How to be a Luna

Kapitel 3

Ich rannte immer tiefer in den Wald bis zu der Lichtung wo ich Hunter zum ersten mal in seiner Gestalt gesehen hatte. Ich wollte nicht mehr darüber reden und dennoch ertrug ich die Stille die mich umgab genauso wenig. Ich musste irgendetwas machen. Mich bewegen oder... hatte die Mondgöttin nicht gesagt ich könnte mich trotzdem verwandeln? Ich sollte es wenigstens einmal versuchen um herauszufinden ob ich das überhaupt konnte.
Sonst hatte ich Josi einfach die Kontrolle übernehmen lassen, doch das war anders das musste anderes sein.
Ich konzentierte mich ganz auf das was ich sonst immer gespürt hatte. Das kribbeln und ziehen in den Knochen, der leichte Schauer der meinen Rücken hinunter fuhr und dann der Wolf der aus meinem Körper brach, doch es wollte mir nicht gelingen.
Ich versuchte es wieder und wieder. Doch vielleicht war es falsch vielleicht gab es nun einen ganz anderen Weg. Immerhin hatte ich keinen inneren Wolf mehr, sondern den Segen der Göttin erhalten. Ich konzentierte mich also auf den kühlen Punkt meiner Stirn, wo die silbrige Mondsichel schimmern musste.
"Mondgöttin ich erbitte deinen Segen, lass mich mich verwandeln.", murmelte ich. Doch wieder geschah nichts. Na super ich war also vollkommen nutzlos und ein Mensch. Ich wollte frustiert aufgeben als mir noch eine letzte Idee kam.
Vor größerem Unheil bewahren. Hatte die Göttin gesagt, vielleicht erfordert die Wandlung ja einen kleinen Tribut? Ich zog mein Messer und gerade als ich meine Hand um die Klinge schließen wollte, gab das ziehen in meinen Knochen. Doch es war anders, es tat sogar wirklich weh und dauerte viel länger als ich es gewohnt war.
Keuchend viel ich auf alle viere und unterdrückte den Schrei der meine Kehle hinauf stieg.
Alles in mir verkrampfte sich und dann war es vorbei. Ich schüttelte meinen Pelz und zuckte mit den Ohren. Meine Augen war als Mensch schon gut aber als Wolf noch viel besser. Ich lauschte in den Wald hinein und konnte die Pfotentritte der patrolierenden Wölfe hören. Vorsichtig machte ich einige unsichere Schritte und wurde dann immer schneller. Ich rannte wieder zurück in Richtung Rudelhaus und kurz bevor ich auf das Grundstück trat verwandelte ich mich zurück. Diesmal tat es schon etwas weniger weh.
Das Adrenalin schoss durch meine Adern und ich war wie im Rausch. Lachend lief ich auf das Haus zu und ging dann doch drum herum. Jace war nicht mehr dort.
Also sprintete ich zu unserem Haus und  klopfte heftig gegen die Tür, die sich keine zwei Sekunden später öffnete. 
Zu meiner Überraschung öffnete nicht Jason sondern Tyler die Tür und zog mich erleichtert an seine Brust.
"Ist dir eigentlich klar was für sorgen wir uns gemacht haben?", fuhr er mich an und raufte sich das Haar, nach dem  er mich losgelassen hatte. Ich zuckte entschuldigent mit den Achseln und er zückte sein Handy.
"Jason ich hab sie sie ist bei dir zu Hause.", sagte er und legte danach wieder auf. "Wir dachten dir sei was passiert, irgendwo beim Rudelhaus treibt sich ein neuer Wolf rum und-"
Ich unterbrach ihn.
"Ich war das."
"Wie aber ich dachte... wie ist das möglich?", fragte er entsetzt und schüttelte den Kopf als wäre ich verrückt geworden.
"Der Segen der Göttin. Ich kann mich verwandeln, aber ich hab den dreh noch nicht wirklich raus und es tut verdammt weh.", erwiderte ich und rümpfte bei der Erinnerung die Nase.
"Es tut weh? Hmm sonst hätte ich das echt gerne gesehen und vorallem gerochen immerhin kann es ja trotzdem sein das es ein anderer Wolf war." , er zog mich noch einmal gegen seine harte Brust. Wir gingen in die Küche wo Jacob schon einen Tee aufegesetzt hatte und mir nun eine Tasse reichte. Dankend nahm ich diese entgegen und setzte mich mit ihnen an unseren Esstisch.
Wir waren gerade dabei auszudiskutieren ob ich mich noch einmal verwandeln sollte oder eben nicht, als die Haustür erneut auf ging.
Ich roch Jace sofort, als er das Haus betrat und sprang von meinem Stuhl auf um ihm entgegen zu laufen. Wir prallten hart gegen einander und mir entwich keuchend die Luft. Doch er zog mich sofort eng an seine Brust und vergrub sein Gesicht in meinem Haar.
"Ich glaube du hast mich gerochen Jace.", nuschelte ich gegen seinen Arm.
"Aber ich dachte...", fing er an doch Ty unterbrach ihn.
"Sie kann dennoch die Gestalt wandeln.", meinte dieser eifrig. "Sie meinte allerdings sie hätte Schmerzen dabei."
"Schmerzen?", fragte auch Jace verwundert.
"Ja aber das wird schon gehen besser ihr wisst ob ich es war die ihr gerochen habt oder nicht.", meinte ich stur und funkelte Ty böse an bevor dieser wieder seinen Mund öffnen konnte, um wieder gegen anzureden.
"Aber wenn du dabe Schmerzen hast mein Engel.."
"Nein ich werd das machen. Ich brauche sowieso Übung.", unterbrach diesmal ich Jace und ließ meine Schultern kreisen bevor ich nach meinem Messer griff. Entsetzt hielt Jace mein Handgelenk fest und auch Ty kam näher zu mir um mich von Dummheiten zu bewahren.
"Vertrau mir.", meinte ich an Jace gewand und schaute ihm fest in die Augen. Er ließ langsam meine Hand los und ich schloss meine andere Hand um die Klinge. Bevor diese in mein Fleisch schneiden konnte spürte ich das ziehen und ließ mich so elegant wie möglich auf alle viere sinken.

Jace beugte sich zu mir herab und ließ sich auf die knie fallen. Er sah mich mit großen bewundernden Augen an und kraule mich sanft hinter meinem linken Ohr. Ich schmiegte meinen Kopf in seine Hand und setzte mich.
Alle nahmen meinen Geruch auf, um sicher zu gehen, das ich es war die sie geschnuppert hatten.
"Das warst wirklich du.", murmelte Jace und ich wollte mich schon zurück verwandeln als ich ein heulen hörte. Ich riss den Kopf herum und lief zu unserer Terrassentür. Unbeholfen kratzte ich an der Scheibe und winselte so lange bis Jace mir die Tür auf machte.
Ich lief in die Richtung aus der das heulen gekommen war, doch noch ehe ich am Waldrand angekommen war gesellten sich drei weitere Wölfe zu mir.
Weiß du wer das war, fragte mich Hunter per Mindlink.
Ich habe eine Vermutung aver es ist eher unwahrscheinlich oder ist Logan schon wieder auf Streife?, fragte ich zurück und er schnaubte nur verächtlich.
Das heulen erklang erneut nur dieses mal viel dichter.
Ben, schoss es mir durch den Kopf und wie auf Komando beschleunigten wir unser Tempo. Wir kamen näher doch ich hörte keine Kampfgeräusche. Also was konnte der Auslöser sein? Wieso rief er Jace zu sich? Oder eher das halbe Rudel. War Bethany etwa zurück?