Daya

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Wir hören Wölfe, wie sie ihre schön klingenden Lieder singen und ab und zu hört man Äste knacken. Ah, da ist ja schon unsere Scheune. Kaum sind wir im Haus, legen wir uns in unser Bett. Die Nacht ist ruhig und kühl, man hört Eulen, Eichhörnchen, Fledermäuse und viele andere Wesen des Waldes. Manaki, das Ei und ich liegen ganz eng aneinander gekuschelt, um uns gegenseitig zu wärmen. Alle schließen ruhig, nur ich hatte einen komischen und anstrengenden Traum. Alles ist schwarz, pechschwarz. Ich sehe plötzlich einen eisblauen Lichtball, der auf mich zu schwebt. Ich habe etwas Angst, dass muss ich zugeben. Auf einmal ertönt eine Stimme, welche sich ziemlich kindlich und piepsig anhört.
„Hallo meine Liebe, du brauchst keine Angst vor mir haben. Ich bin Daya, dein Drache.“

„Aber wie kannst du mit mir reden?“  „Ajona,  das ist eine unserer Kräfte. Einige Drachenreiter können über ihre Gedanken oder Träume miteinander kommunizieren.“
„Was?! Meinst du die, von denen Jobana immer erzählt hatte?“
„Ja Ajona, wir haben wie wenige andere Reiter die Fähigkeit über Gedanken und Träume miteinander zu kommunizieren. Doch können wir etwas das eigentlich niemand kann. Wir können Träume und Gedanken anderer steuern oder manipulieren.“
„Können wir etwa nur so kommunizieren? Muss ich immer träumen um mit dir zu reden?“
„Wir werden uns schon bald kennenlernen meine Liebe.“          „Woher weißt du das?!“
Das Licht schwindet langsam, ich rufe noch
„Halt bleib hier! Ich habe noch so viele Fragen an dich! Bleib hier!!! Bitte! Wann werden wir uns sehen und kennenlernen?!“
Es ist erloschen, weg einfach weg.

Plötzlich sehe ich ein helles, grelles Licht. Es breitet sich explosionsartig aus. Ich versuche davor wegzulaufen, doch scheitert dieser Versuch und das grelle Licht umgibt mich. Ich bleibe stehen und sehe Bilder von Menschen, Drachen, Kingus und anderen Wesen.Ich sehe wie das Bündnis der Drachen und Menschen geschlossen wurde. Wie die Reiter ausgebildet wurden. Den Kampf gegen die Kingus, die toten Anführer, Krieg. Ich fühle Glück, Angst, Wut, Trauer, Stolz, Mut und vieles mehr.
Ich empfinde die Emotionen, die in den Bildern vorkamen. Ich weinte aus mehreren Gründen, aber der schönste war, dass ich ein Bild von einem König mit seiner Königin, seinem Sohn und seiner Tochter im Arm sah.Das Bild verblasst langsam, doch kann ich dieses nicht vergessen. Mein Traum ist zu Ende und ich wache komplett verschwitzt auf.

Als die Sonnenstrahlen in unser Zimmer scheinen, sah ich einzelne Staubpartikel durch die Strahlen tanzen. Ich wecke Manaki zärtlich, stehe auf und gehe in die Küche, er läuft mir hinter her. Er bellt und jammert freudig, als ich das Essen für die Rast bei der Jagd vorbereite. Ja wir gehen heute jagen und freuen uns schon tierisch darauf. Ich packe das Proviant für den langen Tag ein und dann gehen wir auch schon los um zu jagen. Nach einigen Minuten sind wir auch schon in unserem Jagdgebiet. Die Jagd beginnt. Während dessen liegt das Drachen Ei zuhause immer noch reglos im Bett. Die Sonnenstrahlen scheinen darauf und es schimmert dadurch ozeanblau. Doch plötzlich zuckt es zusammen und es entstehen einzelne kleine Risse. Es zuckt nochmal und nochmal, die Risse werden immer größer. Sie umranden bereits das komplette Ei. Es bewegt sich immer mehr und schon ist ein Stück der Schale abgeplatzt.

Es herrscht für kurze Zeit Stille. Es fällt auf einmal mit einem lauten Rumsen herunter und es ertönt ein lautes Quietschen. Ein weiteres großes Stück platzt ab und schon schaut vorsichtig eine kleine Schnauze aus dem Ei und es wird ein kleiner Drachenkopf sichtbar. Es ertönt ein piepsiges, freudiges Gähnen. Der kleine, eisblaue Babydrache steigt tapsig aus dem Ei und schaut sich erstmal mit seinen großen, azurblauen Augen, das ganze Haus an. Es tapst noch etwas unbeholfen auf dem Boden herum. Nach einigen Minuten, des unbeholfenen Tapsens hört man ein freudiges knurren und los geht die Endeckungstour. Neugierig geht sie Richtung Küche und springt etwas unbeholfen und dennoch inzwischen weniger tapsig auf einen Stuhl und von dort auf den knarzenden Holztisch. Es fallen einige Gegenstände wie Bücher, Gläser und Stoff zu Boden. Einiges geht zu Bruch. Das kleine Ding rennt freudig herum und wirft Möbel um, zerreißt einige Kissen und vieles mehr.

Samaron und die eisblaue RetterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt