Mein Kickboard-Rennen

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„Miley! Gandhi! Wo zum Teufel sind die Laborergebnisse?“, schrie Dr. Cox wütend durch den Eingangsbereich des Sacred Hearts. „Schokobär, gib ihm die Laborergebnisse.“, flüsterte ich meinen besten Freund zu. „Du solltest sie doch hochtragen. Ich hatte doch den Nierenstein, der aussieht wie Tupac in den Händen.“, zischte der schwarze Chirurg zwischen den Zähnen hindurch. „Ach ja, stimmt. Ein Geschenk der Laborjungs, weil du sie zum Basketball mitgenommen hast.“, erinnerte ich mich. „Ähm, Hannah, Skalpellschwinger! Ich warte immer noch auf die Ergebnisse und ihr wisst: Ich warte genauso ungerne wie Dr. Kelso gearbeitet hat.“, schnauzte uns Perry an. „Hey, das stimmt gar nicht, Perry! Ich habe gerne gearbeitet.“, korrigierte Dr. Kelso, der trotz Ruhestand immer noch im Krankenhaus anzutreffen ist. „Bob, sich mit Muffins und Kaffee vollzustopfen, drittklassige Anwälte zu schikanieren und südamerikanischen Krankenschwestern auf den Hintern zu glotzen, ist nicht arbeiten.“, stellte Dr. Cox richtig. „Soll das der Dank dafür sein, dass ich so viele Jahre so hart für die Klinik gearbeitet habe? Ich brauche jetzt nach diesem Schock etwas Nervennahrung. Donny wird mich sicher verstehen.“, erzählte Bob mit gespielter Entrüstung und machte sich auf den Weg zum Coffee Shop. „Ja Mama, du hast richtig gehört, mein neuer Chef hält mich für einen drittklassigen Anwalt. Lass schon mal das Badewasser einlaufen und stell das gute Badeöl bereit. Heute gibt’s was zu feiern. Vielleicht kriege ich sogar meinen eigenen Kugelschreiber. So einen mit Tinte, mit dem ich dann Papiere unterschreiben kann.“, berichtete Ted via Handy seiner Mutter. „Also mir gefällt Hannah besser als Miley. Es klingt irgendwie anständiger.“, weihte ich Dr. Cox ein. „Und du, Brownie-Anstarrer? Auch etwas an deinen Spitznamen auszusetzten?“, wurde Turk von Perry gefragt. „Bloss weil ich sie nicht essen darf, heisst das noch lange nicht, dass ich sie nicht ansehen darf!“, entfuhr es Turk. Perry wollte gerade zum verbalen Konter ausholen, als Turks Handy klingelte. Er hatte „Midnight Memories“ als Rufton. „Du bist auch ein Directioner?“, fragte ich Turk erfreut. „Na klar Mann! Die Jungs gehen ab.“, erwiderte Turk. „Am liebsten mag ich ja Harry. Wegen seiner Haare, sie sind so wild wie die Mähne eines Löwen.“, sagte ich zu Turk. „Mein Liebling ist der blonde Niall. Ich mag den irren Iren mit dem Appetit eines Löwen.“, meinte Turk dann. Sichtlich genervt von unserem Gespräch tobte Perry: „Das ist definitiv die falsche Richtung. Und wenn nicht auf der Stelle die Laborergebnisse zu mir her flattern, dann gibt es für meine Faust nur noch eine Richtung. Drei Mal dürft ihr Raten, in wessen Gesicht diese Richtung zeigt.“ „Ob er wohl dasselbe Haargel benutz wie ich? Man müsste seine Stylistin fragen.“, wunderte ich mich. Dr. Cox verschwand stinksauer und meinte im Davongehen: „Wie viele Nervensägen und Vollidioten muss man ertragen, um in diesem Saftladen an Laborergebnisse zu kommen?“ „Wer hat dir überhaupt angerufen?“, fragte ich Turk schnell. „Gute Frage, J.D.“, entgegnete mir Turk, „Vor lauter Schwärmerei ist der Anruf total untergegangen.“ Turk blickte auf den Bildschirm und sah mit einem Mal etwas ängstlich aus: „Es war Carla. Ich sollte sie unbedingt zurück rufen, wenn ich bei Izzys Erziehung auch ein Wörtchen mit zureden haben will.“ „Sie und Sam werden in den gleichen Kindergarten gehen, Braunbär. Das haben wir doch so abgemacht.“, informierte ich Turk. „Ja schon, aber Carla weiss noch nichts von unserer Abmachung.“, gab Turk zu. „Es ist besser so, wenn sie nichts von unserem Plan „Verkupple die Kinder um jeden Preis, damit ihre Väter mehr Zeit miteinander verbringen können“ weiss. Sie wird es nicht verstehen.“, erklärte ich Turk. „Stell dir mal vor, was wir in unserer neu erlangten Freizeit alles unternehmen könnten.“, fing Turk an, „Wir könnten ein international anerkanntes Kickboard-Rennen auf die Beine stellen oder Paaren im Stadtpark zu rufen, dass sie sich ein Zimmer nehmen sollten. Oder eine Freundin sowohl für Rowdy als auch für Steven ausfindig machen.“ Ich war begeistert von Turks Vorschlägen und schrie deshalb inbrünstig: „Ruf sie an, Moccabär. Du musst bei Isabellas Erziehung mitentscheiden dürfen. Ich will nicht, dass Rowdy und Steven ein Leben lang Singles bleiben! Moment, sie sind ja bereits Tod. Ich will nicht, dass die beiden eine innere Leere empfinden müssen. Augenblick, beide sind ja ausgestopft. Das wird jetzt kompliziert. Du weisst schon was ich meine, Turk.“ Turk tippte auf seinem Handy herum und hielt es sich unverzüglich an sein rechtes Ohr. Er telefonierte immer mit seinem rechten Ohr, da er meinte, dieses sei weicher und sein Handy würde dadurch besser an seinem Kopf liegen und ihm keine Schmerzen zufügen, was wiederum seine Stimmer freundlicher klingen liess. „Baby, was gibt’s? Fragen zu Izzys Erziehung? Bekomme ich endlich das coole, schwarze Kickboard aus dem Einkaufszentrum?“, sprach Turk mit freundlicher Stimme in sein Handy. 

Scrubs - Die Anfänger (Meine Fortsetzung/Fan-Fiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt