Duska and the Crew - Skulduggery Pleasant FF

Abhängen

Aus schwarzen Augen beobachtete Duska von einem hohen Gebäude neben der Kirche, wie sich Walküre Unruh am obersten Fenster des Kirchturms festklammerte. Die alabasterweiße Vampirhaut leuchtete schon fast in der Dunkelheit der Nacht und darunter zeichneten sich die angespannten Muskeln deutlich ab. Dank jahrelangem Training konnte Duska die Kontrolle über sich behalten, auch in hens Vampirform, doch an manchen Nächten gelang es hem nicht, den Drang nach Blut zur Seite zu schieben. Zum Glück des dunkelhaarigen Mädchens war Duska heute der Herr der Lage. Es war ungewöhnlich für hen, dass hen andere Leute rettete, aber hier ging es eher um die Person, an dessen Seite Walküre gegen das Böse kämpfte, um ihren Mentor, ihren Freund. Skulduggery Pleasant.

Die Beine des Mädchens baumelten in der Luft, als sie verzweifelt versuchte, sich noch ein bisschen länger festzuhalten. Im Turm stand ein Mann im zerschlissenen Mantel vor dem Fenster, der triumphierend auf seine Angreiferin hinabgrinste. Es handelte sich um Vaurien Scapegrace. Er gab vor, der ultimative Oberkiller zu sein, der Mord zu einer Kunstform erhoben hätte. Duska bezweifelte, dass dieser Scapegrace wirklich schon mal auch nur eine Stubenfliege getötet hatte, auch wenn er Walküre fast besiegte und davon redete, sie endgültig hinunterzustoßen (eine Dreizehnjährige mit kaum Training, was für eine Tat). Das dunkelhaarige Mädchen konnte sich nicht mehr lange halten und begann abzurutschen. Das sah Duska als hens Stichwort und machte sich bereit.

Gerade als der Vampir zum Sprung ansetzen wollte, hörte hen hinter sich eine Stimme. "Das würde ich an deiner Stelle nicht machen, Vampir!" Langsam drehte Duska sich um und starrte direkt in den Lauf eines altmodischen Revolvers. Leicht verwundert schaute der Vampir die Person vor sich an. Sie wirkte vertraut und doch fremd, vor allem wegen der wilden Lockenmähne, die unter dem Hut hervorschaute und der Sonnenbrille, die so gar nicht zu dem Nadelstreifenanzug passen wollte. Doch als er den Kopf auf eine Seite legte, überrascht, dass er noch nicht von dem Vampir angegriffen wurde, fiel es Duska wie Schuppen von den Augen. Diese Geste kannte sie von frühester Kindheit, von einer Person, mit der hen einiges an Zeit verbracht hatte. "Hi Skulduggery", brachte hen mit etwas Mühe heraus, hens Kiefer waren nicht zum Reden gedacht. Jetzt wirkte hens Gegenüber endgültig verwirrt. Ein sprechender Vampir? Diese Monster konnten in der Nacht doch nur an Blut denken, oder nicht?

Mist, dachte sich Duska, ohne Serum wird das mit dem Zurückverwandeln nicht funktionieren. Der Vampir hob etwas hilflos die Hände, erschossen zu werden stand nicht unbedingt auf hens To-do-Liste. Ein verzweifelter Hilfeschrei ließ die Köpfe beider herumfahren. Er stammte von Walküre, die, während Skulduggery und Duska miteinander beschäftigt waren, von Scapegrace runtergeschubst wurde. Ein Ruck ging durch ihren Körper, als sie das Fenster darunter mit einer Hand erwischte. Ein leiserer Schrei ertönte, als ihr Knie gegen die Mauer schlug. Der Vampir trat sofort in Aktion und nahm Anlauf. Hen stieß sich an der Dachkante ab und gelangte mit einem gewaltigen Sprung zum Kirchturm. Gerade noch konnte Duska sich an dem Fenster unter Walküre festhalten. Hen zog sich hinauf und wartete, bis das Mädchen über ihr fiel, bereit sie aufzufangen. Ein unerwartet hohes Kreischen sorgte dafür, dass die Dunkelhaarige zusammenzuckte und auch ihren letzten Halt verlor. Lange dauerte ihr Fall allerdings nicht, als sie sich in den Armen des Vampirs wiederfand. In Schock starrten die hübschen dunkelbraunen Augen zu ihr auf und auch wenn alles in Duska danach schrie, ihr Blut zu trinken, löste hen den Blick von dem frei liegenden Hals und legte Walküre sacht im Inneren des Kirchturms ab. Verwirrt rutschte diese von dem Vampir weg, hen jedoch nicht aus den Augen lassend. Keine Sekunde später kam ein Skelett mit den Beinen voraus durch das Fenster geflogen und seine Absätze trafen Duska mitten in die Brust. Der Schwung riss hen von den Füßen und ein Ellenbogen wurde hem auf die Nase gerammt. „War'e!", brachte der Vampir heraus. Das Sprechen in dieser Form war wirklich eine Herausforderung. Hen rappelte sich mit erhobenen Händen auf und wurde tatsächlich nicht direkt wieder auf den Boden geworfen. Etwas verblüfft musterte Duska das Skelett, das nun vor ihr stand. „Skulduggery?", fragte hen verwirrt. Wieder legte dieser den Kopf schief. „Wer bist du?!", kam es jetzt von Walküre, die ihren Schock scheinbar überstanden hatte. „Und wieso kannst du reden?" „Ah", machte Duska, „das."