I Call Your Name Again ~ A Christmas Tale

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Die Idee für diese Geschichte kam mir durch ein Songcover von "I Call Your Name Again" aus dem Anime Sakurasou no Pet Na Kanojo. Wenn ihr ein Gefühl dafür bekommen möchtet, hört euch doch zusätzlich das verlinkte Cover an! Ihr werdet es nicht bereuen! :)

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Einsam lief ich durch die Straßen Yokohamas. Es war kalt und spät... Eine Uhrzeit, zu der die Straßen verlassen vor mir lagen. Wer sollte sich auch an Heiligabend draußen aufhalten? Alle waren bei ihren Familien, Verwandten. Genossen die familiäre Weihnachtsstimmung. Weihnachten ist so ein wundervolles Fest... Die Wärme, die Zuneigung die in der Luft liegt! Obwohl ich allein über die Hauptstraße lief, war alles hell erleuchtet. Eine Sache, die ich an Weihnachten am meisten liebe: Egal wie dunkel es ist - wohin man auch geht erstrahlt alles in einem warmen, weihnachtlichen Licht. Das macht die Eiseskälte bereits wieder erträglich. Traurig sah ich mich um. In einigen Fenstern sah man Tannenbäume, die von Kindern geschmückt wurden. Am Ende der Hauptstraße steht ein ebenso großer Tannenbaum, komplett erleuchtet. In meiner Einsamkeit haben meine Füße mich wohl unbewusst genau dorthin geführt. Ein trauriges Lächeln huscht über mein Gesicht. Wie gerne wäre ich jetzt mit jemandem zusammen und würde ein glückliches Weihnachtsfest feiern? Aber nein... Mein Freund musste sich ja wieder verhalten wie der letzte Dreck. Selbst die schönste Zeit des Jahres konnte er einem vermiesen.

Wir hatten einen Streit. Es ging nicht nach seinem Willen, woraufhin ich mir wie so oft Vorwürfe anhören durfte. Wie fertig ich ihn doch machen würde. Nie sah er ein, dass ich oft nur auf ihn reagierte. Am heutigen Abend hielt ich es einfach nicht mehr aus. Nach dem Streit sprachen wir eh nicht miteinander, also bin ich einfach gegangen und begann, ziellos durch die Stadt zu laufen. Ein eisiger Windzug brachte mich zurück in die Gegenwart und ich zog meinen Kopf ein, sodass mein halbes Gesicht von meinem Schal bedeckt war. Langsam lief ich zum Tannenbaum am Ende der Straße. Was ich mir dort erhoffte, war mir selber unklar. Aber mein Gefühl führte mich instinktiv dorthin. Doch ich spürte, das ein kleiner Teil in mir sich erhoffte, dort jemand ganz bestimmtes zu treffen.

Seit 3 Monaten arbeitete ich bereits als Aushilfe in der Armed Detective Agency. Niemand dort wusste, wie genau ich es geschafft hatte, die Stelle zu bekommen - denn offensichtlich hatte ich keine Fähigkeiten. Dennoch wurde ich mit offenen Armen empfangen - besonders von einem  großgewachsenen jungen Mann. Er war ein Mysterium für sich. Ein Suizidfanatiker, eingehüllt in Bandagen drückte er sich um jede Arbeit herum. Doch wenn er seine Arbeit erledigte - dann mit Bravour. Sein Gespür war unglaublich beeindruckend und ich würde gerne von ihm lernen. Aber er öffnet sich niemandem. Nur mir gegenüber zeigt er mehr Zutraulichkeit als anderen gegenüber. Inzwischen am Weihnachtsbaum angekommen schloß ich die Augen. Sofort tauchte  sein Gesicht vor meinem inneren Auge auf. Die wunderschönen braunen Augen, dazu sein willkürlich lockig fallendes Haar, der hellbraune Trenchcoat... Sofort spürte ich einen Stich in meinem Herzen. Langsam fing ich an zu glauben, dass ich mich neu verliebte. Das mein Herz vor dem Kummer, den mein Partner mir bereitete, fliehen wollte. Mein Herz wünschte sich, dass er auftauchen würde. Dass er mir helfen würde. Doch mein Bewusstsein hätte das niemals freiwillig zugegeben. Denn mein Kopf sagte: "Du bist in einer Beziehung! Du darfst so nicht fühlen!" Und naja. Mehr als einen Doppelselbstmord würde er doch eh nicht mit mir begehen wollen... Erneut überkam mich diese Trauer. Erschöpft und unterkühlt lies ich mich auf den Boden sinken. Vor dem Weihnachtsbaum befand sich eine kleine Mauer, damit keine Kinder auf den Baum kletterten. Ich lehnte mich dort an und sah nach oben.

Der Weihnachtsbaum sah aus dieser Perspektive noch imposanter aus. Man hätte meinen können, dass der Himmel sternenklar war, doch das kalte Gefühl auf meinem Gesicht sagte etwas anderes. Es hatte zu schneien begonnen. Schnee an Weihnachten... Das gab es lange nicht mehr. Dieses ganze Szenario erinnerte mich an einen Anime, den ich einst gesehen hatte. Bzw. an das Opening der Folge, in der dort Weihnachten war. Kurzerhand war der Ohrwurm auch schon da. Zum Glück hatte ich meinen iPod eingesteckt. Musik war einfach alles für mich und es gab nichts schöneres für mich als zu singen. Und so holte ich meinen iPod heraus und spielte das Lied ab. Das Lied selbst hatte einen weihnachtlichen Hauch an sich, doch im Text ging es um eine unglückliche Liebe. Während ich den Text des Liedes verfolgte, begann ich zu weinen. Ich fand mich selbst in diesen Zeilen wieder. Mich und ihn, meinen geheimen Lieblingsdetektiv. Und ohne es zu merken begann ich, das Lied mitzusingen...

Dazai x Reader (Bungou Stray Dogs Fanfiction Oneshots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt