"Dieses Polaroid war für mich wie ein Fenster. Auch wenn du nicht bei mir warst, konnte ich dich sehen."
In einem Jahr kann sich vieles verändern. Menschen können sich verändern.
Das musste auch die 17-jährige Autumn feststellen als ihr ehemals best...
Mit zittrigen Händen drückte ich vorsichtig die Tür zu meinem Zimmer auf. Langsam tastete ich an der kalten Wand entlang, bis meine Finger auf den Lichtschalter trafen. Ein helles Licht durchflutete den Raum, als ich den Schalter umlegte. Ich ließ meinen Blick durch mein Zimmer gleiten.
Alles schien wie immer.
Berge von Büchern und Bildern stapelten sich auf meinem Schreibtisch und mein großer Kleiderschrank stand in der rechten Ecke meines Zimmers. Selbst meine Bettdecke und die weiß grauen Kissen lagen unordentlich auf meinem Bett verteilt. Mein Notizbuch lag noch auf meinem Nachttisch. Es war alles genauso, wie ich es am Morgen verlassen hatte.
Für den Moment schien alles normal zu sein. Aber das war es nicht.
Nichts war mehr normal. Absolut gar nichts.
Mit zittrigen Beinen lief ich durch den Raum und ließ mich auf meinem Bett fallen. Mein Blick fiel auf das offene Fenster, wodurch die kalte Nachtluft in mein Zimmer strömte. Mit geschlossenen Augen wendete ich meinen Kopf auf die Wand vor mir. Eine warme, salzige Flüssigkeit strömte an meine Wangen hinunter und tropfte auf mein blau-gestreiftes Oberteil. Zaghaft öffnete ich meine Augenlieder und meine Augen trafen auf die bunte Stelle an der Wand. Die Wand vor mir war gepflastert mit hunderten von Polaroid Bildern. Sie spiegelten meine Gefühle und Erlebnisse der letzten 17 Jahre wider. Bilder von mir als Kleinkind, Bilder von meiner kleinen Schwester, meiner Familie und meinen besten Freunden. Es sind Erinnerungen. Eine Wand voller Erinnerungen. Erinnerungen an ihn.
Vorsichtig streiften meine Fingerkuppen über die Polaroids. Wie in einem Film zogen die Bilder der letzten Jahre an mir vorbei. Geburtstage, Familienfeiern, Schulausflüge, gemeinsame Momente mit ihm.
Meine Augen wanderten weiter über die Wand. Aber plötzlich entdeckte ich eine kahle Stelle, mitten zwischen den hunderten von anderen Polaroid Bildern. Geschockt hielt ich inne, ehe mein Blick wieder zurück zu dem leeren Fleck huschte. Mit verschwommenem Blick versuchte ich die Stelle ohne Bild zu fokussieren.
Es war weg.
Die kalte Luft in meinem Zimmer umgab mich und drang bis zu meinen Knochen hindurch. Ich drehte meinen Kopf und starrte hinüber zu dem offenen Fenster. Im Wind wehten die weißen Gardinen und mein Blick heftete auf dem dunklem Nacht Himmel.
Dass wichtigste Polaroid war fort.
Er war fort.
. . .
these are all that i have left of you. polaroids. -Autumn Smith-
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