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Mit einem Keuchen schrecke ich hoch. Schweratmend realisiere ich, dass es mitten in der Nacht ist und ich nur schlecht geträumt habe. Während sich mein Atem wieder beruhigt, schweifen meine Gedanken zu Noah und dem gestrigen Abend.

Auf dem Heimweg hatte er kein Wort mehr mit mir geredet. Er wirkte so kühl und distanziert. Wenn ich ehrlich bin, hatte er mich in diesem Moment wieder extrem eingeschüchtert und ich frage mich die ganze Zeit, warum er nichts von sich Preis geben will. Vielleicht hat es etwas mit seinen Verletzungen zu tuen, über welche er ebenfalls nicht sprechen wollte. Mit diesem Gedanken gleite ich wieder in den Schlaf und komme endlich zur Ruhe.

Seitdem ist nun fast eine Woche vergangen, in welcher ich nichts von ihm gehört habe, und in der Schule den Blickkontakt zu ihm bewusst vermeide.

Gerade laufe ich die Fifth Avenue entlang, als ich Noah entdecke.

,,Rose! Warte mal!''

Widerwillig bleibe ich stehen.

,,Es tut mir Leid wegen letztens.''

Kurz verfange ich mich in seinen eisig blauen Augen, in welchen wieder ein Sturm zu toben scheint.

,,Ich muss los.''

Damit unterbreche ich den Blickkontakt und gehe an ihm vorbei. Plötzlich packt er mich am Handgelenk und hindert mich so am gehen. Die Stelle, an welcher er mich berührt, beginnt zu kribbeln.

,,Rose, bitte.''

Aufgewühlt fährt er sich durch die Haare, während ich ihn mustere.

,,Ich möchte dir etwas zeigen.''

Damit hat er meine Neugier geweckt.

,,Und was?''

,,Das wirst du dann sehen.''

Mittlerweile sind wir in seinem Penthouse angekommen.

,,Das Apartment kenne ich schon.''

,,Warte es ab. Komm mit.''

Von einem seiner Fenster aus steigt er eine Feuerleiter hoch, was ich ihm nachtue. Fast oben angekommen reicht er mir seine Hand und hilft mir hoch.

Erstaunt schaue ich mich um. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht. Ich habe das Gefühl über ganz New York blicken zu können.

,,Es ist wunderschön.''

Meine Stimme ist nur ein Flüstern.

Noah setzt sich auf eine Erhöhung und ich tue es ihm gleich. Ein Weile sagt keiner etwas. Es ist schon dunkel. Fasziniert betrachte ich die ganzen Lichter. Plötzlich unterbricht Noah die Stille.

,,Ich komme immer hier her, um nachzudenken. Keiner weiß es, außer du jetzt.''

Herzlich betrachte ich ihn und ein kleines Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Meine ganze Wut auf ihn ist verflogen, da er sich mir heute doch ein ganz klein wenig geöffnet hat.

,,Danke, dass du es mir gezeigt hast.''

Er schaut mich intensiv an und ich erwidere seinen Blick, in welchem ich mich verfange. Abermals betrachte ich seine Augen, welche gerade nur so zu glühen scheinen.

Wir reden noch eine ganze Weile und genießen die Aussicht, bis er mich spät Abends nach Hause bringt.

Noah - Ein Bad Boy zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt