Kapitel 6// Das Vapiano

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Tag 2/ 24.07: 17:30 Treffen im Vapiano, evtl. Lieblingsessen d. Spieler

Oh je, den ganzen Tag schon hatte ich überlegt, was ich anziehen sollte, ich konnte ja schließlich nicht mit Jogginghose da auf kreuzen. Schließlich entschied ich mich um 12:38 Uhr dazu, einfach mal shoppen zu gehen. Ich schnappte mir meine Handtasche und ging zum Auto. Um 13:06 Uhr fuhr ich ins Parkhaus ind stellte mein Auto ab.

Als erstes steuerte ich H&M an, doch musste ich nach kurzem Suchen feststellen, das es hier nichts passendes für mich gab. Auch nach Suchen im Tally,C&A und New Yorker fand ich nichts. Schließlich kaufte ich mir in einem Café einen Cappuccino und trank den. Danach lief ich noch durch die Straßen und dann fiel mir plötzlich ein Laden auf, der etwas versteckt zwischen einem DM und einem Optiker lag. Er hieß 'Stella's Moore' und hatte wunderschöne Kleider im Schaufenster. Ich steuerte den Laden an und öffnete die Türe. Ich blickte mich um und sah wunderschöne Kleider. Sofort kam reine Verkäuferin hinter dem Thesen her geschossen und fragte mich was ich suchte. Ich meiner, ich schaue nur, zog sie wieder ab. Ich zog einige Kleider von der Stange, aber das Richtige war nicht dabei. Just in dem Moment, wo ich raus gehen wollte, kam eine neue Stange Kleider rein. Das war es. Es war oben rot, ohne Träger, ging nach unten ins cremefarbene um und hatte auf der linken Seite einen silbernen Glitzerschnörkel. Ich schnappte es mir und ging in eine Kabine. Es passte wie angegossen uns ich konnte es gar nicht erwarten, es heute Abend zu tragen. Ich suchte mir noch Schuhe, wurde auch schnell fündig und entschied mich dazu, schwarze High Hegels zu tragen. Dazu noch meine zum Kleid passende rote Handtasche. Passte eigentlich alles zusammen. Ich schaute auf das Preisschild des Kleid und musste schlucken. 5.899€ für das Kleid, 459€ die Schuhe.... Aber meine Eltern hatten mir ein Konto einrichten lassen, auf das sie jeden Monat Geld fließen ließen. Ich zahlte meine Abendkleidung und verließ den Laden. Ich beschloss, trotz der großen Tüte, noch ein bisschen in der Stadt zum zulaufen.

Ich war noch keine 50 Meter gelaufen, als ich an einer Ampel anhalten musste. Als es endlich grün wurde, ließ ich meinen Blick über die Straße gleiten und erschrak. Neben mir saß Marco Reus in seinem mordsmäßig teuren Auto und grinste mich an. Nach gefühlten Stunden, in denen ich ihn anstarrte, hupte er und ich bemerkte,dass ich die ganze Straße blockierte, da ich ihn die ganze Zeit angeguckt hatte. Gott, wie peinlich. Ein Polizist musste das auch bemerkt haben, denn er steuerte direkt auf mich zu und fragte mich: "Ein bisschen in Gedanken versunken, was?" Ich nickte und konnte meinen Blick nicht von Marco wenden, der immer noch im Auto saß. Der Polizist verfolgte meinen Blick, blieb auch an Marco hängen und nickte verständlich. "Das war aber das letzte Mal", meinte er großzügig. "Wird nicht wieder vorkommen", meinte ich verwirrt und ging. Den Polizisten hörte ich noch rufen: "Musik aus!", denn Marco hatte das Lied 'drive by' von Train auf voller Lautstärke aufgedreht. Der winkte dem Polizisten, machte die Musik leiser und fuhr weiter. Ich stand da. Sag mal Lissy, sagte ich mir selber, was solln die Scheiße? Ich hatte mich voll zum Deppen gemacht. Ich wollte doch gar nichts von Marco, geschweige denn kannte ihn. Ich hatte ja noch nicht mal mit ihm geredet, ihm jediglich nur meinen Namen am Flughafen gesagt.

Ich hing meinen Gedanken nach und merkte nicht, dass ich die ganze Zeit vor Jürgen stand. "Und? Du kommst doch heute Abend auch ins Vapiano, nicht?". fragte er mich gerade. Endlich war ich aus meiner Starre erwacht und antwortete ihm: "Ja, ich hab mir gerade ein Kleid besorgt." Zum Beweis hielt ich ihm die Tüte hoch. "Darf ich mal sehen?", fragte mich Jürgen. Ich schüttelte den Kopf. "Nee, erst heute Abend." Er lachte herzlich, verabschiedete sich und ging. Ich machte mich ebenfalls auf den Weg und ging zum Parkhaus. Dort angekommen stieg ich ins Auto und fuhr nach Hause.

Daheim machte ich mir etwas Kleines zu Essen, da ich heute Abend ja eigentlich gut essen würde. Ich zog mir eine Jogginghose an und setzte mich mit meinem Käsebrot auf die Couch, um den Fernseher anzuschalten. Ich guckte Verdachtsfälle, wobei ich sagen muss, dass das eigentlich der größte Scheiß ist. Nach zweieinhalb Stunden machte ich den Fernseher aus und merkte, dass es schon kurz nach halb fünf war. Ich ging in mein Schlafzimmer, um mein Kleid vom Kleiderbügel zu nehmen, auf den ich es vorher liebevoll gehängt hatte. Für wen machte ich mich eigentlich so hübsch, fragte ich mich. Marco, schoss es mir sofort durch den Kopf. Diesen Gedanken versuchte ich ganz schnell zu verdrängen. Was sollte der von einer wie mir schon denken? Kleine Pressetussi, die heute Abend sein Lieblingsessen ausfindig machen sollte. Wobei ich mich wirklich fragte, wofür das gut sein sollte. Ich zog das Kleid und die Schuhe an. Harmonierte eigentlich voll gut. Dazu hatte ich noch cremefarbene Ohrringe. Dazu schminkte ich mich dezent und machte noch etwas Lippenstift drauf. Um viertel nach fünf machte ich mich dann auf den Weg, schnappte meine Handtasche und fuhr los. Um fünf vor halb war ich dann da. Ich hatte keine Ahnung, ob ich warten sollte oder rein gehen sollte. Ich beschloss noch fünf Minuten zu warten. Nach und nach kamen die Jungs und schüttelten mir die Hand. Bis Marco kam. Er nahm meine Hand und fragte mich dann: "Was machst du hier draußen? Komm doch rein." Dabei grinste er. Ich musste sagen, er hatte sich total rausgeputzt, das heißt er hatte einen Anzug an, wie die anderen und hatte ein umwerfendes  Parfüm drauf. Keine zwei Sekunden danach kam Jürgen und wir gingen zu dritt rein. Marco musterte mich unauffällig von der Seite. Hoffentlich hatte er meine Aktion von heute Mittag vergessen. Ich hoffte es inständig. Aber nein, das Schicksal machte mir einen Strich durch die Rechnung. "Was war denn heute Mittag los?", meinte er und konnte sich sein Lachen kaum mehr verkneifen. "Ich hab manchmal so was, da erstarre ich einfach so, für ein paar Minuten." Oh scheiße, hatte ich das gerade wirklich gesagt?! Natürlich stimmte es nicht, doch anscheinend hatte ich es laut gesagt, denn Marco lachte auf einmal lauthals los. Man wie peinlich. So einen Blödsinn, 'ich erstarre für ein paar Minuten'. Wieso passiert immer mir so was peinliches. "Oh je, so was hab ich ja noch nie gehört.", meinte er und lachte weiter. Mir war das jetzt zu blöd und ich ging auf den Tisch von den Jungs zu. Ich setzte mich und Jürgen fing an. "Ja Lissy, da du ja die Namen der einzelnen Spieler nicht weißt, würde ich sagen, jeder sagt seinen Namen jetzt." Maaaaan, und das nur, weil ich die Namen nicht wusste. Jeder stellte sich der Reihe nach vor, zwischendurch kam ein Kellner und nahm die Bestellung auf. Nach der 'Vorstellungsrunde' begannen die Jungs zu quatschen. Wie sollte ich denn bitte rausfinden, was deren Lieblingsessen war? "Lissy?", fragte Jürgen. "Ähm ja?", meinte ich verlegen. Der ganze Tisch war ruhig. Was hatte er gerade gefragt? "Was hast du denn gemacht, bevor du nach Dortmund gekommen bist?", fragte er, anscheinend schon zum zweiten Mal. "Ja, also ich hab bei so 'ner Teenie Zeitschriften Kette gearbeitet und das ist mir halt zu langweilig geworden", meinte ich. Er nickte und schließlich kam das Essen. Ich guckte genau, was jeder hatte. Ich notierte mir unauffällig die Essen, ehe ich selber anfing.

Der Abend verlief eigentlich gut, ich selber sprach nicht viel, die Jungs unterhielten sich gegenseitig. Doch wurde ich manchmal mit einbezogen, vor allem, als sie anfingen über New York zu reden. "Und du fährst ja auch mit..", meinte Marco plötzlich. "Ja, Problem damit?", meinte ich in seine Richtung. "Neee, eigentlich gar nicht", meinte er und fuhr sich grinsend durch die Haare. Jedes Mal machte er das. Langsam fing ich an, ihn zu mögen. Und plötzlich hatte ich das Gefühl, es gab nur noch uns zwei. Ich redete und er redete. (train- angel in blue Jeans) Den ganzen Abend. Bis wir merkten, dass wir langsam gehen sollten. Man, ich quatschte den ganzen Abend mit einem Fußballstar, den ich gerade mal zwei Tage kannte. Und jedes Mal, wenn ich ihn anguckte, kribbelte es in meinem ganzen Körper. Aber, konnte man sich schon nach zwei Tagen in jemanden verlieben? Doch selbst wenn es so wäre, ich dürfte es nicht. Mein Chef würde mich umbringen. Aber er empfand nichts für mich, es konnte nicht anders sein. Um kurz nach zwölf rief ich den Keller zu mir und bezahlte. Auch Marco bezahlte und gemeinsam verließen wir das Vapiano. Die anderen waren bereits gegangen. "Also dann, wir sehen uns", meinte er. Ich nickte. "Ciao", sagte ich und drehte mich um. Ich lief zu meinem Auto, stieg ein und fuhr nach Hause.

Fußball, Herz und Dortmundflirt (Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt