Kapitel 4
Geleitet von 4 Männern, oder Wachen, ich hatte keine Ahnung wie ich sie nennen sollte, schritt ich durch das mystische Tor. Vor uns lag ein gepflasterter Weg, links und rechts säumten kleine Holzhäuser den Weg. Es war wie im Märchen, es gab keine Technologien, Autos, Handys oder umweltschädliches Zeug. An jeder Ecke standen Palmen und andere wunderschöne Blumen, die Gebäude waren in verschiedenen Blautönen angemalt und wurden teilweise mit goldenen Schnörkel verziert. Kleine Vögel flogen herum und zwitscherten als würden sie uns willkommen heißen. Eine seltene Ruhe überkam mich, ich fühlte mich hier komischerweise wohl. Wie in Trance sog ich alle Einzelheiten in mich auf und folgte den anderen. Doch als ich genauer hinsah, merkte ich, dass eine seltsame Unruhe herrschte. Die wenigen Menschen denen ich begegnete, sahen sich hektisch um und gingen nur in Grüppchen herum, so als hätten sie Angst vor etwas. Unsicher sah ich nun meine Wachen an, doch bevor ich fragen konnte was hier los war, stoppte die Truppe vor einer gewaltigen Mauer. 2 weitere Wachen standen vor dem Eingangstor und würdigten uns keines Blickes.
„Wir sind in Begleitung von Lady Silver und verlangen sofortigen Einlass.", befahl einer von meinen Wachen.
„Lady Silver.", sprach einer der Beiden und nickte mir respektvoll zu. „Legen Sie bitte Ihre Hand in die Mitte des Tores."
Verwirrt sah ich sie an und entdeckte jedoch eine kleine Ausbuchtung in der Mitte der beiden Torhälften. Zögernd hob ich meine Hand und strich sanft über das glatte Holz. Ich atmete tief durch, obwohl ich den Grund für all das hier nicht verstand, befolgte ich seine Anweisung und drückte meine Hand in die dafür vorgesehene Stelle. Zuerst passierte rein gar nichts, doch dann fing der gesamte Bereich türkis zu leuchten an. Das Tor bebte und der Spalt zwischen den Türen vergrößerte sich.
„Was...was war das?"
„Die Bestätigung, dass sie eine von uns sind Lady Silver. Kommen Sie nun mit, der König erwartet Sie bereits."
Eine von ihnen? Was sollte das nun wieder bedeuten? Meine Laune wurde immer schlimmer und ich offte, dass mir nun zumindest der König einige Fragen beantworten konnte. Der König...allein daran zu denken war schon komisch genug.
„Wie muss ich mich in seiner Gegenwart verhalten?"
Einer der Männer lachte kurz und spöttisch. „Verbeugen wäre kein schlechter Anfang Lady."
Genervt sah ich ihn an und unterdrückte meine Wut wegen seiner dummen Antwort. Ich war klug genug um mit diesen Männern keinen Streit zu beginnen.
Mein dunkelblaues Kleid aufraffend eilte ich ihnen nach. Wir kamen in einen wunderschönen Schlossgarten, dessen gepflasterter Weg direkt zum Schlosstor führte.
„Ich weiß echt nicht warum alle so einen großen Aufwand wegen eines gewöhnlichen Mädchens wie ihr machen, wo anders werden wir gerade mehr gebraucht."
Wütend wirbelte ich herum und sah in das Gesicht eines jungen Mannes, er war einer meiner 4 Wachen, dachte er etwa ich könnte so etwas überhören? Als ich zu einer zornigen Erwiderung ansetzen wollte, hörte ich erneut schwere Schritte hinter mir.
„Meine Herren."
Eine autoritäre Stimme unterbrach unsere kleine beginnende Auseinandersetzung und alle Wachen um mich herum salutierten. Alarmiert von ihrem Verhalten, wandte ich mich langsam um bekam fast einen Herzinfarkt. Ein großer ansehnlicher Mann stand direkt vor mir und betrachtete mich eingehend. Er trug eine dunkelblaue Uniform mit zahlreichen goldenen Abzeichen, sowie eine dünne goldene Krone auf dem Kopf.
Die Luft anhaltend, raffte ich mein Kleid auf und sank in eine tiefe Verbeugung.
„Oh Lady Jade erhebt euch.", antwortete er amüsiert und ich hob den Kopf.
„Ich habe schon so lange nach dir gesucht, da wird ich unsere Zeit jetzt nicht mit solch Förmlichkeiten verschwenden."
„Ihr werdet hier nicht mehr gebraucht, verstärkt die Wachen am Strandtor.", befahl er mit einem strengen Blick auf die Wachen hinter mir.
Ich schluckte, unsicher wie ich mich jetzt verhalten sollte.
„Du kommst mit mir, wir haben viel zu organisieren und zu bereden. Die Suche nach dir hat schon viel zu lange gedauert..."
Ich folgte ihm und seinen Wachen durch den Garten in das Schloss, gespannt darauf was er mir jetzt zu erzählen hatte.
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Afterglow
FantasyPhantasie ist wie dichter Nebel im Herbst, düster, verwirrend und scheinbar unüberwindbar. Doch erblickt man die ersten Sonnenstrahlen, so folgt bald eine klare, alles überleuchtende Freiheit. * * Als Jade eines Tages in einer ihr völlig unb...