Kapitel 9// Training

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fiel mir ein, dass ich ja um halb zwölf draußen sein musste. Also zog ich mich an und frühstückte erst mal. Danach ging ich ins Bad und richtete mich. Es war erst halb zehn und so beschloss ich, vor dem Arbeiten noch kurz bei Stefanie vorbei zugucken. Ich zog mich also an, schnappte mir meine Sachen und ging zum Auto. Vor kurzem hatte ich einen Blumenladen an der Ecke meiner Straße gesehen und beschloss, Stefanie einen Strauß Blumen mit zubringen. Die Frau begrüßte mich freundlich. "Na, was kann ich für sie tun?" "Ich wollte für meine Freundin einen Strauß Blumen kaufen, sie hat gestern ein Kind bekommen." Sid nickte, verschwand kurz hinter dem Tresen und kam kurz daraus mit einem großen Strauß Blumen wieder. In der Mitte steckte ein Holzschnulli mit einem langen Stiel, der mitten in den Blumen Steckte. "Wie heißt denn das Baby?", fragte sie mich. "Leon", entgegnete ich. Sie schrieb 'Leon' in Schönschrift auf die Hinterseite des Holzschnullis. Ich nahm den Strauß und bezahlte knapp vierzig Euro. Dann machte ich mich auf den Weg zum Krankenhaus, suchte das Zimmer, klopfte an und trat ein. Dort lag Stefanie und neben ihr lag Leon in seinem Bettchen. "Hi", meinte ich leise, denn ich sah, dass Leon schlief, ging zu Steffi und umarmte sie. Ich streckte ihr den Strauß entgegen und sie nahm ihn lächelnd entgegen. Ich setzte mich auf einen Stuhl und dann fingen wir an, über Gott und die Welt zu reden. Zwischendurch wachte auch Leon mal auf und Steffi musste ihn stillen.

Mittlerweile war es schon kurz nach elf und vom Krankenhaus zum Trainingsgelände dauerte es knapp fünfzehn Minuten (keine Ahnung, ob das stimmt:D). Ich verabschiedete mich von Steffi, verließ das Krankenhaus und ging zum Auto. Ich machte den Motor an und fuhr los. Um kurz vor halb war ich dann schließlich da und parkte mein Auto etwas Abseits vom Gelände. Dann ging ich auf den große Platz zu, zeigte dem Security Typen meine Karte und konnte dann ohne Probleme durch. Ich setzte mich auf die Tribüne und sah, dass noch keiner der Spieler da war. Also nahm ich mein Handy und sah, dass mir Dania, eine alte Freundin geschrieben hatte. 'Hi süße! Sorry, dass ich mich erst jetz melde. Hatte viel Stress wegen der Trennung mit Marcus und dem Ausziehen. Ich hoffe, du bist gut angekommen? Und dir gefällt Dortmund? Ich war als kleines Kind ja immer in den Ferien bei meiner Oma und schon damals hatte die Stadt mich fasziniert. Auch hoffe ich, dass alles mit deinem Job bei der Zeitung klappt! Welches Thema hast du jetzt bekommen? Würde mich echt interessieren!! Aber stress dich bitte nicht, du hast bestimmt noch andere Sachen zu tun! Ganz viele liebe Grüße Daaaaniiiiaaaa ❤❤' Ich musste schmunzeln. Das war Dania. Ihr Ex Markus hatte Ohr ganzes Geld, das sie beim Modeln verdient hatte, einfach aus dem Fenster raus geschmissen. Teure Autos, Klamotten, saufen etc. Könnt in euch ja vorstellen. Ich tippte schnell zurück. 'Hi Daaaniiaa Ja, ich bin gut hier angekommen. Was mein Thema mit der Zeitung angeht, ich hab das Thema Fußball aufgebrummt bekommen. Kannste dir dann ja vorstellen, mit was für einer Begeisterung ich jeden Tag zur Arbeit fahr. Mittlerweile ist es nicht mehr ganz so schlimm, aber mein Hobby wird es trz nie sein! Ich muss jetzt dann auch wieder arbeiten! Ganz viele Grüße und 100000 Küsschen Lissy ❤'. Ich drückte auf 'Senden' und steckte dann das Handy weg. Es war jetzt genau 11:30 Uhr und weder die Jungs noch Jürgen waren da. Wunderte mich, denn eigentlich war Jürgen immer total überpünktlich. Ich beschloss noch fünf Minuten zu warten und schließlich kamen dann auch die Ersten auf den Platz. Die Nummer 11 entdeckte ich sofort und schaute die ganze Zeit in seine Richtung. Auch er guckte einmal zu mir und grinste mich an, dabei hob er kaum merkbar die Hand. Ich war total geflasht- wie konnte man bitte schön nur so heiß sein? Schließlich kam dann Jürgen zu mir und erklärte mir, was er heute alles im Training vorhabe. Ich notierte mir alles eifrig und nach zehn Minuten Diktat über den Trainingsverlauf von heute ging er zu den Jungs und fing an zu trainieren.

Nach drei Stunden sahen alle ziemlich geschafft aus (war ja auch verständlich, bei 33° im Schatten) und trotteten dann langsam zu den Kabinen um sich zu duschen. Ich über legte mir schon mal, wie ich Ende der Woche meinen Bericht schreiben würde. Ich müsste bis Montag meinem Chef den Artikel schicken. Nach fünf Minuten hatte noch mir einen Anfang über legt, stand dann auf und wollte Richtung Auto laufen, als ich von hinten am Arm festgehalten wurde. Ich drehte mich um und blickte in das Gesicht von Marco. Mein Herz setzte für ein paar Millisekunden aus und mein Puls stieg. Ich atmete den Geruch von dem wunderbaren Parfüms von Marco ein und hätte fast aufgestöhnt. Mensch, Lissy!, maulte mich meinen innere Stimme an, jetzt benimm dich mal! Peinlich, peinlich,... Ich setzte ein freundliches Gesicht (aber nicht zu interessiert) auf und fragte: "Ja?" Marco fuhr sich verlegen durch die Haare, was mein Herz zum Rasen brachte. "Also... ich wollte dich fragen, ob.. also,.. willst du mit mir was trinken gehen?" Ixh glaube, er war froh, dass er den Satz halbwegs verständlich herausgebracht hatte, denn er war mindestens genau so verlegen wie ich, das merkte jeder. "Äh, also,....", stotterte ich. Himmel, dieser Junge brachte mich noch um den Verstand! "Gerne", antwortete ich dann schließlich. Er grinste mich mit seinem unglaublich süßen Lächeln an. "Ich hol dich dann so gegen halb sieben ab. Okay?", fragte er. Ich nickte und gab ihm noch meine Adresse. Ich konnte meinen jetzigen Zustand nicht bin Worte fassen. Marco grinste noch mal und drehte sich dann um und lief Kevin direkt in die Arme, der uns beobachtet hatte und leise pfiff. Ich schüttelte nur den Kopf und lief zum Auto.

Es war mittlerweile schon kurz nach fünf und ich hatte keine Ahnung, was ich anziehen sollte!! Nach langem Hin und Her entschied ich mich, eine Jeans anzuziehen, in die ich oben eine weiße Bluse steckte und noch High Heels. Dazu nahm ich meine weinrote Tasche und schminkte mich dezent. Ich lockte meine Haare ein wenig und ließ sie dann locker über meine Schultern fallen. Sah eigentlich gar nicht mal so schlecht aus! Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass Marco gleich kommen wurde und kurz darauf klingelte es an der Tür.

Fußball, Herz und Dortmundflirt (Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt