Wir flogen schon seit mehreren Stunden und hatten keine gescheite Insel zum Leben gefunden. Alle, die wir gekreuzt hatten, hatten sehr gefährliche Drachen bei sich, die uns meistens direkt töten wollten. ,,Da vorne! Eine weitere Insel! Wollen wir da landen?", rief Astrid und müde hob ich meinen Kopf. Tatsächlich erkannte ich Umrisse einer großgenugen Insel, auf der man Leben konnte. Ohnezahn konnte es nicht erwarten zu landen, so aufgeregt und müde war er. ,,In Ordnung. Wir müssen sowieso Rast machen, ich glaube mein Drache kann langsam nicht mehr.", rief ich gegen den Flugwind zurück. Nach ein paar Minuten setzten wir zur Landung an und wurden nicht sofort von wilden Drachen verscheucht. ,,Sieht soweit gut aus. Ich hol kurz Holz für ein kleines Lagerfeuer.", meinte ich zu Astrid, dann lief ich in den nahen Wald. Es war schwierig etwas zu sehen, aber ich konnte ja auch fühlen, ob das Holz gut geeignet war. Als etwas raschlte, schreckte ich auf und sah mich hektisch um. Ich erkannte aber nichts und schob das auf den Wind, obwohl ich jetzt das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Trotzdem konnte ich genug Holz sammeln und lief zu meinem Nachtschatten zurück. Leise ließ ich das Holz auf den Boden fallen und bat meinen Freund es zu entzünden. Obwohl die Helligkeit in den Augen kurz wehtat, sorgte die Wärme für ein wolliges Gefühl. Erneut überkam mich Müdigkeit und ich lehnte mich an Ohnezahn. ,,Gute Nacht Kumpel.", flüsterte ich leise, denn Astrid schlief schon. Seufzend schloss ich die Augen und versank in einen traumlosen Schlaf.
Als ich wieder aufwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Schläfrig stand ich auf und streckte mich. Erst dann bemerkte ich, dass Astrid nicht mehr da war. Ihr Drache jedoch lag immer noch schlafend auf dem Boden. Ich lief ein paar Schritte, als ich sie sah, wie sie mit Essen zum Schlafplatz kam. ,,Guten morgen. Das Essen sollte zwar eigentlich eine Überraschung sein, aber du bist ja schon wach, wie ich sehe.", sagte Astrid frech und legte ein paar Früchte und rohen Fisch neben das heruntergebrannte Lagerfeuer. ,,Woher hast du das alles?", fragte ich erstaunt. ,,Die Früchte hab ich gesammelt und Fische zu fangen ist sehr einfach.", antwortete sie gleichgültig. Dann lief ich in den Wald und holte ein bisschen mehr Holz, für das Braten der Fische. Ich versuchte gerade einen dicken Ast abzubrechen, als ich einen Schrei hörte. Es war der von Astrid. Ich ließ den Ast hängen und rannte so schnell ich konnte zu unserem kleinen Lager. Abrupt blieb ich stehen, als ich riesige Drachen sah, die Ohnezahn, Astrid und Sturmpfeil festhielten, obwohl diese sich mit allen Mitteln wehrten. Die Drachen hatten Grau-Blaue Schuppen und ihre Augen hatten eine Mischung aus Blau und Violett. Mein Blick traf sich mit dem von Astrid und ihre stumme Botschaft lautete 'Lauf'. Entsetzt sah ich sie an. Ich konnte jetzt doch nicht einfach gehen! Leicht schüttelte ich den Kopf und sah sie dann wieder an. Sie versuchte mir erneut zu sagen, dass ich gehen soll. Aber stur wie ich war, schüttelte ich erneut den Kopf. Leider hatte jetzt auch der Drache die Gesten von Astrid bemerkt und schaute in meine Richtung. Da ich kein Versteck in nächster Nähe hatte, blieb ich einfach nur starr stehen, während mich der Drache musterte. Dann stieß dieser einen lauten Schrei aus und sofort kam ein weiterer Drache direkt auf mich zugeflogen. Schnell wollte ich in den Wald zurückrennen, aber kurz davor holte mich der Drache ein, griff mich fest und hob dann vom Boden ab. Es war zwar nicht das erste mal, dass ich flog, aber ich wurde noch nie so getragen und genau das machte mir Angst. Kopfüber trug mich der Drache zu dem Berg, der auf der Insel stand. Ich konnte nicht genau sehen, wohin wir flogen, aber plötzlich setzte der Drache zum Sturzflug an und flog so scharfe Kurve, dass ich vollkommen die Orientierung verlor. Irgendwann landeten wir und der Drache ließ mich endlich los. Ich konnte mich nun umschauen und was ich sah, beeindruckte mich. Eine sehr große Höhle mit Kristallen erstreckte sich vor mir. Alles war verwuchert und überwachsen und sah irgendwie richtig schön aus. Auf dem Boden wuchs Gras und in der Mitte der steinernen Höhle war ein kleiner Teich, dessen Wasser mysteriös glitzerte. Ich hatte bis jetzt nicht bemerkt, dass Astrid neben mich getreten war und nun meinte ,,Hicks? Hast du die Drachen bemerkt?" ,,Welche Drachen?", flüsterte ich zurück. Astrid zeigte auf die Decke und ich folgte ihr mit meinem Blick. Hunderte, wenn nicht tausende Drachen, flogen über uns, die meisten hatte ich noch nie gesehen. ,,Wo sind wir hier?", sagte ich zu mir. Der Drache der mich hergebracht hatte, stieß uns nach vorne, sodass wir vor dem See knieten. Er setzte sich neben uns und trank von dem eigenartigen Wasser. Plötzlich leuchteten seine Schuppen in den schönsten Farben auf. Mit einem Kopfnicken gab er uns das Zeichen auch zu trinken. Nervös schluckte ich. Das Wasser sah irgendwie verlockend aus, aber wenn man genauer hinschaute, konnte man seltsame Fünkchen entdecken, die nicht so aussahen, als ob sie vertragbar wären. Erneut machte der Drache die Geste und jetzt sah er leicht wütend aus. Schnell senkte ich meinen Kopf und nahm einen Schluck aus dem Wasser. Seltsame Geschmäcker reizten meine Geschmacksnerven. Es war leicht bitter, trotzdem irgendwie süß und irgendwie lecker. Ich trank noch mehr, da ich auch durstig war. Ich wollte gerade noch einen Schluck nehmen, als Schmerz durch meinen Magen stach. Ich keuchte auf und krümmte mich zusammen. Ich blendete alles aus, auch die Schreie von Astrid, es gab nur noch meinen Bauch und seine Schmerzen. Ich merkte, dass Tränen meine Augen verließen, aber der Schmerz ließ nicht nach. Erst nach Minuten höchster Qual klang der Schmerz langsam ab. Schließlich war er ganz verschwunden und ich lag erschöpft und keuchend auf dem Gras. ,,Hicks?", fragte Astrid. ,,Alles.. Alles in Ordnung?" Unsicher setzte ich mich auf und sah sie an. ,,Ja, alles wieder gut." Astrid sah mich verwirrt an. ,,Hicks, was hast du gesagt?" ,,Das alles gut ist.", antwortete ich leicht verwirrt. ,,Du sprichst so eine komische Sprache, ich versteh dich nicht." ,,Aber dafür ich dich.", sagte eine neue Stimme. Verwirrt schaute ich mich um. Keine andere Person war hier, wer hatte bloß gesprochen. ,,Wer bist du?", fragte ich. ,,Hicks, was.." Ich bedeutete ihr kurz leise zu sein. ,,Ich heiße Flügelbrecher und bin der Drache vor dir." Erstaunt blickte ich ihn an. ,,Das kannst nicht du sein. Drachen können nicht reden!" ,,Doch, dass können wir sehr wohl. Das Wasser hat das bewirkt.", erklärte er mir. Erstaunt schaute ich zuerst zu ihm, dann zu Astrid. Ich versuchte irgendwie meine Sprache zu ändern, um mit Astrid reden zu können. ,,Du musst vom Wasser trinken!" ,,Was? Ich hab nur was von Wasser und müssen verstanden." ,,Das Wasser! Du musst davon trinken!" Es fühlte sich seltsam an, nicht die Drachensprache zu reden, aber irgendwie schaffte ich es. ,,Jetzt versteh ich dich schon besser. Wenn ich vom Wasser trinke, kann ich dann auch so wie du reden?" Ich nickte und sie beugte sich über das Wasser und trank. Auch sie krümmte sich nach kurzer Zeit zusammen und sie schrie sogar. Nach ein paar Minuten hatte auch sie sich wieder beruhigt. Ich wechselte wieder zur Drachensprache. ,,Alles gut?", fragte ich sie und beugte mich zu ihr. ,,Ja.. Ja, ich denke schon." ,,Jetzt, da ihr das Wasser getrunken habt, können wir euch ja in unsere Welt einführen." Astrid schaute sich verwirrt um. ,,Astrid, das ist Flügelbrecher.", stellte ich den Drachen vor und grinste. ,,Er hat zu uns gesprochen?" ,,Ja, wir sprechen jetzt in einer Art Drachensprache?", der letzte Teil war an Flügelbrecher gerichtet. ,,Ja, dies ist unsere Sprache und jetzt kommt. Ihr habt viel zu lernen." Er griff sich uns und flog in die Höhe.
Danke an die paar Leute, die dieses Buch lesen. Bitte schreibt mal konstruktive Kritik in die Kommentare. Hoffe ihr lest auch weiter, obwohl ich vermutlich eher langsam updaten werde.
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Dark Night: Der dunkle Reiter
FanfictionNach der misslungenen Abschlussprüfung von Hicks, zeigt Haudrauf keine Gnade gegenüber Hicks bestem Drachenfreund Ohnezahn, der ihm das Leben gerettet hat. Als Hicks jedoch mit seinem Freund flieht, ist sein Vater am Boden zerstört und sucht überall...