Es war einer der wenigen Tage an denen Yukhei sich nicht draußen auf der üblichen Bank befand, sondern in einer stillen und öden Bibliothek. Teilnahmlos hatte er das Buch vor sich aufgeschlagen, wagte nicht mal ein Blick auf die zahlreichen Wörter und Sätze die ihm sich boten, viel mehr lag seine Aufmerksamkeit auf den Straßen Seouls die er durch das beschlagene und mit den chaotischen Regentropfen verzierten Fensters das sich an der Wand entlang zog sah. Ein stürmisches tief hatte sich über Seoul gelegt. Für Yukhei war dieses Wetter absolut unpassend und überflüssig seinen Geschmack nach zu beurteilen. Bisschen Regen tat ihm jetzt nicht weh, aber der eiskalte Wind der diesen in jedermanns Gesicht peitscht macht es nicht gerade einladend sich bei so einem Wetter auch draußen aufzuhalten. So blieb auch er ohne Einwände im warmen trockenen.
Das quietschen der alten, schweren Holztür erklang und brachte einen kühlen Windzug mit sich, der das dicke Stück Holz mit einem hallenden Knall sofort wieder schließen lies. Ein kleines zucken durchfuhr den jungen Mann durch die plötzliche Lautstärke. Sein Kopf schnellte fast wie von selbst in die Richtung in der, der Laut erzeugt wurde und fand einen durchnässten Jungen vor. Die knalligen Haare ließen regelmäßig kleine Tropfen fallen, die Lippen blau, die Wangen knallrot durch die Kälte und der Körper am zittern. Hätte er die wachen und lebhaften Augen des Jungen nicht bemerkt, hätte er meinen können dieser würde jeden Moment dem harten Boden einen Besuch abstatten. Zaghaft bewegt der Junge Mann sich in Yukheis Richtung, hinterließ bei jedem seiner Schritte einen nassen Abdruck seiner Schuhsohle, gemischt mit belanglosem Dreck und Blättern. Sein Blick huschte einige male durch die kleine Ecke in welcher Tische und Stühle zur Verfügung standen. Heute war die Bibliothek ein wenig gefühlter als sonst. Was erwartet man auch an einem Tag wie diesem? Still ging der Junge an dieser Ecke vorbei und stellte sich grübelnd vor das riesige Regal, gefüllt von zig Büchern. Desinteressiert wendete Yukhei seinen Blick von dem Fremden ab und versuchte sich auf das Buch zu konzentrieren welches bereits Stunden unbewegt vor ihm lag. Seufzend nahm er es sich zur Hand, begann erneut zu lesen, merkte allerdings schnell das ihn das geschriebene eher weniger zu interessieren schien. Verträumt fängt er an auf die volle Buchseite zu starren nur um erneut in seine Gedankenwelt zu verschwinden.
Minuten verstrichen ehe der orange haarige das fand was er benötigte und wendete sich erneut den wenigen Tischen zu. Etwas unschlüssig stand er einige Meter von diesen entfernt. Normalerweise fand er immer einen Platz an dem er ungestört sein konnte, was anders gesagt hieß; keine Menschenseele in einem Umfeld jeweils von 2 Metern. Heute musste der Junge sich wohl mit dem zufrieden geben was zur Verfügung stand, also wählte er den Tisch an dem sich nur ein Junge befand. Still ließ er seinen Rucksack auf den Stuhl neben sich fallen und holte einige Unterlagen raus um sie sich auf dem Tisch bereit zu legen.
Das leise klatschen der Hefte holte Yukhei zurück ins hier und jetzt. Da er das Buch sowieso nicht mehr lesen würde, klappte er es zu und stand auf um es zurück an seinen gehörigen Platz zu stellen. ,, Uhm.. bevor du es weg stellst, könnte ich es vielleicht haben?'' fragt der Junge der vorhin in die Bibliothek gekommen war. Überrascht schaut der große Mann zu ihm runter. ,,Also, ich hatte es vorhin gesucht doch was war nicht mehr dort wo es sein sollte.. jetzt was ich ja wieso.'' sprach der Fremde mit einem schmalen Lächen weiter. ,,Oh.. ehm.. klar. Hier.'' wie gewünscht gab Yukhei ihm das Buch. ,,Vielen Dank.. uhm-'' ,,Yukhei. Wong Yukhei''
Weiterhin lächelnd nickte der Junge auf dem Stuhl. ,,Dann, Dankeschön Yukhei.''
Stumm nickte Yukhei und schlüpfte in seine Jacke, zog sich die Mütze dabei tief ins Gesicht.
,,Eventuell sieht man sich ein weiteres mal, Jungwoo.''Damit entfernte Yukhei sich in Richtung Tür, hinterließ den immer noch so Fremden mit einem fragendem Blick.
Woher wusste Yukhei seinen Namen?
Guten Abend, liebe Reader.
Wie geht es euch heute?Das erste aufeinander treffen ist gescheh'n, klischeehaft nicht wahr?
Nun denn, Kritik und schöne Kommentare wird gern gesehen :^
xx L
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Illusion. [luwoo
FanfictionJahrelang hatte er fest an diesen Menschen gelaubt, jedoch war er eine Täuschung seiner selbst.