5. Kapitel

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~Julians Sicht~

"Sie ist da.", zusammen mit Kevin ging ich zur Halbzeit in die Kabine. Wir machten ein gutes Spiel, aber ich konnte nur an sie denken. Verwirrt drehte sich Kevin jetzt um: "Wer ist da?"
"Das Mädchen von gestern." In einem PSG Shirt. Ein Fan. Warum war mir das nicht vorher eingefallen?
"Sprich sie an, Jule."
Nervös verschränkte ich meine Hände im Nacken. Es ging nicht.
"Was ist denn los? Ich weiß ja, dass du kein Draufgänger bist, aber dass du dich nicht mal traust jemanden anzusprechen..", grinste Kevin.
"Das ist es nicht", ich holte Luft, " sie ist hier, hat ein Trikot an. Sie ist ein Fan."
"Ja und jetzt?", verdattert schaute er mich an. Verstand er das wirklich nicht?
"Ich..ich möchte mich nicht mit jemand treffen, der mich nur wegen meiner Bekanntheit interessant findet."

~Kaias Sicht~

„Was ist denn los, Kaia? Sollte ich nicht die schlecht Gelaunte sein? Schließlich führt deine Mannschaft und nicht meine", etwas genervt betrachtete sie mein Trikot. Zusammen standen wir in einer Schlage am Getränkeverkauf. Auf die zweite Halbzeit hatte ich gar keine Lust und am liebsten hätte ich Lara vorgeschlagen, dass wir einfach gehen. Julian ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ein Fußballstar, jemand besseres hätte man sich ja nicht raussuchen können.. Super gemacht Kaia!
Mit den Getränken und unter dem argwöhnischen Blick Laras liefen wir zurück zu unseren Plätzen. Nach und nach kamen die Spieler wieder nach draußen. Erst kurz vor Wiederanpfiff kam auch Julian, der sich mit einem Teamkollegen unterhielt, raus. Gerne würde ich jetzt Lara fragen, wer dieser war, aber die war genug damit beschäftigt ihre Mannschaft anzufeuern. Als Julian sich in meine Richtung drehte, schaute ich schnell weg. Das Spiel ging weiter und ich versuchte mich vergeblich auf dieses zu konzentrieren. Den ganzen Lärm von der Fans, das ganze Gezappel der Trainer und das Herumlaufen der Spieler nahm ich nicht mehr wirklich war. In meinen Gedanken war ich schon auf dem Rückweg. Übermorgen würde es wieder nach Hause gehen , und dann war das alles hoffentlich bald wieder vergessen. Ich machte mir selbst Vorwürfe, ich solle mich nicht so anstellen, denn ich kannte Julian ja gar nicht. Aber er hatte sich trotzdem in mein Kopf gebrannt.
Ich zuckte zusammen als Lara mir auf die Schulter tippte. Sie wirkte etwas enttäuscht. Ein kurzer Blick auf die Anzeige verriet mir auch wieso. Das Spiel war gerade abgepfiffen worden und Paris hatte gewonnen. Ich wollte mich gerade mit einem Aufmunterungsversuch an meine Freundin wenden, da sah ich, dass eine Person vom Spielfeld auf uns zu lief.

~ Julians Sicht~
Nervös lief ich in ihre Richtung. Sie redete gerade auf eine Person neben ihr ein. Immer wieder blickte sie unruhig zu mir rüber, so als würde sie versuchen so schnell wie möglich zu verschwinden. Aber ich nahm mein ganzen Mut zusammen, auch um Kevin zu beweisen, dass ich nicht feige war. Es war seine Idee gewesen und diese war leider nicht zu schlecht, um nein zu sagen. Außerdem wollte ich sie kennen lernen. Seit ich sie gestern getroffen hatte, ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Das ganze Spiel über hatte ich immer mal wieder zu ihr geschaut. Ihr Lächeln war so ehrlich und wunderschön.
Es musste ganz schön komisch aussehen, ein Pariser im Gästeblock. Ich hielt das Trikot in meinen Händen noch etwas fester und machte die letzten Schritte auf sie zu.

~Kaias Sicht~

Verzweifelt hatte ich versucht Lara zu überreden schon zu gehen. Dafür hatte die Zeit vom entdecken Julians  bis er vor mir stand aber leider nicht gereicht. Er wirkte etwas verunsichert und seine Stimme zitterte, als er anfing zu reden. „ Ich nehme mal an du sprichst deutsch?" Er lächelte mir schüchtern zu. Ich nickte nur. Lara, die uns fragend anschaute, ignorierte ich einfach.
„Ich bin Julian..äh wusstest du wahrscheinlich schon." Kurz schaute er auf den Boden, dann richtete er seinen Blick wieder auf mich. „ Ich wollte mich noch mal bei dir entschuldigen,... also weil ich dich abgeschossen hatte... und äh ja, es tut mir leid."
„Kaia, also ich meine ich heiße Kaia", gab ich verlegen zurück. Plötzlich fingen seine Augen an zu strahlen. „Es tut mir leid, Kaia. Hier das ist für dich." Er gab mir sein Trikot, lächelte mir noch einmal zu und lies mich daraufhin ein weiteres Mal sprachlos zurück.

Can it be us? - Eine Julian Draxler FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt