Alice Cullen - Biss zum Morgengrauen

Reden ist eigentlich ein Kinderspiel aber manchmal kostet es Überwindungen

Edward tauchte am nächsten Tag nicht wieder auf. Und auch am übernächsten nicht. Ich wusste nicht wo er war. Vielleicht bei Tanya. Es musste etwas mit dem Mädchen namens Bella zu tun haben.

Ich konnte mir nicht vorstellen dass er seinen Durst nicht kontrollieren kann. Er war darin ja sogar besser als ich.

Irgendwas musste an dem Mädchen sein was ihn so aus der Fassung brachte. Gehört sie zu der Sorte von Menschen die so unglaublich gut rochen?

Ich dachte an die Vision die ich an dem Tag gehabt hatte als Isabella Swan hier in Forks aufgetaucht war.
Ich hatte ihn neben ihr sitzen sehen. In Biologie.
Und dann hatte er sich erhoben und war gegangen. Sie mit sich ziehend.
Draußen auf dem Schulhof hatte er dann seine Zähne in ihrem Hals versengt und ihr Blut getrunken.
Bis auf den letzten Tropfen.
Ihren toten Körper hatte er auf den Boden fallen lassen und dann rannte er davon.

Stattdessen war er einfach sitzen geblieben und hatte die Schmerzen über sich ergehen lassen.
Als die Stunde vorbei war, war er abgehauen.

„Worüber denkst du nach?" Eine wunderschöne Stimme die ich so gut kannte riss mich aus meinen Gedanken.
Ich schaute Jasper an.
„Über Edward. Er- ich mache mir Sorgen."
Mitfühlend sah er mich an.
„Das Brauchst du nicht. Ich bin mir sicher ihm geht's gut."
„Aber was wenn nicht?"
Wenn ich weinen könnte hätte ich es in diesem Moment getan. So tat  ich etwas, das so ähnlich war. Sozusagen weinen ohne Tränen.
„He. Alles gut. Es wird alles gut ", sagte Jasper mit sanfter Stimme und drückte mich an sich.

„Ich...Es ist halt so dass er... Also ich...ich vermisse ihn",schluchzte ich.

„Ich weiß. Das ist Okay. Es ist alles gut."
Er beruhigte mich mit seiner Fähigkeit Stimmungen zu beeinflussen.

Einige Tage vergingen ohne dass Edward sich blicken ließ. Dann eines Nachts hörte ich ein leises Geräusch unten im Gras. Ich öffnete einer meiner
Fenster und spähte hinaus in die Dunkelheit.

Da! Im Gras stand eine Gestalt mit Bronzefarbendem Haar und Goldenen Augen, die zu mir hoch schaute.

„Edward!", kreischte ich, sprang aus dem Fenster und warf mich ihm um den Hals.

„Wo warst du?!" Jetzt wo er hier war wurde ich wütend auf ihn.
„Ich hab mir so Sorgen gemacht!"

„Um mich musst du dir keine Sorgen machen!", sagte er und versuchte mich zu beruhigen.

„Du...du bist einfach gegangen! Ohne mir Bescheid zu-"
„Ich wollte nicht zurück gehalten werden!"
„Trotzdem!!! Ich bin deine Schwester!"
Ich merkte erst dass die anderen auch gekommen waren, als ich spürte wie sich eine Hand um meine schloss und ich sofort ruhiger wurde.

Edward wurde von allen begrüßt. Esme drückte ihn an sich und wollte ihn nicht mehr loslassen. Auch Carlisle umarmte Edward und Emmett und Jasper klopften ihm auf die Schulter.
Rosalie hingegen nickte ihm nur zu, weswegen sie einen bösen Blick von mir erntete.

„Möchtest du uns sagen wo du warst?", fragte Esme ruhig.
„Warst du bei Tanya?",wollte ich wissen.
Daraufhin antwortete Edward:„ja war ich." und verließ die Wiese.
Ich sah im nach wie er durch mein Fenster ins Haus kletterte und dann wahrscheinlich in sein Zimmer verschwand.

Am nächsten morgen fuhr Edward und wieder. Also zumindest mich.
Ich mochte sein Auto zwar aber ich hatte einen eigenen Traum für ein Auto. Es sollte auf jeden Fall auffallen.
Irgendwas schönes. Schnelles. Und...Gelbes. Oh ja am besten ein Kanariengelben Porsche Turbo 911.

Plötzlich hörte ich ein Lachen neben mir. Das war jetzt klar gewesen.
„Edward kannst du einmal aufhören meine Gedanken zu hören?"

„Ich versuche es ja, aber-"
„Ja, ja! Es. Geht nicht schon kapiert!", sagte ich mit einem gespielt ärgerlichem Ton.

Auf dem Parkplatz angekommen sahen wir das rote - naja - Auto von Bella Swan stehen.
Es war so gar nicht mein Geschmack. Es war vermutlich noch nicht mal schnell!

An Edwards Gesicht Ausdruck konnte ich sehen dass er das selbe dachte wie ich. Er nickte. Ich grinste.

Wir gingen rein.
„Viel Spaß in Bio", sagte ich.
„Ha,ha!", war seine tonlose Antwort.

Nach der Mittagspause ging ich in Mathe und Edward wahrscheinlich zu Biologie. Ich sah zumindest keine anderen Entscheidungen in seiner Zukunft.

„Hallo lieber Kurs! Ich heiße Mr Fander und bin heute euer Mathematik Lehrer!"

Ok ich hatte gewusst dass wir ihn haben würden, aber hatte doch gehofft er wäre Krank. Ich holte meinen Zeichenblock heraus und nahm einen Bleistift in die Hand, da sah ich plötzlich etwas:

Edward ging in den Bio Saal und setzte sich auf seinen normalen Platz. Kurz darauf kam auch Bella in den Raum. Sie setzte sich neben ihn und dann...sprach er sie an...

Ich schaute wieder auf. Mr Fander schaute mich erwartungsvoll an und ich setzte mich aufrechter hin und nannte ihm die Antwort auf eine Frage wo ich wusste dass er sie gestellt hatte.
Er nickte und wandte sich wieder dem Rest des Kurses zu und erklärte etwas. Ich hörte nicht zu. Das hatte ich schon zichmal gehört.

Als ich auf mein Papier runter schaute merkte ich, dass ich einen Porschen gezeichnet hatte. Also wirklich! Ich wollte gerne einen aber ich musste aufhören die Dinge die ich haben wollte, zu zeichnen! Einmal hatte ich sogar Jasper gezeichnet....