kleinen Esstisch saß und meine Cola trank.

"Duu!", schmollte ich und schnappte ihm die Cola aus der Hand. "Du könntest ja mal deine Hilfe anbieten."

"Ich spiele hier den Einrichtungskritiker."

Er hielt sich theatralisch den Kopf. "Du weißt ja gar nicht, was ein Nervenaufwand das ist."

Ich merkte nur noch wie ein Kissen an meinem Kopf vorbeiflog und in Donghyuks Gesicht landete.

Hanbin, der es sich mittlerweile auf den Sofa gemütlich gemacht hatte, kicherte. "Wo bleibt meine Pizza, Dongi?"

Der Blonde seufzte und ging in die Küche, während ich mich lachend neben Hanbin schmiss.

𝐊𝐈𝐓𝐓𝐄𝐍 / 𝐇𝐀𝐍𝐁𝐈𝐍 √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt