Ein Himmel voller Sterne ~ Part 1

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"WHUAAAA, PASS DOCH AUF!", schreie ich panisch. Da wär er doch glatt in den LKW gefahren! Ich fasse es nicht. Will er uns umbringen?! Ähnlich sehen würde es ihm ja - aber ich kann mich nicht entsinnen, dem zugestimmt zu haben! "Aber, aber, [Y/N]-chan! Ist doch nichts passiert!", grinst er mich von der Seite an. "Schau bloß wieder auf die Straße! Du bist ja wirklich so ein schlechter Fahrer, wie sie alle sagen!"

In der Tat wurde ich von der kompletten Agency gewarnt - Steig niemals mit Dazai in ein Auto, wenn er Fahrer ist. Hätte ich doch nur auf sie gehört. Aber... Ich hätte nicht fahren können! Denn ich habe keine Ahnung, wo er mich hinbringt.

Vor zwei Tagen etwa stand er einfach vor mir und meinte, ich solle mir das Wochenende freihalten. Irritiert sah ich ihn an und fragte, was er vorhabe. "Das wird eine Überraschung! Und bring deine Kamera mit!", sagte er nur. So unsicher ich auch war... Ich konnte nicht anders, als zuzusagen. Wie sehr hatte ich seine Nähe doch in den letzten Tagen vermisst... Aber es war notwendig. Ich kann das nicht, solange ich nicht abgeschlossen habe...

Um Punkt 8 Uhr abends stand er wie versprochen vor meiner Haustür, um mich abzuholen. Lächelnd hat er mich begrüßt und mir Stativ und Reisetasche abgenommen, sodass ich nur noch die Kamera ins Auto tragen musste. Was hat er nur vor? Ich blicke aus dem Fenster und erinnere mich, wie ich leicht nervös war, als er mich abholte. Dazai und ich standen uns vor der Sache schon nahe... Näher, als wir gedurft hätten. Wie oft habe ich bereits bei ihm übernachtet und in seinem Bett geschlafen, mich von ihm beruhigen lassen, wann immer es diesen Sommer des Nachts gewitterte? Eigentlich ist es komisch, dass ich nervös war. Vermutlich weil ich Angst habe. Ein ganzes Wochenende haben wir noch nie gemeinsam verbracht. Und das alles ist noch so frisch... Ich will ihn doch einfach nur nicht verletzen... Seufzend fällt mir auf, dass Dazai von der Autobahn runterfährt. Scheinbar sind wir bald am Ziel! Sollten wir aber auch. Es ist bereits dunkel, wir fahren seit etwa 1,5 Stunden...
Dazai biegt auf eine Art Landstraße ein und verwundert schaue ich nach draußen. Wo will er nur hin? Hier ist doch nichts... Das ist einer dieser Orte, an die man seine Opfer verschleppt, bevor man... Ich schlucke einmal. Nein. Nicht Dazai. Früher vielleicht, aber mit mir würde er sowas nicht machen... Oder? Es gibt sicher einen Grund dafür, dass er hier raus fährt... Und ich weiß, dass er mir niemals etwas tun würde.

Wir fahren noch ein Stück weiter, ehe er auf einen kleinen Parkplatz abbiegt. Sowas gibt es hier?! Es stehen sogar Autos hier! Irgendwie verblüfft mich diese Erkenntnis ja. Gerade will er rückwärts einparken... MOMENT! "Dazai! Du fährst gleich das Auto an!", rufe ich. Er hat viel zu wenig Platz gelassen. Grummelnd setzt er erneut an... "Nicht, du bist zu weit vorgefahren! So fährst du das andere Auto an.", warne ich ihn. Seine Miene verzieht sich und er sieht etwas genervt aus. Doch auch beim dritten Mal wird es nichts. Leise kichere ich. "Du kannst nicht rückwärts einparken, oder?" Verlegen schaut er mich an. "... Dafür kann ich Längsparken..." Darüber muss ich nun wirklich lachen. "Soll ich für dich einparken?", frage ich ihn belustigt. Sofort wendet er sich spielerisch beleidigt ab. "Niemals! Wie peinlich das wäre, wenn du für mich einparken müsstest!" Theatralisch legt er die Hand an die Stirn und ich schaue ihn belustigt an. Dann seufzt er. "Na schön..." Peinlich betreten tauschen wir die Seiten und ich parke beim ersten Versuch ordentlich ein. Ihm ist das schon unangenehm, das sehe ich ihm an.
Ich will gerade die Fahrertür öffnen, als er mich festhält. "[Y/N]-chan... Vertraust du mir?", fragt er vorsichtig. Ich halte kurz inne. Ich vertraue ihm zutiefst. Auch wenn ich diesen Ort bis jetzt immer noch unheimlich finde und es mir Angst macht. Aber deswegen nein sagen? Niemals. Also nicke ich, was ihm ein Leuchten in die Augen zaubert. "Gut, denn..." Er kramt in seiner Manteltasche. "Ich werde dir jetzt die Augen verbinden, damit es auch wirklich eine Überraschung bleibt!" Freudig grinst er mich an. Und mich packt nun doch etwas Angst. Hier? Im Dunkeln? Auf ihn angewiesen? Mit verbundenen Augen? Klingt, als würde ich direkt mein Todesurteil unterschreiben. Aber es ist Dazai... Wie sagte Rampo-san heute Mittag noch, als wir allein im Kaffeeraum waren? "Wenn Dazai könnte... Würde er für dich Himmel und Hölle in Bewegung setzen." Also lächle ich ihn an und willige ein. Wir steigen aus und ich lasse mir von Dazai die Augen verbinden, was eine unerträgliche Nervosität in mir auslöst. "Die Sachen hole ich später!", murmelt er mir währenddessen zu und ich höre die Autotür zufliegen. Dann spüre ich seine Hände auf meinem Rücken und werde vorwärts geschoben.

Dazai x Reader (Bungou Stray Dogs Fanfiction Oneshots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt