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Es war Freitagabend und ich saß mit einem mir viel zu eleganten Kleid auf dem Sofa. Hanbin war sich zeitgleich noch im Badezimmer am fertig machen.

"Weißt du, Daisy", sagte ich zur kleinen Katze, die vor den Sofa Patrouille lief. "Ich fände es unglaublich, wenn du mich hier weglassen könntest."

Ich hörte Hanbin im Bad lachen, doch unser Kätzchen wartete ungerührt weiter darauf, sich in den Saum meines Kleides festkrallen zu können.

Hanbin trat zu uns ins Wohnzimmer und hob Daisy auf seine Arme. Ich verschluckte mich nebenbei fast an meiner eigenen Sabber.

"Du siehst verboten gut aus in deinem Anzug", sagte ich und vergaß beinahe, dass ich noch ins Bad wollte.

"Denk dran, unsere Eltern kommen in 5 Minuten", merkte Hanbin und beobachtete wie ich versuchte im Kleid an ihm vorbei zu sprinten.

Meine Eltern waren aufgrund des Abiball zu Besuch, der heute Abend anstand. Sie waren bei Hanbins Mutter untergekommen, die seit der Scheidung einen Monat zuvor in einer Wohnung ein paar Straßen entfernt wohnte.

"Im gewissen Sinne ist es ja das erste gemeinsame Abendessen", warf Hanbin ein.

Ich musste lachen. "Hör auf dich wie ein kleiner Junge zu benehmen."

"Sagt die Richtige", erwiderte Hanbin. "Und jetzt komm, du siehst eh schon viel zu gut aus."

"Chameur", murmelte ich und drückte ihm im Vorbeigehen einen Kuss auf die Lippen.

Eine halbe Stunde später standen wir hungrig vor dem Festsaal eines Hotels. Wir waren ausnahmsweise einmal pünktlich, denn obwohl wir die letzten waren, hatten wir den Einlass nicht verpasst.

"Ihr gehört in eine Modezeitschrift", murmelte Yunhyeong, während er uns so wie jeden andern abknipste.

"Danke", rief ich ihm hinterher, doch er war in Windeseile beim Nächsten.

"Ach ja, ich freue mich aufs Essen", schwärmte Hanbin, als es endlich Zeit war den Saal zu betreten.

Daraufhin fing das große Gelaber an. Es wurden Reden gehalten, Preise verteilt und zwischendrin gab es noch Essen.

"Meine Damen und Herren...", verkündete der Rektor, als ich an meinem Wein nippte und Hanbins Hand drückte.

"Jetzt wird noch schnell das Ballkönigspaar bestimmt, die was vortanzen und dann bekommst du deine frische Luft", flüsterte Hanbin mir zu.

"Wie jedes Jahr würde auch diesen Jahr ein einzigartiges Ballkönigspaar ausgelöst. Und diese wundervollen Menschen sind Luna und Hanbin. Darf ich euch auf die Tanzfläche bitten?"

Während der Rektor uns anlächelte und auf die Tanzfläche deutete, fiel ich fast vom Stuhl. Hanbin hatte die Situation besser unter Kontrolle. Ich wusste nicht, was mit mir geschah bis ich plötzlich in Hanbins Armen lag und dir Musik anfing zu spielen.

Nervös sah ich zu ihm hoch. "Ich kann das nicht."

"Und ob", entgegnete er liebevoll. "Denk nicht drüber nach, sondern lass dich auf das ein, was ich mache."

Ich tat wie befohlen und merkte wie unglaublich sicher ich mich in Hanbins Armen fühlte. Hier konnte niemand mir etwas anhaben.

"Ich liebe dich, Hanbin. Jede Kleinigkeit an dir.

"Ich liebe dich auch, Luna. Ich liebe dich auch."

𝐊𝐈𝐓𝐓𝐄𝐍 / 𝐇𝐀𝐍𝐁𝐈𝐍 √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt