Teil 1: Unheilige Allianz

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Kapitel 1: Pläne

"Guten Abend zu einer Sondersendung zum Thema 'Sleepless und Beptus'. Es sind mittlerweile zwei Wochen seit der furchterregenden Mitteillung des Serienmörders Sleepless vergangen. In vielen Krankenhäusern ist ein regelrechter Ansturm an Menschen losgegangen, die von sich behaupteten ein, oder mehrere Symptome der Ebola-Erkrankung aufzuweisen. Jene Menschen werden unter Quarantäne gestellt und beobachtet.

Die Regierung weist die Bürger darauf hin Ruhe zu bewahren, da aus sicheren Quellen bestätigt wurde, dass Sleepless kurz nach seiner Mitteillung getötet wurde und somit auch die Drohung nicht in die Tat umgesetzt wurde."

Drehe mich vom Fernseher weg. Grinse breit. Lehne mich im Sessel zurück. Sehe, wie das kleine Mädchen Alice mich anschaut. Sie liegt auf dem Sofa und hat bis eben TV geschaut. Ihre verschieden farbigen Augen, bestehend aus einem roten und einem schwarzen, fixieren die Meinen. "Die glauben wirklich, dass du tot bist, Sleepless", sagt sie mit ruhiger Stimme. Nicke grinsend. Schaue an ihr vorbei in den Spiegel hinter ihr. Ein braunhaariger, 1.80m großer Kerl mit einem grünen und einem blauen Auge starrt grinsend zurück.

"Du hast dich jetzt zwei Wochen lang ausgeruht. Wann trittst du wieder in Aktion?", fährt sie fort. Schaue nun Alice an. Sie trägt jeden Tag ihren grauen, zerrissenen  Pullover auf dem ihr Name geschrieben steht. Außerdem hat sie, seitdem ich sie kenne, nicht einmal ihre Verbände um ihre Stirn, Arme und Beine gewechselt.

"Habe mich nicht ausgeruht", beginne ich nachdenklich. "In den letzten zwei Wochen habe ich Pläne geschmiedet."

Alice folgt mir, seitdem sie mich vor zwei Wochen mit dem Allheilmittel, dass ich Vergo für meine Rettung gab, aus der Pathologie befreit hat. Sie ist relativ still.

"Warum musst du das planen?", fragt sie mich neugierig. Hebe eine Augenbraue.

"Weil man jemanden wie Sunny nicht ohne Plan angreifen kann. Die Verräterin ist schlau genug um solche Sachen zu erahnen, zudem kann sie Gedanken lesen und in die Gedanken ihrer Feinde eindringen. Wenn sie richtig lustig drauf ist, bringt sie dich dazu, Selbstmord zu begehen", erkläre ich noch immer nachdenklich.

Bald werde ich sie kriegen. Auch wenn ich ihren Verrat vorhergesehen habe. Niemand hintergeht mich und kommt davon. Freue mich darauf. Mein Skalpell sehnt sich nach ihrem Hals. Darauf, mit ihrem Blut in Kontakt zu kommen. Werde bis zum letzten Atemzug da sein. In ihre Augen starren. Bekomme Gänsehaut bei diesem Gedanken.

Alice nickt. Schaut wieder zum Fernseher. Betrachte sie aufmerksam. Es ist gut, dass sie so zurückhaltend ist. Das gibt mir die Ruhe um nachzudenken. Zudem ist sie genau so eine eiskalte Mörderin wie ich, nur etwas brutaler. Habe gesehen, wie sie mit ihrem Fleischermesser einen Erwachsenen ausweidete und roh verspeiste. Kein schöner Anblick.

Stehe nun auf. Ziehe meine braune Lederjacke an. Sie hat schon einiges an fremden Blut abbekommen. Bin stolz darauf. Vermumme mein Gesicht mit meinem schwarzen Schal. Setze meine Sonnenbrille auf. Sicher ist sicher.

"Wo willst du hin?", fragt Alice, schaltet den Fernseher aus und steht vom Sofa auf.

"Dort, wo ich schon zu lange nicht mehr war. In die Bar. Kein Ort für Kinder", erwidere ich grinsend und verlasse das Haus. Sie folgt mir trotzdem. Gehe seufzend in Richtung Bar.

Kapitel 2: Sleepless ist wieder da

Eine Weile später betreten wir die Unterweltbar. Meine Stammbar. Von der Unterwelt, für die Unterwelt. Sie ist voll. Überall sitzen Kriminelle. Spielen Karten. Vergeben Aufträge oder nehmen diese an. Lachen. Trinken. Sehen gefährlich aus. "Dass du es hier aushältst, wird mir für immer ein Rätsel bleiben", sagt eine mir bekannte Stimme in meinem Kopf. Lars. Seitdem ich ihn als Partner akzeptiert habe, gibt er deutlich öfter Kommentare von sich.

Sleepless Rising (Staffel II Creepypasta)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt