6

102 8 0
                                    

Nach der Probe fuhren Jungkook und ich wieder nach Hause. Die Jungs waren alle begeistert von seiner Stimme und ich konnte ihnen nur zustimmen: er sang wie ein Engel!

"Du, Jimin? Ich hab Hunger", durchbrach der Jüngere schließlich die Stille zwischen uns und ich musste lächeln. "Dann holen wir uns eben noch schnell eine Kleinigkeit", schlug ich vor und fuhr zu der nächsten Pizzeria, wo ich mir eine Pizza Funghi und Jungkook sich eine Pizza Margherita bestellte. Während wir auf unser Essen warteten, zuppelte Jungkook nervös an dem Beifahrersitz herum und ich nahm schließlich seine Hand, um ihn zu beruhigen.

Er schaute mich erst erschrocken, aber dann dankbar an. Mit meinem Daumen Strich ich über seinen Handrücken und Jungkook warf mir einen intensiven Blick zu.

Ein Klopfen am Autofenster zerstörte den Moment und der Pizzalieferant reichte unsere Bestellungen in das Auto. "Das macht dann 15,78 bitte", meinte er mit diesem Kundenlächeln und einer künstlich höflichen Stimme. Ich gab ihm 20. "Stimmt so", meinte ich fest und ließ die Fensterscheibe wieder hochfahren, bevor ich auf das Gas drückte und nach Hause fuhr.

Zuhause quengelte Jungkook mal wieder rum, als ich ihn aus dem Auto hob. "Lass das! Ich kann auch selber laufen!", meckerte er, was mich dazu veranlasste breit zu grinsen und ihn nur noch fester zu umklammern. "Nichts da! Du sollst dich schonen!" Mit diesen Worten trug ich ihn in meine Wohnung.

"Idiot", murmelte Jungkook leise und presste sein Gesicht in mein T-Shirt. Ich konnte nicht anders und musste lachen. "Jetzt freu dich doch lieber über den exklusiven Service, Prinzessin", witzelte ich, was er mit einem Brummen quittierte.

Vorsichtig setzte ich ihn auf dem Sofa ab. "Ich hoffe du hast die Pizza nicht zermatscht", lachte ich. Er hielt mir zwei unversehrte Kartons entgegen und ich zog eine Augenbraue in die Höhe. "Wie machst du das?", fragte der Kleinere unerwartet. Verwirrt schaute ich ihn an. "Wie mache ich was?" Er wurde rot. "Das mit der Augenbraue! Ich hab ewig geübt und kann es immer noch nicht."

Mit den Schultern zuckend öffnete ich meinen Pizzakarton und biss ein Stück Pizza ab. "Keine Ahnung", nuschelte ich mit vollem Mund. Kookie seufzte und machte sich ebenfalls über seine Pizza her. "Irgendwann wirst du es mir mal beibringen", beschloss er. Ich verschluckte mich an meiner Pizza und fing an heftig zu Husten. "Du bist irritierend", befand ich, als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte.

Nachdem wir unsere Pizza verspeist hatten, gammelten wir ein wenig rum und schauten uns irgendwelche Dokus über Elefanten im Fernsehen an, obwohl Diese im Grunde sinnlos und sterbenslangweilig waren. Als es zu dem Thema kam, wie Elefanten mit den Ohren wackeln, reichte es mir und ich schaltete die Kiste aus.

Jungkook hatte den Kopf in meinen Schoß gelegt und schaute mich fragend an, als ich den Fernseher ausschaltete und mich ihm zuwandte. "Was wollen wir machen?", fragte ich. Er zuckte mit den Schultern. Ich schaute aus dem Fenster und sah wie der Regen draußen auf die Straße prasselte. "Ich hab da eine Idee"

Schnell hatte ich uns Beiden regentaugliche Klamotten rausgesucht und nahm Kookie huckepack. Mit einem Ruck öffnete ich die Wohnungstür und eilte voller Vorfreude mit ihm auf dem Rücken die Treppen runter. Er klammerte sich an mir fest, wie ein kleines Äffchen, was mich schmunzeln ließ.

Unten angelangt öffnete ich die Haustür weit und atmete die frische Luft tief ein, bevor ich ins Freie trat. Der Regen empfing uns mit seiner kalten, Nassen Umarmung und ich legte den Kopf in den Nacken. Die Tropfen bedeckten mein Gesicht und liefen meine Wangen hinunter bis zum Kinn, von wo aus sie auf den Boden tropften.

"Hast du schon mal im Regen getanzt, Kookie?", fragte ich leise den Jüngeren, der auf meinem Rücken saß und keinen Ton von sich gab. Er zögerte. "Nein" Ich musste lächeln. "Dann tun wir es jetzt" Mit diesen Worten stellte ich ihn auf dem Boden ab. Schwankend stand er auf seinen eigenen zwei Beinen und stützte sich stark an mir ab. Nach einer Weile wurden seine Schritte wieder sicherer.

Try (Kookmin) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt