Skulduggery Pleasant saß an die Wand gekettet in einer Zelle. Es hätte ihm nicht viel ausgemacht, wenn draußen nicht ein Krieg wüten würde. Aber so war nun mal das Leben und der junge Mann nahm seine Situation einigermaßen gelassen hin.
Die Tür öffnete sich Nefarian Serpine trat ein, die smaragdgrünen Augen so durchdringend wie eh und je. Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen, als er die Lage seines Feindes auskostete. „Wo bleiben jetzt deine Sticheleien?", fragte Serpine höhnisch. „Ich behalte sie für Personen auf, die sie verdienen", entgegnete Pleasant. „Skulduggery, du enttäuschst mich. Aber kommen wir nun zu der Sache, wegen der ich hier bin", Serpines Augen glänzten erwartungsvoll und er klatschte drei mal in die Hände, woraufhin sich die Tür erneut öffnete. Hereingestoßen wurden eine Frau und ein kleiner Junge, der um die 10 Jahre alt war. Skulduggerys Familie. „Na? Erfreut über das unerwartete Wiedersehen?" Der Atem des Angeketteten stockte, als er mit weit aufgerissenen Augen in die der Liebe seines Lebens blickte.Als er sich wieder dem triumphierenden Mann vor sich zuwendete, verfinsterte sich seine Miene und sein Blick funkelte vor Hass. "Ach du liebe Güte", meinte Serpine spottend, "Da kann man doch glatt Angst bekommen." „Lass sie gehen, du Pisser! Immerhin habe ich dich platt gemacht, und das mehr als nur einmal. Dem solltest du mehr Aufmerksamkeit schenken. Ich mein ja nur, wie oft habe ich dich schon vor Baron Vengeous blamiert?", hänselte Skulduggery weiter, die Aufmerksamkeit auf sich lenkend, in der Hoffnung, das Unausweichliche noch länger hinauszögern zu können. „Sei still, du Ausbund der Abscheulichkeit!" Langsam regte sich Nefarian Serpine, einer der gefürchtetsten Männer dieser Zeit auf. Seine Geduld, die sowieso schon nicht wirklich vorhanden war, war jetzt endgültig vorbei. „Sagte das nicht immer Vengeous? Das mit Ausbund der Abscheulichkeit?" „Halt einfach die Klappe du Fruchtzwerg!" Skulduggery unterdrückte nur mit Mühe einen Lachanfall über diese lächerliche Beleidigung, immerhin war seine Familie in Gefahr.
Offenbar war Skulduggerys Plan, seinem Feind Beleidigungen an den Kopf zu werfen, nach hinten losgegangen, denn er hatte Serpine in überraschend kurzer Zeit zum Kochen gebracht. Seine Wut ließ dieser an der gekidnappten Familie aus und so kam es, wie es kommen musste: Nefarian hob seine rechte rote Hand und zeigte damit auf Skulduggerys Sohn, der sich sofort vor Schmerzen krümmte. Mutter sowie Vater konnten nichts weiter tun, als ihrem Kind beim Sterben zuzusehen, eine der schlimmsten Foltermethoden überhaupt. Nachdem der arme Junge zum letzten Mal gezuckt, seinen letzten Atemzug getan hatte, brach seine Mutter weinend und schluchzend über dem Leichnam zusammen, schloss das Gesicht in ihre Hände und strich mit dem Daumen verzweifelt über die zarten Wangen. Tränen liefen in Sturzbächen über ihr Gesicht und Skulduggery ging es nicht anders, als er verzweifelt versuchte, sich von seinen Ketten loszureißen, um zu seinem toten Sohn zu gelangen. Ohne Erfolg. Derweil betrachtete Serpine das Schauspiel zufrieden wie amüsiert. "Das alles ist ja ungeheuer rührend, aber ich habe nicht den ganzen Tag zeit." Mit diesen Worten tritt der Mann wieder in das Blickfeld seines trauernden Feindes und zieht dessen Frau gewaltsam auf die Füße, was diese allerdings nicht ohne Gegenwehr zulässt. Rasend vor Wut und Schmerz schlägt sie ihm ins Gesicht, erwischt ihn unerwartet auf der Nase, die von dem harten Schlag zu bluten anfängt. "Du kleines Luder", zischt Serpine erzürnt und beendet auch ihr Leben innerhalb weniger Momente. Skulduggerys Schrei, so wütend wie qualvoll, hallte in dem Verließ wieder und vermischte sich überraschenderweise mit der Stimme eines Kleinkindes, das nach seiner Mutter schrie. Serpines Miene veränderte sich von hämisch zu erschrocken und dann weiter zu genervt. Der trauernde Skulduggery, der gerade seine gesamte Familie verloren hatte, bekam von dem Ganzen nichts mit. Taub vor Qual und Leid konnte er seinen Blick nicht von den beiden Leichen nehmen, die rasch erkalteten. Den beiden Leichen, in denen einst so viel Leben gesteckt hatte. Den beiden Dingen, die seine Familie waren.
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Duska and the Crew - Skulduggery Pleasant FF
FanficDuska ist ein 301 Jahre alter Vampir, der bereits mit 12 Jahren infiziert worden ist. Nach dem Krieg glaubte Duska, dass ihre Eltern tot sind, doch nach genaueren Nachforschungen erfuhr sie, dass das nicht ganz stimmt. !Achtung Spoilergefahr! ______...