Lirry ||verletzt||

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"Wenn du viel trainierst, kannst du die Taubheit deiner Beine vielleicht irgendwann mit deinen Armen ausgleichen." Mit diesem Worten verließ die Krankenschwester das Zimmer und ließ einen verzweifelten Harry zurück, der nur mit Mühe die Tränen zurückhalten konnte. Als die Tür geschlossen war, schlug er wütend gegen die Wand. Warum er?! Es wäre der schönste Tag seines Lebens gewesen, wäre das Flugzeug nicht abgestürzt. Laut den Ärzten war es pures Glück gewesen, dass Harry überlebt hatte. Aber der war nicht erleichtert darüber, nein, er wollte, er konnte nicht mehr. Der sonst so fröhliche und ausgelassene Lockenkopf hatte einfach keine Kraft sich über sein Überleben zu freuen.  Erschöpft schloss er die Augen. Es hatte keinen Sinn sich zu ärgern.

"Mr Styles? Sie haben Besuch." Lustlos sah Harry von seinem Frühstück auf. "Wer ist denn da?" Sofort tat ihm sein ruppiger Tonfall leid, aber er konnte sich einfach nicht dazu aufraffen freundlich zu sprechen. "Liam Payne." In Sekundenschnelle fuhr Harrys Kopf nach oben. Was zum Teufel machte Liam hier? "Darf er reinkommen?" fragte die freundliche Krankenschwester nach. "Ja klar..." bekam sie die gemurmelte Antwort. Sie nickte und verließ das Zimmer mit einem letzten neugierigem Blick auf ihren Patienten, der mit geschocktem Blick in seinem Bett saß.

Ich will ihn nicht sehen. Oder? Er hat mich damals einfach sitzen lassen. Und jetzt, wo ich verletzt, verkrüppelt bin, kommt er wieder angekrochen.

Ja, dachte Harry verbittert. Er war ein Krüppel. Unbrauchbar. Wertlos.
Das Schließen der Tür ließ den Lockenkopf aufschrecken und er hob den Kopf. Sein Atem und der des Besuchers stockten. "L-liam." Harry könnte sich ohrfeigen für das Zittern in seiner Stimme. "H-harry..." Liam räusperte sich unsicher. "Wie... Wie geht es dir? Bei diesen Worten flammte Wut in seinem Gegenüber auf. "K-komm her. Zu meinem Bett. Ich-ich muss dir was zeigen." Nur mit Mühe konnte der Grünäugige sich beherrschen. Verwundert folgte Liam der Aufforderung. Einen Moment herrschte Stille, indem sich die beiden ansahen. Dann holte Harry aus und gab Liam eine so heftige Ohrfeige, dass der einen halben Schritt zurückstolperte. Er öffnete den Mund, wurde aber sofort unterbrochen. "DU FRAGST WIE ES MIR GEHT?! IST DAS DEIN SCHEIẞ VERFICKTER ERNST?ZWEI JAHRE HAST DU ES NICHT FÜR NÖTIG GEHALTEN MICH AUCH NUR ANZUSCHAUEN, NACHDEM DU MICH VERLASSEN HAST?! DU HAST MIR DAS HERZ GEBROCHEN UND ES NICHT MAL BEREUT! JEDEN SCHEIẞ TAG HAST DU MICH GESEHEN! UND SAG JA NICHT DASS ES DIR LEID TUT OKAY?! GEH EINFACH! LASS MICH INRUHE! MEIN LEBEN IST SCHON GENUG KAPUTT OHNE DICH, KAPIERST DU NICHT?! VERSCHWINDE BEVOR DU MICH NOCH MEHR VERLETZT!" schrie Harry, die Tränen liefen ihm übers Gesicht. Liams Mund stand offen, betroffen senkte er den Blick. "Harry ich..." "Geh. Geh einfach." unterbrach Harry seinen Ex-Freund mit brüchiger Stimme. Der setzte noch einmal zu einer Entschuldigung an, verstummte dann aber und verließ mit hängendem Kopf den Raum. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, sackte Harry in sich zusammen. Und ich liebe dich immer noch. Fügte er in Gedanken hinzu. Von Schluchzern geschüttelt lag er im Krankenhausbett. Die Geräte piepten gleichmäßig, zeichneten die Herzschläge des gebrochenem Jungen mit den leblosen Beinen auf und sorgten für sein Überleben und seine Gesundheit. Aber in diesem Moment wünschte sich Harry nichts sehnlicher, als dass die Maschinen aufhören würden zu arbeiten.

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Wie findet ihr es? Ich persönlich bin schon stolz drauf.

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