17 - Lindsay

25 4 0
                                    

Einige Wochen später hatte ich einiges an Geld zusammen bekommen und machte mich auf den Weg zum Gefängnis.

Die letzten Wochen hatte ich bei George gewohnt.

Das gab extra Kohle, und außerdem hatte der ein verdammt geiles Haus. Mit Pool, Kinoraum und dem ganzen unnötigen Scheiß.

Bei Leon hatte ich mich ehrlich gesagt garnicht mehr gemeldet, seine Anrufe hatte ich auch ignoriert.

Ich brauchte ihn nicht mehr zum Vermitteln. Ob er das so toll fand war ich mir nicht so sicher, aber es interessierte mich auch nicht.

Von dem Verdienten wollte er fünfzig Prozent. Ich dachte ich werd nicht mehr!

Klar ist es immernoch viel Geld, aber trotzdem.

Ich wollte Tyler da so schnell wie möglich raus holen können.

Die Nummer von Leon's ‚Kumpel', der mir angeblich helfen konnte Tyler da raus zu holen hatte ich schon, also brauchte ich Leon dafür auch nicht.

An mögliche Konsequenzen dachte ich wie immer nicht. Ein großer Fehler, wie sich später herausstellte.

-

Als ich das Gefängnis betrat, hoffte ich, dass Tyler mich nicht von der Besucherliste verbannt hatte oder sowas.

Als ich das letzte Mal da war, war er schließlich echt wütend.

Zurecht..

Ich betrat den Besucherraum, der ziemlich deprimierend aussah.

Graue Wände, graue Stühle und graue Tische.

An einen dieser Stühle setzte ich mich und wartete nervös darauf, dass Tyler hinein geführt wurde.

Und das wurde er nach einer Weile dann auch.

Als ich die Schritte hörte, drehte ich mich zur Tür und leckte mir nervös über meine Lippen.

Tyler kam rein, hinter ihm eine der Wachen.

Er sah immernoch so unglaublich heiß aus. Am liebsten würde ich ihn einfach anspringen.

Als seine Augen meine trafen, änderte sich sein Gesichtsausdruck sofort. Er sah mich genervt an.

„Hab ich dir nicht gesagt, dass ich dich nicht mehr sehen will?!", blaffte er mich an.

„Ja, ja. Setz dich erstmal..", versuchte ich ihn zu beschwichtigen.

Tyler blickte mich nur so an, als würde er mir am liebsten den Hals umdrehen.

Der Wächter atmete tief durch und schubste ihn etwas vor.

„Was jetzt? Ich hab nicht ewig Zeit."

Er warf ihm einen gleichgültigen Blick zu und hob kurz seine in Handschellen gelegten Hände.

Tyler's Hände waren wirklich toll.

„Ganz sachte, ist ja gut.", murmelte er nur und setzte sich dann mir gegenüber.

„Was gibt's?", fragte er dann und lehnte sich zurück.

Toll. Daran dass dieser Wach- Oschi da bleiben würde hatte ich natürlich nicht gedacht.

Mal wieder typisch ich.

Wahrscheinlich hatten alle Recht und ich war wirklich dumm.

„Also..", fing ich an und räusperte mich.

Tyler hob ungeduldig seine Augenbrauen.

„Tu mal nicht so als hättest du was Besseres hier drin zu tun!", blaffte ich ihn an und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.

Er zuckte mit den Schultern. „Ja, hab ich. Ob du's glaubst oder nicht. Ich würde sogar lieber von irgendeinem Typ in den Arsch gefickt werden als hier mit dir zu hocken."

Nervös leckte ich mir über meine Lippen. Mein Gott, irgendwie hatte er es doch verdient hier zu sein.

„Ich wollte mich nochmal entschuldigen. Es tut mir leid.", sagte ich.

„Ah ja."

„Verzeihst du mir?"

Er schmunzelte und stand auf. „Scheiße, nein. Du bist doch Schuld an dem ganzen Dreck!"

Nein, war ich nicht! Es war seine Idee gewesen.

Ich atmete tief durch.

„Ich werde dir helfen okay, versprochen."

Er schüttelte seinen Kopf und ging in Richtung Tür.

„Bring mich zurück in meine Zelle."

Der Wächter schüttelte seinen Kopf.

„Sie bekommen noch anderen Besuch."

Dann nahm er mich an meinem Arm und führte mich aus dem Besucherbereich hinaus, während Tyler sich zurück in den Sitz fallen ließ.

Das war jetzt echt unnötig.

Kurz sah ich mich in dem Warteraum um und beobachtete den Wächter, wie er Tyler's nächsten Besucher aufrief.

„Luke Diego.", rief er und einer der Typen die dort rum saßen sahen auf.

„Ja.", sagte er und ging mit ihm mit.

Das war also Luke. Tyler's bester Freund. Aha.

Wer weiß, vielleicht konnte der mir ja helfen!

Ich beschloss zu warten und setzte mich auf den Platz, auf dem Luke vorher gesessen hatte.

Never Be The SameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt