The might of Azerite

•▪■Prolog■▪•

"...hat das jeder mitbekommen!"
"Wir spüren sowas..."
"Und das ist gut.", hörte der recht junge Raeion, während er sich mühevoll hinter der Säule aus Stein versteckte, die mitten in Neltharions Hort von all den Ahnen erzählte, von all den Drachen, die ihre Leben bereits verloren hatten, und ein paar wenige, die noch lebten. "Ich möchte, dass jeder von uns danach sucht. Wir brauchen nur ein bisschen davon, damit wir die Struktur und das gesamte Drum und Dran analysieren können."
"Ist es wahr, dass wir dann die Waffen der Sterblichen infiltrieren können?", fragte eine Drachin hoffnungsvoll.
Der Stille zufolge nickte ihr zeitiger Anführer, Sheranion, gerade.

Der siebzehnjährige Raeion grinste schelmisch.
Er würde der erste sein, der dieses Gestein hierher bringen würde und es verstehen.
Der erste, der es würde beschwören können.

"Ich kenne diesen Blick.", wisperte ihm seine gleichaltrige Freundin Sara zu und kauerte sich neben ihn. "Tu's nicht, Rae. Wirklich nicht. Du kannst nicht kämpfen.", erinnerte sie ihn an seinen verstauchten linken Arm, der einbandagiert an seinen Körper gedrückt wurde.
"Was soll schon schief gehen?", widersprach er schulterzuckend. "Mutter hilft mir schon."
"Hast du überhaupt eine Ahnung, wie du sie gezielt führen kannst?"
Raeion schwieg.
Nein, dass wusste er nicht, aber das würde er schon irgendwie schaffen.

"Ich nehme einfach mal an, du bist auf dumme Gedanken gekommen.", ertönte da auch schon Sheranions zuckersüße Stimme, mit der er wirklich jeden Jungdrachen zu verschrecken vermochte.
Wieder schwieg Raeion, doch Sara antwortete schon für ihn.
"Er sagte, er sähe kein Problem darin, sich an der Suche zu beteiligen."
"Raeion..." Sheranion seufzte. "Gesteh es dir doch ein. Du kannst weder kämpfen, noch wurde dir beigebracht, wie du Azeroth zu führen hast, und zu allem Überfluss kannst du einen Arm nicht benutzen. Für jeden normalen Bauern da draußen bist du leichte Beute und mit den erfahrenen Kriegern will ich gar nicht erst anfangen."
Schweigend stand er auf.
Er wollte sich das nicht anhören.

Doch Sheranion kannte ihn offensichtlich zu gut.
Er packte ihn an seinem gesunden Arm, und das nicht gerade sanft. "Du weißt, was wir machen müssen, wenn du nicht hörst."
Ja, das wusste er.
'Nestarrest', nannte er es und das war aussagekräftig genug, um es nicht erklären zu müssen...