Never Be The Same

5 - Lindsay

Am nächsten Tag ging ich ganz normal zur Schule, wie jeden Tag.

Ich trug einen neuen Rock den ich mir von Evan's Geld gekauft hatte und sah in diesem wirklich verdammt gut aus, das musste man mir lassen.

Als ich die Eingangshalle betrat lief ich direkt zu dem Gang in dem die ganzen Spinde sind, um Evan zu suchen.

Dieser stand an seinem Spind gelehnt da und blickte auf, als er das Klackern von meinen Absätzen durch den Korridor hallen hörte.

Um diese Zeit war es noch ziemlich leer in der Schule und auch dementsprechend ruhig.

„Hey Babe", sagte ich zu ihm und lehnte mich an den Spind neben seinem.

Er musterte mich kurz und leckte sich nervös über seine Lippen.

„Hey. Wir müssen echt reden Lindsay."

Aha?

Ich sah ihn fragend an und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Dieser Ton gefiel mir garnicht.

„Ich hab nachgedacht, über uns."

Oh je. Das wird ja immer besser.

„Und was soll das jetzt heißen?", fragte ich ihn und versuchte vorwurfsvoll zu klingen, das kleine Zittern in meiner Stimme konnte ich trotzdem nicht überspielen.

Die ersten Schüler betraten die leere Schule, und die Korridore füllten sich nach und nach. Die Gespräche von unseren Mitschülern erfüllten den Raum.

„Ich mach Schluss mit dir.", sagte er als wäre es nichts Besonderes. Als würde es ihm nichts ausmachen.

„Was?! Evan, ich-", fing ich an, aber er unterbrach mich.

„Nein, nein, nein. Ich will nicht mit dir rum diskutieren Lindsay, echt. Du denkst nur an dich und behandelst mich wie nh' Stück Dreck. Sowas hab ich echt nicht verdient. Tut mir leid."

Dann drehte er sich um und ging. Er ging einfach weg ohne sich nochmal umzudrehen.

Meine Augen füllten sich mit Tränen.

Nein. So einfach geht das nicht.

Spinnt der etwa? Er kann doch nicht einfach mit mir schluss machen!

Ich lief ihm nach und griff unsanft nach seinem Arm.

„Du Arschloch! Du Wichser! Weißt du wie viele Typen sich täglich wünschen an deiner Stelle zu sein?! Weißt du das?! Du schätzt das Alles garnicht!", schrie ich ihn an.

Die Anderen fingen schon an zu uns zu schauen. Aber das war mir egal, wie immer.

Evan war das aber nicht egal. Er nahm meine Hände und drückte sie fest.

„Siehst du? Das ist dein scheiß Problem. Hörst du dir selbst überhaupt mal zu wenn du redest? Lindsay, du bist total verrückt geworden.", sagte er leise und sah mir eindringlich in die Augen.

Ich schüttelte wütend den Kopf, riss meine Hände weg und stieß ihn so fest ich konnte ein Stück zurück.

„Du wirst das so bereuen.", fauchte ich und drehte mich um, um - mal wieder - wütend aus der Schule zu stürmen.

Aber ich wurde von keinem Anderen aufgehalten als von Tyler, natürlich.

Er hielt mich am Handgelenk fest und zog mich näher zu sich.

Ich sah zu ihm auf und wischte mir mit meiner freien Hand Tränen und Rotz aus dem Gesicht.

„Was?!", schluchzte ich und zog mein Handgelenk aus seinem Griff.

„Was hat Evan jetzt schon wieder gemacht? Hat er zu laut ausgeatmet? Oder zu oft geblinzelt?", fragte er sichtlich amüsiert.

„Halt's Maul.", sagte ich nur.

„Sag schon!"

„Er hat mit mir Schluss gemacht.."

Tyler lächelte leicht. Er lächelte tatsächlich.

„Hör auf so beschissen zu lächeln du dummer Penner!", wütete ich schon wieder und wollte weiter laufen.

Tyler hielt mich aber wieder auf. „Du bist jetzt bestimmt sauer auf ihn, was?"

„Natürlich?! Ist doch logisch oder?"

Er nickte langsam.

„Und du meintest grade zu ihm dass er das Ganze auf jeden Fall bereuen wird."

„Äh, ja?", fragte ich ihn etwas verwirrt. Ich beruhigte mich langsam und wischte mir ein letztes Mal meine Tränen weg.

„Ich kann dir dabei helfen damit er es richtig bereut, weißt du?", erklärte er und musterte mein Gesicht.

Eine Weile sah ich ihn schweigend an, versuchte aus ihm schlau zu werden, was aber echt nicht einfach war.

„Okay.."

Tyler nahm wieder meine Hand und zog mich mit sich, wie damals auf meiner Geburtstagsparty.