Kapitel 26

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Chris blickte direkt in das Gesicht seines Bruders. Immernoch war er verheult, Andreas konnte sich denken, dass irgendwas vorgefallen ist. Er nahm Chris mit ins Haus und schloss hinter ihm die Tür, noch im Flur zog er ihn in eine Umarmung. ,,Chris ganz ruhig. Erzähl' was passiert ist.",sagte Andreas beruhigend und strich dabei behütsam über Chris' Rücken.
Es dauerte jedoch eine ganze Weile bis Chris sich beruhigt hatte. Zwar nicht ganz, aber er war in der Lage zu erzählen, was alles passiert ist.
Und so erzählte er wie das ganze Gespräch mit Leyla verlief, er erzählte wie krass Nina gelogen hatte. Er sagte, dass Leyla Schluss gemacht hat, da er ja angeblich eine Beziehung mit Nina führte, und das schon seit zwei Jahren.
Seine Geschichte beendete er damit, dass er seinem Bruder von dem Bild erzählte. Dieses hatte er vorhin auch noch in die Jackentasche gepackt und so nahm er es hinaus. Er gab es Andreas in die Hand, dieser sah sich das Bild an.
,,Wir haben gesagt du hättest ihr von Anfang an die Wahrheit sagen müssen. Nina hat dich damals schon ausgenutzt, du hättest am meisten wissen müssen, wozu sie im Stande ist.",sagte Andreas und ging mit seinem Bruder ins Wohnzimmer rüber. Dort setzten sich beide auf die Couch, Andreas hatte den Arm um Chris gelegt. Steffi hatte einen Termin beim Frauenarzt, die drei Kinder der beiden waren alle jeweils oben in ihren Zimmern.
,,Andreas ich bin so ein Idiot. Ich weiß ganz genau, wie Nina ist. Es war doch klar, dass sie so einen Mist machen würde. Und jetzt hab ich Leyla verloren...verdammt, ich hab dir Liebe meines Lebens verloren'",sagte Chris schluchzend und schon wieder bildeten sich tränen in seinen Augen. Daraufhin zog ihn Andreas noch mehr an sich.
,,Chris, kleiner beruhig' dich. Wir werden alles wieder gerade biegen und ihr zwei werdet wieder glücklich. Ich schwör es dir.",sagte Andreas und sah seinen Bruder an. Chris musste wieder schluchzen und sagte dann :,,Danke Andy. Danke, dass du immer für mich da bist."
Dann saßen beide noch lange Zeit auf der Couch, die Brüder schwiegen gemeinsam. Chris rannten stumm die Tränen über die Wangen, immer wieder musste er aufschluchzen. Und doch war er glücklich, dass Andreas nicht böse auf ihn ist. Sein Bruder ist einfach immer für ihn da, egal was für einen Mist er auch baut. Und dafür liebt er ihn so sehr.

Am Abend

Gegen 18 Uhr kam Steffi wieder. Im Flur zog sie Schuhe und Jacke aus und dann ging sie weiter durchs ins Wohnzimmer. Hier saßen die beiden Brüder immernoch auf der Couch. Sie haben sich kaum gerührt, sie saßen im Prinzip seit einigen Stunden dort so.
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,Was ist passiert, mh?",fragte Steffi und sah Chris besorgt an. Auch sie wusste, dass zwischen Leyla und ihren Schwager irgendwas passiert ist. Sie setzte sich neben Andreas, dieser erklärte die Situation ausführlich. Chris war einfach nicht in der Lage dazu. Er wusste, wenn er es erzählt, dann bricht er sowieso in Tränen aus. Und auch so bekam er schon einige bei Andreas' Nacherzählung. Steffi musste seufzen, dann sagte sie :,,Ich werde versuchen mit ihr zu reden. Morgen seh ich sie ja in der Arbeit wieder. Chris bitte, mach du dir keine Sorgen. Wir werden euch wieder zusammenbekommen." Chris blickte hoch und er sah seine Schwägerin an. Es war einfach das beste was ihm passieren konnte. Er hat auf diese beiden Menschen nicht gehört und doch wollen sie ihn dabei unterstützen, mit Leyla wieder den gemeinsamen Weg zu gehen.
,,Was hat denn der Arzt eigentlich gesagt Schatz?",fragte Andreas nach einiger Zeit.
,,Er hat gesagt, dass es jetzt der 5. Monat sei. Außerdem erwarten wir ein Mädchen.",sagte Steffi lächelnd. Daraufhin bekam sie von ihren Mann einen Kuss auf die Lippen gedrückt.
Schon wieder kamen Chris die Tränen, egal was passierte, er musste nur an Leyla denken.
Ganz leise flüsterte er ein :,,Ich will auch ein Kind...mit ihr."
Steffi und Andreas lösten sich, in dem Moment haben sie komplett vergessen, dass Chris sich schlecht dabei fühlen könnte.
,,Ihr werdet Kinder haben, ganz bestimmt Chris. Vielleicht ja schneller als ihr beide denkt.",sagte Steffi aufmunternd.
"Schneller als ihr beide denkt...ist klar." Diese ganzen Gedanken, es machte Chris kaputt. Er hatte sie verloren, wann bitte sollten die Kinder folgen?
,,Ich fahre, melde mich.",sagte Chris bloß seufzend. Er stand auf, zog sich an und ging sofort zu seinem Golf. Mit diesem fuhr er weinend zu seiner Wohnung.
Oben zog er Schuhe aus und dann ging er mit seiner Kleidung, genau so wie er war in sein Schlafzimmer. Heulend ließ er sich auf's Bett fallen, seine Tränen waren nicht mehr zu stoppen.
,,Egal wie ich dich zurückbekomme und egal wo du bist...Leyla... I will find you."
Nach diesen Worten schlief er, zwar erst nach einer ganzen Ewigkeit, ein. Wenn auch mit tränen in den augen...er schlief. Doch er träumte von ihr...von einer kleinen Familie mit ihr...und obwohl es nur ein Traum war, wirkte es Real.
Wäre es das vielleicht schon bald? Genauso wie Steffi sagte?

I will find you...Der Liebe auf der Spur Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt