Das Gefühl der Freiheit

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Flug ins Nichts

Das Gefühl der Freiheit

Der Telefonanruf an einem Mittwochabend kam aus heiterem Himmel und für Heiji völlig überraschend. Sein bester Freund aus Tokyo meldete sich.

"Hallo Kumpel! Alles geschmeidig?"

"Der Kudo aus dem Tokyo", antwortete Heiji und grinste. "Wie geht's denn so?"

"Gut. Sag mal, hast du dieses Wochenende schon was vor?"

Heiji war von Shinichis Zielstrebigkeit und Direktheit überrascht. Normalerweise sprachen sie zuerst immer etwas über ihre Fälle, aber heute war es ganz anders.

"Dieses Wochenende?", fragte Heiji und überlegte kurz. "Nein, nich' dass ich wüsste. Warum?"

"Hättest du Lust, nach Tokyo zu kommen? Mir ist aufgefallen, dass du noch gar nie auf dem Tokyo-Tower warst."

Heiji dachte wieder nach.

"Stimmt, da haste Recht."

"Also, kommst du? Ich hab mir extra die zwei Tage freigehalten."

"Das is' jetz' aber etwas kurzfristig, und ich-"

"Ach komm schon", sagte Shinichi fast bittend. "Gib dir einen Ruck."

"Ich hab tatsächlich noch nichts vor, aber was is' mit Kazuha? Kann sie mitkommen?"

"Sie muss sogar", antwortete Shinichi gespielt entrüstet. "Denn wenn du sie nicht mitbringst, macht mich Ran einen Kopf kürzer. Also ist es abgemacht? Ihr kommt?"

"Ich rede mal mit Kazuha, aber ich denke, dass es in Ordnung geht."

"Super!", freute Shinichi sich. "Schreib mir doch nachher eine SMS. Ich habe gleich noch einen wichtigen Termin, und eine Störung kann ich nicht brauchen, leider auch von dir nicht."

"Okay, ich rede gleich nachher mit Kazuha und geb dir Bescheid."

"Einverstanden. Lass mich nicht zu lange warten, klar?"

"Ich doch nich'. Bis später."

Nur eine dreiviertel Stunde später erhielt Shinichi die ersehnte Nachricht aus Osaka; Heiji und Kazuha würden kommen.

Drei Tage später, am Samstag kurz nach Mittag, kamen Heiji und seine Freundin bei Shinichi an. Während sie sich kurz nach ihrem Eintreffen erst einmal in ihre Gästezimmer zurückzogen und sich frischmachten, kam Yusaku von seiner zweistündigen Besorgung zurück. Sein Sohn hatte ihm und seiner Mutter erzählt, dass Heiji und Kazuha zu Besuch kamen, und sie hatten von Anfang an nichts dagegen gehabt.

"Ich habe mir was überlegt", sagte Yusaku etwas später beim Abendessen und schaute in die Runde. Shinichi, Ran, Heiji, Kazuha und Yukiko sahen zum Familienoberhaupt. "Wie wäre es, wenn wir morgen aufs Land fahren und einfach mal schön Essen gehen? Ich kenne ein gutes Restaurant, in dem-"

"Aber das geht nicht, Vater", unterbrach Shinichi ihn. "Wir, also Ran und ich, wollen Heiji und Kazuha morgen unsere Stadt näher zeigen und auch auf den Tokyo-Tower gehen."

Yusaku sah enttäuscht aus, und Yukiko war überrascht.

"Ich dachte, das wäre alles geregelt? Ihr fahrt-"

"Was heisst hier 'ihr'?", fragte Yusaku verwundert und unterbrach seine Frau somit. "Du kommst natürlich auch mit."

"Nein, nein, nein", sagte Shinichi und stellte die Sachlage klar. "Wenn ihr fahren wollt, von mir aus, aber wir kommen nicht mit."

"Aber Shinichi, ich habe mich schon mental darauf eingestellt. Du weisst doch auch, wie schwierig es ist, sich wieder umzustimmen."

Sein Sohn war überhaupt nicht begeistert.

Flug ins NichtsWhere stories live. Discover now