ELEVEN

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Es war mitten in der Nacht und draußen herrschte eine erdrückende Stille. War der Angriff vorbei? Ich schaltete noch immer nicht das Licht an. Ich horchte ob irgendwer in meiner Nähe war, jedoch hörte ich niemanden.

Sollte ich weiter schlafen? Die Stille erdrückte mich noch immer und ließ mich hellwach sein. Dies liegt wohl an den letzten Wochen welche mich sehr stark verändert hatten. Es passierte so viel in dieser Zeit auf der dunklen Seite und in der Unterwelt. Es hat mich und das was ich bin einfach in wenigen Sekunden vernichtet. Aus mir kam der Schatten meiner selbst und tötete beinah mein friedliches Wesen. Doch dieses habe ich gut in meinem Unterbewusstsein verankert. Niemand wird mir je mein friedvolles Wesen stehlen können.

Plötzlich fing der Boden an zu wackeln und ich fühlte mich so, als würde der Boden und das Bett unter mir sich in Luft auflösen. Als würde ich plötzlich schweben. Um mich verdüsterte sich die ganze Umgebung und die Stimmung zugleich. Die Sekunden verzögerten sich und ich konnte noch kaum Atmen. Was passierte hier mit mir?

Plötzlich sah ich ein grässliches Gesicht, dies war das Gesicht des Teufels höchst persönlich. Es war verzerrt und grausam vernarbt. Er sah aus, wie aus den Albträumen die ich damals als Kind immer hatte.

„Wer bist du?", fragte ich verängstigt. „Du kennst mich sehr gut Lynn Crystelle Minahlia", sagte diese Stimme, sah mich mit tief roten Augen an und grinste teuflisch mit diesem Gesicht, welches jedem Wesen Angst und Schrecken einjagen kann. Ich zitterte aus Angst und wusste nicht wer dies war, woher sollte ich wissen wer er oder eher dieses etwas sein sollte.

„Mein Name ist Nathaniel Yeona", meinte er plötzlich und verwandelte sich in die Gestalt von Nathaniel und grinste mit diesem Gesicht teuflisch. Nein, das kann nicht sein. Dies war bestimmt wieder nur ein Albtraum. „Aber mein wirkliches ich heißt Nathan Akumara, dies war nicht nur mein Name auf der dunklen Seite, sondern ich bin der wirkliche Herrscher der Unterwelt, des Bösen und Schreckens. Seit Jahren habe ich die Wesen mit falschen Visionen und Erinnerungen belegt. Dies diente dem Zweck dich deines Reiches zu entfremden und zu meinem zu machen. Doch aus diversen Gründen konnte ich deinen Vater und deine Mutter nicht mit diesen Flüchen belegen. Sie wurden dadurch anscheinend geschützt, weshalb dein ganzes Umfeld mit diesen Flüchen belegt worden, ohne das deine Eltern etwas dagegen tun konnten", meinte er grinsend und seine Gestalt änderte sich wieder in eine andere. Er ist also ein Gestaltenwandler. Nun sah er aus wie Darwyn. Aber Darwyn verwandelte sich in ein ganz anderes Wesen. Er sah aus wie der verwandelte Nathaniel, welchen ich doch von seinen Fluch befreite und er diese braunen Haare und Augen bekam.

So langsam könnte ich verrückt werden und ich gehe langsam kaputt an den ganzen Gestalt Verwandlungen seinerseits. Bin ich wahnsinnig? Ich weiß es nicht. Ist es ein Traum oder bin ich wirklich wach?

Ich streckte meine Hand hinaus und spürte die Hitze auf seiner Haut und das brennen wie Säure auf meiner. Er ist wirklich das Grauen und es ist die Realität. Mir blieb die Luft vollkommen weg, ich spürte nicht einmal seinen Atem, wie konnte er überhaupt ohne zu Atmen leben? Lebt er überhaupt oder ist er eine wandelnde tote Gestalt?

Hat er mir jetzt die wahre Geschichte meines Reiches gezeigt oder war dies auch nur wieder eine Illusion? Sollte ich das ganze so interpretieren, dass Darwyn genauso wie ich und all die anderen Wesen so verflucht worden, dass sie und er eigentlich eine ganz andere Rolle auf dieser Welt und in diesem Universum spielen sollten. Warum sollte man sich solch eine Mühe machen?

„Warum ich mir die Mühe machte, um all diese Wesen in ihrer eigenen Bestimmung zu verändern? Natürlich um die mächtigste Königin, und zwar dich, taktisch zu meiner zu machen", meinte dieses grässliche Wesen lachend. Seine Augenfarbe veränderte sich zwischen einem schimmernden rot und dann wieder in ein düsteres schwarz. In ihnen steckte so viel Hass und Wut. Plötzlich griff seine Hand nach mir und ich schrie einfach nur. Endlich verließen die unterdrückten Schreie meinen Körper und sendeten verängstigte Signale an derer die sie hören mögen. Die Tür welche dieses Zimmer mit dieser Gestalt des Teufels und der friedlichen Welt trennte schlug auf und es wurde ein mächtiger Zauber auf dieser schrecklichen Kreatur ausgeübt. Doch anstatt das Wesen starb, flüchtete es aus dem Raum mit einer immensen Geschwindigkeit. Ich atmete nun wieder schwer und erleichtert, dass ich noch in letzter Sekunde gerettet wurde. Doch wer war es? Ich drehte meinen Kopf in Richtung der Tür und sah sie. Die mächtigste Königin der friedlichen Welt, welche meine Mutter sein soll. Ich sah in ihre tief blauen Augen, welche leicht schimmerten und dann meinte sie in einer Stimme die Engelsgleich wirkte: „Wie schön dich endlich wieder zu sehen meine kleine Lynn". Sie lächelte mich mit ihrem schönsten Lächeln an und wollte dann einen Schritt auf mich zu gehen doch so schnell sie gekommen war, war sie nun auch wieder fast komplett weg. Was war nun geschehen?

Ich sah wie Blut aus ihrer Brust strömte und sie noch leicht krächzte. Sie fiel auf ihre Knie und landete dann auf dem Boden, während dessen das Blut nur so aus ihr herausströmte. Ich sprang auf und stieß ein lautes: „Nein", hinaus und rannte zu ihr. Irgendwer musste sie retten! „Hilfe, kann uns irgendjemand hier helfen?", schrie ich verzweifelt in den Gang hinaus und hörte glücklicher weise auch Schritte die immer näher auf uns zu kamen. Doch anstatt jemand kam, der ihr hätte helfen können, stand plötzlich das Wesen, welches mein Leben endgültig zerstörte mit blutigen Händen vor mir und lachte nur noch grässlich.

Ich verstand diese gesamte Welt nicht mehr. Wie konnte man nur so etwas Grausames tun und dann so widerlich lachen? Ich spürte wieder, wie meine Augen sich mit Tränen sammelten und ich einfach nicht mehr weiter wusste. Ich hielt noch immer meine tote leibliche Mutter in den Armen und rief verzweifelt nach Hilfe. Vergebens.

„Was heulst du so, sie ist tot. Also sei froh, dass du nun endlich ihren Thron übernehmen kannst, ach nein... Du wirst dieses Reich im Stich lassen, welches dann untergehen wird und mit mir mein eigenes Reich weiterführen", sagte dieses grausame Wesen wieder in der Gestalt von Nathaniel und grinste mich an. Er zog nun also seinen Zweck daraus. „Denn wenn deine Mutter tot ist, was sie nun auch ist, übergehen ihre Kräfte auch an dich. Es wird auch nicht mehr lange dauern, bis sie alle auf einmal aus dir hinaus brechen und dann du endgültig das mächtigste Wesen des Universums bist", meinte er in einer düsteren Stimme, welche Vorfreude mit in sich verbarg.

Ich hätte es wissen sollen, dass er wieder kommen wird. Ich hätte meine leibliche Mutter hier in Sicherheit bringen sollen. Dann zog er mich weg von ihr und ich hörte nur noch wie ihr Kopf dumpf auf dem Boden aufschlug. Alles verstummte und ich hörte nur noch das laute Pochen meines Herzens. Mein Kopf weiß dass meine leibliche Mutter gegangen ist und ich sehe es auch. Doch mein Herz will all dies hier nicht verstehen und sendet Fehlalarme aus. Fehlalarme, die mein Kopf wiederum nicht versteht und dies geht die ganze Zeit in einer Dauerschleife herum. Ich konnte ihr nicht mehr helfen. Ich sah nur noch wie sie immer mehr und mehr vor meinen Augen verblasste und endgültig weg war. Ich sah wie die letzten Funken ihres Lebens verschwanden und doch noch so voller Energie und Hoffnung glitzerten. Ich wusste das sie mich liebte und ich sie insgeheim auch, auch wenn ich noch nicht lange wusste, dass sie meine leibliche Mutter war!

Dann umhüllte mich ein düsterer Schleier und hoffnungslos wurde ich von ihm mit in die Unterwelt gerissen.

The Universe is the same as You And Me // #NaNoWriMo 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt