Alpenmorgen

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Finsternis liegt auf den Matten,
Kühle Decke für die Welt,
In den Tälern fließen Schatten,
Fahler Fels vom Mond erhellt.

In der Höhe leuchten Sterne,
Malen Muster in den Samt.
Leise blinkt in weiter Ferne
Weißes Licht von fremder Hand.

Doch auf einmal kommt die Sonne
Feurig hinterm Fels hervor,
Und die Welt erwacht voll Wonne,
Hell erklingt der Vögel Chor.

Sonnenstrahlen sinken nieder,
Streichen über grünes Land,
Lösen von den Hängen wieder
Wolkenweißes Nebelband.

Rasch versinkt die Welt in Dünsten,
Nebel bleicht das Landschaftsbild,
Stolz entflammt in Feuerbrünsten
Schroffe Felswand, rau und wild.

Und wir stehen stumm und staunen
- Welche Wunder birgt die Welt!
Fern hört man die Blätter raunen,
Jetzt ist nichts mehr, was uns hält!

Höhenluft umspielt die Wangen,
Nimmt uns mit sich hoch empor,
Und wir sehen ohne Bangen
Unsern Sinn wie nie zuvor.

1. September 2018

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