6|Fall In Line

3K 176 26
                                    

[Überarbeitet - 17.07.20]

★·.·´¯'·.·★ . ★·.·´¯'·.·

Brooklyn

I N dem Laden in dem ich mich befand, fühlte ich mich wie als wäre ich in den Himmel gekommen. Von jeder Seite wurde mir Zeug angeboten, dass ich eigentlich gar nicht haben wollte, mir aber trotzdem ansah. Nachdem ich fünf übergroße Papiertüten mit neuer überteuerter Kleidung, Schuhen und Handtaschen hatte, bezahlte ich mit der Kreditkarte der Lady, die ich bestohlen hatte und verließ das Geschäft. Ich war vorsichtig, dass mich niemand entdeckte, als ich in einer Gasse verschwand und mich von dort aus in eine ärmere Gegend teleportierte. Ich wanderte in einen Laden aus dem mehrere Jugendliche kamen und suchte mir auch dort verschiedene Sachen aus. In der Toilette dieses Ladens zog ich mir eines der überteuerten Kleider an, hauteng und blutrot, ebenso wie hohe Schuhe. Die Haare löste ich aus dem Pferdeschwanz und frisierte sie so gut ich konnte. Auch das Make-Up welches sich irgendwann über den Tag verschmiert hatte, brachte ich in Ordnung und musterte mich schließlich in dem dreckigen Spiegel. Ich sah gut aus. Aus dem Laden suchte ich mir ebenfalls mehrere Kleidungsstücke aus und bezahlte. Mit den zahlreichen Tüten in den Händen und einer Handtasche über der Schulter, in der sich die Zeitung, das Macbook und der Geldbeutel befanden, verschwand ich wieder aus dem Laden, griff mir dabei eine Sonnenbrille von dem Ständer davor. Aufmerksam streifte ich durch die Straßen und suchte nach einem schicken Hotel.

Es dauerte etwas bis ein bestimmtes Hotel meine Augen auf sich zog. Ein roter Teppich war davor ausgerollt, dieser war überdacht mit einer rot-goldenen Markise, welche von zwei Marmorsäulen gehalten wurde. Ein Portier stand vor den zwei großen Türen. Mit einem gefälscht verführerischen Lächeln stolzierte ich galant auf ihn zu. Schon von Meter Entfernung konnte ich erkennen, wie seine Augen über meine Form wanderten und seine Muskeln sich anspannten. Er räusperte sich, trat zur Seite und öffnete mir die Tür.

"Miss."

"Danke, Darling." Ich fälschte einen britischen Akzent - keine Ahnung wieso. Der Teppich leitete mich bis zur Rezeption. Auch hinter dieser saß ein Mann. Ein ebenso nervöser Blick wie der des Türstehers breitete sich auf seinem Gesicht aus. Ich musterte auch ihn. Er war wahrscheinlich um die fünfundzwanzig, die Stoppel eines Dreitagebarts sichtbar auf seiner unteren Gesichtshälfte. Dunkele, zerzauste Haare und blaue Augen. Zugegeben, er war durchaus attraktiv. "Guten Tag", lächelte ich und legte meinen Kopf leicht zur Seite.

"Guten Tag." Seine Augen wanderten zu meinem Ausschnitt. Genervt verdrehte ich die Augen und räusperte mich.

"Ihre beste Suite, bitte."

Mit großen Augen wendete er sich seinem Computerbildschirm zu, peinlich berührt darüber, dass seine wandernden Blicke ertappt wurden. Er nannte mir den Namen der Suite - irgendetwas in Französisch das ich nicht einmal versuchte auszusprechen - fragte mich wie lange ich bleiben würde und so weiter und übergab mir, nachdem die Förmlichkeiten alle geklärt waren, den Schlüssel. Währenddessen ließ er einen Portier meine Taschen nehmen und nach oben bringen. Wahrscheinlich auch eine Flasche Wein oder Champagne wegen der Menge an Geld, die ich ihm gerade eingebracht hatte.

𝐓𝐡𝐞 𝐒𝐞𝐧𝐭𝐢𝐞𝐧𝐭 𝐆𝐢𝐫𝐥 |𝟒| ᵃᵛᵉⁿᵍᵉʳˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt