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Am nächsten Tag in der Firma ist Freja genau so wie gestern Abend. Kurz angebunden zu mir aber nett und zuvorkommend zu den Kanadiern. Ich habe gehofft dass ich mit ihr reden könnte aber sie geht mir aus dem Weg und weicht aus. Ich frage sie ob sie mir vielleicht sagen könnte weswegen sie so ist. Sie sagt kalt dass sie mir nichts zu sagen hätte. Ich bin so verletzt. Das kann doch nicht wahr sein! Sie hat echt nur mit meinen Gefühlen gespielt. In meiner Trauer bin ich auch gemein zu ihr und ich sage dass sie sich unmöglich verhält und scheisse angezogen ist. Sie wirft mir an den Kopf dass ich ja meine rothaarige Frau fragen könnte ob sie für mich übersetzt. Ich bin so sauer. Ich sage ihr dass sie gerne gemein zu mir sein könne aber meine Schwester kann überhaupt nichts dafür dass sie ein Problem mit mir hat. Jenny ist eine Waise und ich ziehe sie auf! Seit Mama tot ist kümmere ich mich um mein Baby! Wenn sie sich an meinem Kind vergeht kann sie gerne gehen. Ich weiß dass ich einen riesigen Fehler mache aber ich schmeiße sie mit deutlichen Worten raus. Freja schaut mich entsetzt an. Ich drehe mich enttäuscht und wütend um und gehe.
Ich sehe noch wie Gabriel von einer fluchenden Finja verfolgt wird. Ich könnte heulen. Ich wünschte Freja würde fluchend hinter mir her rennen aber sie ist verschwunden.
Enttäuscht fahre ich nach unten um zu schauen ob ich Freja vielleicht doch noch sehe. Ich muss mich bei ihr entschuldigen. Ich brauche sie heute. Im Foyer entdeckt ich zwar nicht sie aber das grünäugige Mädchen von neulich Abend im Fahrstuhl. Sie unterhält sich mit einem Franzosen der ebenfalls zu dem Meeting eingeladen ist. Das Mädchen begleitet den Franzosen zum Konferenzraum. Ich folge den beiden. Sie hat mich bereits entdeckt und freundlich begrüßt. Als sie den Herrn im Konferenzraum abgeliefert hat frage ich sie ob sie nicht für uns übersetzen will. Sie ist genialerweise einverstanden. Das Mädel scheint jung zu sein. Vielleicht so alt wie Jenny. Sie erzählt mir Frejas und Finjas Schwester zu sein. Sie hält den Vortrag und ich bin sprachlos wie gut sie das macht. Sie steht da vorne als gehöre sie da hin. Sie lacht und scherzt erst einmal mit den Anwesenden Herren. Sie ist total unbekümmert und locker. Die Herren sind alle von ihr entzückt. Sie scheinen von ihr freudig überrascht zu sein und begegnen ihr wohlwollend. Das Mädchen referiert frei und kann sogar Details erklären. Ich könnte vor ihr nieder knien. Ich hätte gedacht unser Meeting würde ein Fiasko aber dank ihr wird das ganze ein voller Erfolg! Ich lade sie danach noch zum Mittagessen ein aber sie möchte nicht. Ich bin ihr unendlich dankbar dass sie mir den Arsch gerettet hat. Sie geht zurück zu ihrer Arbeit. Doch als ich mit unseren Gästen im Fahrstuhl bin öffnet sich die Tür auf der 42. Etage und das Mädchen steht weinend und blutüberströmt vor uns. Ich kann kaum fassen was ich da sehe. Ich springe aus dem Fahrstuhl um ihr beizustehen. Ein junger Mann kommt ebenfalls und nimmt sie zärtlich in den Arm. Er erklärt mir dass Gabriel das Mädchen zusammengeschlagen hat um ihr zu kündigen. Ich bin stinksauer. Der junge Mann bringt das Mädchen weg. Ich gehe zu Gabriel um ihm die Meinung zu geigen. Er darf doch niemanden schlagen! Ich suche mir die Adresse der Green Schwestern raus. Praktischerweise wohnen sie anscheinend zusammen. Ich gehe zu der Adresse und stehe vor der Lagerhalle wo auch Freja wohnt. Ich Schelle und das grünäugige Mädchen öffnet. Sie steht völlig unversehrt vor mir. Ich bin erfreut dass es vorhin schlimmer aussah als es tatsächlich ist. Sie sagt jedoch dass ich sie verwechseln würde, ihre Schwester sei oben. Sie lädt mich ein mit rauf zu gehen und ich erklimme mit ihr zusammen die Stufen. Oben angekommen sitzt eine richtige Großfamilie um einen riesigen Tisch. Ich werde nett begrüßt und ehe ich mich versehe sitze ich mit am Tisch und habe einen Teller vor mir stehen mit leckerem Essen. Colin sitzt neben mir und wir unterhalten uns über das neue Programm das Colin für unsere Firma geschrieben hat. Neben ihm sitzt mein neuer IT Mitarbeiter. Dain ist Colins Freund den er eingestellt hat. Dain scheint ein pfiffiges Kerlchen zu sein das jede Menge über Computer weiß. Nur spricht er nicht. Ich glaube er ist stumm. Aber Colin und er unterhalten sich mit Gesten und Mimik. Manchmal tippt er etwas auf sein Smartphone und hält es Colin unter die Nase dass er es liest. Am Ende des Essens fragt mich ein Riese namens Aak weswegen ich gekommen sei. Ich antworte ehrlich dass ich mich bei meinen Mitarbeiterinnen entschuldigen wollte und sie wieder haben will. Rana ist sofort einverstanden und strahlt ihren Freund Matt an. Finja ziert sich etwas und bei Freja muss ich betteln. Sie lässt mich zappeln aber als sie mir zusagt habe ich das Gefühl dass sie nicht nur zu den Job sondern auch zu mir ja sagt. Sie möchte unbedingt an meinem Afrika Projekt beteiligt werden. Ich bin so unendlich erleichtert dass ich es ihr verspreche. Sie umarmt mich und wir setzen uns aufs Sofa. Dort Berichte ich ihr von der Entwicklung heute und welche Firmen sich am Brunnenbau beteiligen. Ich bin echt erleichtert dass sie wieder normal mit mir spricht. Als ich alles erzählt habe frage ich sie weswegen sie böse auf mich war. Freja druckst rum. Finja hat ihr erzählt dass ich verheiratet sei. Jenny und ich sind als Ehepaar vorgestellt worden. Sie hat das wirklich geglaubt. Ich schaue sie entsetzt an. „Aber Jenny ist meine Schwester!" erkläre ich ihr entsetzt. „Ich weiß." sagt Freja. „Das habe ich heute früh mitbekommen." Freja schämt sich und bittet um Verzeihung. Ich habe ihr schon verziehen und ziehe sie in meine Arme um ihr einen Kuss zu geben der ihr alle meine Liebe zeigt. Ich bin so glücklich dass ich sie wieder habe. Freja nimmt mich mit auf ihr Zimmer und in der Nacht haben wir wahrscheinlich unseren ersten Sex.

RyanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt