Leben schenken

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Ihr Körper bäumt sich auf vor Schmerz,
Die Glieder stehn in hellem Brand.
Ein Stöhnen, fast zerbirst das Herz,
Es hält dem Druck nicht länger stand.

Doch dann kommt doch mit letzter Kraft
Der kleine Kopf ans grelle Licht.
Und sie presst weiter - fast geschafft!
- Mit neuer Hoffnung, Zuversicht.
Und wirklich ist es bald vorbei,
Sie sinkt erschöpft ins Bett zurück.
Entfernt hört sie des Kindes Schrei
- sie ist zu schwach, sie fühlt kein Glück.

Dann liegt das Kind auf ihrer Brust.
Sie spürt, wie es vom Weinen bebt.
Und endlich wird ihr auch bewusst:
Dieses Kind, ihr Baby, lebt!

Sie hält es, so sie es vermag,
Ein Hauch von Glück ziert ihr Gesicht.
Sie spürt des Knabenherzens Schlag
- ihr eignes flattert, stolpert, bricht.

Sie findet dennoch Kraft und haucht:
"Es ist ein Wunder, ja, du lebst!
Die Zeit, die mein war, ist verbraucht,
Wogegen du zum Himmel strebst."

Das Leben weicht aus ihrem Blick,
Auf ihren Lippen stirbt das Wort. Die Zeit steht still - ein Augenblick -
Dann ist der Seele Feuer fort.

21. April 2018

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