Ich machte mich auf den Weg zur Schule, natürlich mit Hanna an meiner Seite. Hanna saß wie fast immer neben Adam und müllte ihn mit unwichtigen Infos zu. Er warf mir immer wieder gequälte Blicke zu, worauf ich lachen musste. Keiner von ihnen bemerkte, dass ich nichts sagte, aber ich meine, wenn es ja sowieso keine merkte, mussten sie es auch nicht wissen.
An der Schule angekommen suchte ich Nici und Liz. In der Cafeteria fand ich sie letztendlich und gesellte mich zu ihnen an den Tisch.
“Hey Annie!”, rief Nici erfreut und zog mich in eine Umarmung. Ich winkte ihr kurz um ein Hallo zu signalisieren.
“Geht's dir besser? Ich hab von deinem Unfall gehört…”, meinte sie, mit einem mitleidigen Unterton.
Ich nickte.
“Ist alles okay?”, fragte mich plötzlich Liz.
Ich versuchte zu lächeln, doch es gelang mir nicht. Stattdessen dachte ich schon wieder an das Ereignis und eine Träne rollte über meinen Wange.
Liz und Nici umarmten mich bis ich mich beruhigt hatte.
Ich löste mich aus der Umarmung und zog meinen Block aus meinem schwarzen Rucksack. Ich suchte mir einen Kugelschreiber und fing an zu schreiben.
Nach dem Unfall konnte ich mich nicht mehr bewegen, nicht mehr laufen, nichts. Ich habe alles wieder gelernt, nur sprechen kann ich nicht…
Die beiden laßen sich die beiden Sätze durch und sahen mich erschrocken an.
“D-Dh-Du kannst nicht r-reden?” stotterte Nici vor sich hin. Ich schüttelte den Kopf und sah die beiden bedrückt an.
Bevor ich noch in Tränen ausbrechen würde schrieb ich schnell auf das Papier:
Ich muss zum Direktor. Wir sehen uns später. :)
Ich wartete einen kurzen Moment, bis sie es durchgelesen hatten und packte dann meinen Block ein und stand auf. Ich ging zuerst auf die Toilette und stellte mich vor den Spiegel. Ich hatte seit dem Unfall einiges angenommen, da ich nichts essen konnte. Ich erkannte dieses Mädchen im Spiegel fast nicht wieder. In meinen Augen bildeten sich wieder Tränen die ich so schnell wie möglich weg blinzelte. Ich wusste nicht mehr wie ich mich fühlen sollte. Es ist, als hätte ich nur noch leere in mir. Aber ich wollte so leben wie früher. Ich möchte wieder Spaß haben, auf Partys gehen, egal was. Ich beschloss kurzer Hand wieder mein 'altes Leben' zurück zum Leben zu erwecken. Ich lebe nur einmal und ich möchte dieses Leben nutzen und so viel erleben wie möglich! Es bringt mir überhaupt nichts, immer traurig zu sein. Im Gegenteil, so würde es mir nur noch schlechter gehen!
Die Tür öffnete sich und ich zuckte erschrocken zusammen. Das Mädchen was durch die Tür kam sah mich genervt an und ging zur Toilette. Ich lächelte und verließ den A-Trakt der Schule. Ich machte mich auf den Weg zum Direktorat, welches im C-Trakt liegt.
Ich klopfte an der Tür und wartete bis sie sich öffnete. Der Direktor stand vor mir uns sah zu mir hinunter.
Ich lächelte ihn an und wedelte mit den Krankmeldungen vom Krankenhaus. Er schien zu verstehen und ließ mich herein. Wir setzten uns an den kleinen Tisch und er nahm die Zettel und sah sie an.
“Miss Smith”, grinste er mich an, “schön dass sie wieder da sind”
Ich lächelte ihn an und zeigte auf die Stelle, wo der Arzt geschrieben hatte, dass ich nicht sprechen konnte. Der Direktor laß sich die Zeilen durch und nickte.
"Ich werde es den Lehrern weitergeben!", meinte er und wandte sich an seinen Computer.
∆∆∆
Nun hatte wir Biologie und ich saß zwischen meinen 2 besten Freundinnen, die die ganze Zeit kein Wort mehr sagten. Nici warf mir manchmal einen Verzweifelten Blick zu, den ich jedoch nur mit einem kleinen lächeln erwiderte und meine Aufmerksamkeit wieder unserem Lehrer schank.
Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Weil sich alles ändert, zum Beispiel in unserer Freundschaft. Ich werde mich nicht mehr am Unterricht beteiligen können und auch fremde Menschen werden einem schlechten Eindruck von mir haben. Jedoch kann ich dies leider nicht ändern. Am Freitag hatte ich erneut einen Arzt Termin, diesmal aber bei einem Arzt, der sich über meine Stimmlosigkeit informiert hatte und uns nun die Ergebnisse mitteilen wollte. Ich fieberte schon auf Diesen Tag hin und hoffte sehnlichst, dass es irgendein Medikament gibt, oder eine Therapie.
Die Stunde war vorbei, und ich packte meinen Block, meine Stifte und meinen Laptop ein. Unsere Schule war sehr modern und auch weit fortgeschritten in der Technik. Die Lehrer arbeiteten teilweise mit Tablets und Beamern, andere aber auch mit verschiedensten Projektoren und Computern. Die Schüler dürften sich am Anfang des Jahres ihre Ausstattung aussuchen. Nici und Laura haben sich Tablets ausgesucht, müssen aber dafür 2 digitale Pflichtreferate halten. Ich habe mich für einen Laptop und einen handschriftlichen Pflichtaufsatz entschieden.
Ich mochte das schreiben. Man konnte seine Gefühle und Emotionen ausdrücken, ohne in peinliche Situationen vor Lehrern oder Mitschülern zu kommen.
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Hey ihr, ich hoffe euch geht's gut😊❤️
Hier ist das 5. Kapitel und ich hoffe es gefällt euch!Ich weiß nicht ob ich es schaffe jeden Samstag ein Kapitel zu veröffentlichen, ich haben euch auf meinem Nachrichtenboard auf dem Laufenden!❤️❤️
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Das Stumme Mädchen ( Noch Nicht Abgeschlossen)
Teen FictionSeine Berührungen hinterließen ein Kribbeln auf meiner Haut. "Ich liebe dich", hauchte er mir leise, kaum hörbar, auf die Lippen. Mein Atem hielt an. Mein Herz schlug so schnell, dass man es fast von außen hören konnte. Er nahm meine Hände und verkr...